• 03.08.2007 13:18

  • von Fabian Hust

Webber: "So wollen die Leute die Formel 1 nicht sehen"

Der Red Bull Racing-Pilot über sein Nürburgring-Podium, seine Testfahrten mit deaktivierter Traktionskontrolle und die "Spionage-Affäre"

(Motorsport-Total.com) - Mark Webber war einer jener Fahrer, die vom Regen-Chaos beim Großen Preis von Europa auf dem Nürburgring profitieren konnten. Der Australier belegte den dritten Rang und war damit überglücklich: "Ich kann Euch sagen, dass sich dies nach viel mehr angefühlt hat", schrieb der Red Bull Racing-Pilot in seiner 'Eurosport'-Kolumne. "Fakt ist, dass es schmerzvoll war, einige der Defekte zu sehen, die wir hatten. Für das Team und mich war es einfach eine riesige Erleichterung."

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Mark Webber jubelt über seinen dritten Rang beim Europa-Grand-Prix

Auch wenn viele Experten sagen, dass ein solches Ergebnis in einem Regen-Rennen primär die Leistung des Fahrers ist, hebt Webber auch die gute taktische Leistung seines Teams hervor. "Nach dem Rennen kam Fernando Alonso zu mir und gratulierte mir, bevor wir auf das Podium stiegen. Er war womöglich einfach glücklich, dass ich Lewis Hamilton Punkte weggenommen habe..."#w1#

An diesem Wochenende liegt der Fokus nach Aussage des 30-Jährigen nicht darauf, Punkte zu holen oder gar auf das Podium zu kommen, sondern darauf, die Hauptrivalen Williams und Toyota zu schlagen. In die Punkte zu kommen sei derzeit unrealistisch. Bei den vergangenen Testfahrten in Jerez hatte das Team auch nichts Besonderes für den Ungarn-Grand Prix ausprobiert, stattdessen blickte man bereits in die Zukunft.

So war Webber zum ersten Mal seit 2001 ohne Traktionskontrolle unterwegs, um sich auf das kommende Jahr vorzubereiten, wenn diese Fahrhilfe verboten sein wird: "Das war gar nicht so anders, wie ich mir das vorgestellt hatte, und ich brauchte nur drei oder vier Runden, um mich daran zu gewöhnen. Man verändert seinen Stil ein wenig, da der Kurvenausgang deutlich anders ist, man viel weniger Haftung hat."

Natürlich äußerte sich Webber auch zum aktuellen heißesten Thema in der Formel 1, der "Spionage-Affäre": "Soweit ich das auf Basis dessen, was ich gelesen habe oder was man mir sagte, verstehe, waren es nicht nur einfach technische Details, die Mike Coughlan besaß, es waren Details darüber, wie das Team operativ betrieben wird."

Für Ferrari sei dies eine "massive Angelegenheit", sollten diese Informationen von jemandem anderen eingesehen worden sein: "Natürlich wollen wir alle, dass das Thema so schnell wie möglich unter den Teppich gekehrt wird, denn so wollen die Leute die Formel 1 nicht sehen."