• 15.05.2010 10:54

  • von Fabian Hust

Webber und der gereifte Rotwein

Mark Webber spürt, dass er im Schatten von Sebastian Vettel steht, doch er sieht in der Tatsache, dass er deutlich älter ist, auch einen echten Vorteil

(Motorsport-Total.com) - Nach den ersten fünf von insgesamt 19 Saisonrennen liegt Mark Webber im Windschatten seines Teamkollegen. Mit 53 WM-Zählern rangiert der Australier in der Gesamtwertung auf Position vier, sieben Punkte hinter seinem deutschen Teamkollegen.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Mark Webber ist gelassen: Das Alter hat auch so seine Vorteile

Beim Großen Preis von Spanien holte sich der Australier zum ersten Mal einen Start-Ziel-Sieg: "Das war für mich eine weitere neue Erfahrung, und eine extrem lohnende", wird der 33-Jährige vom 'Guardian' zitiert.#w1#

Nicht nur in der Gesamtwertung sondern auch in der Öffentlichkeit steht Webber im Schatten seines Teamkollegen Sebastian Vettel: "Das ist doch natürlich, denn Sebastian ist in der Formel 1 ein junger und frischer Teilnehmer. Aber ich bin hier, gehe meiner Arbeit nach, und das bisher nicht allzu schlecht. Wenn wir uns gegenseitig antreiben, so hilft das sowohl uns als auch dem Team."

Patrick Head, der bei Williams einst mit Webber zusammen arbeitete, hat eine Veränderung ausgemacht: "Er war auf eine einzige Runde sehr schnell, aber unserer Ansicht nach hatte er die Tendenz, im Rennen Fehler zu machen und plötzlich abzufliegen. In seinem ersten Jahr bei Red Bull war dies ebenfalls so. Aber im zweiten Jahr bei ihnen bemerkten wir, dass die Fehler im Rennen verschwanden."

Webber weiß, dass er die gesamte Zeit unter Druck steht: "Wenn jemand wie Fernando Alonso fünf schlechte Rennen hat, so sagt man, dass es keine großartige Angelegenheit ist, dass er wieder zurückschlagen wird. Vielleicht ist das bei mir nicht möglich. Wenn ich den Helm aufziehe, fühle ich mich an, als wäre ich 25, was die Fähigkeit betrifft, ein Auto zu fahren. Aber ich verfüge auch über die Erfahrung. Während der Zeit wird man weiser, man weiß einfach, was gut für einen ist."


Fotos: Mark Webber, Großer Preis von Monaco


Auch Head sieht in der Formel 1 durchaus Vorteile des Alters: "Man erinnere sich an die Prosts, Piquets und Mansells. Sie alle waren am besten, als sie Mitte oder Ende 30 waren. Dieser Tage hat man eine starke Tendenz, die Leute sehr früh zu holen, mit 19 oder 20. Lewis Hamilton kam mit diesem Alter in den Sport und war sehr gut, aber der mentale Druck und die kommerzielle Seite der Formel 1 bedeutet, dass man von einem 19-Jährigen eine Menge erwartet."