Webber: "So weit, so gut"
Platz zwei im Qualifying von Indien: Red-Bull-Fahrer Mark Webber spricht über seine Leistung und die Ausgangslage für das Formel-1-Rennen am Sonntag
(Motorsport-Total.com) - Es waren nur 0,044 Sekunden. Doch eben dieser kleine Rückstand hat ausgereicht, um Mark Webber in der Qualifikation zum Großen Preis von Indien auf den zweiten Platz zu verweisen. Die Pole-Position beim viertletzten Formel-1-Rennen des Jahres ging an Sebastian Vettel, der seinen Red-Bull-Teamkollegen Webber knapp in die Schranken verwies. In der Pressekonferenz spricht Webber über diese Niederlage und über seine Ausgangslage vor dem Grand Prix in der Nähe von Delhi.
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Mark Webber platzierte seinen Red Bull RB8 erneut in der ersten Startreihe Zoom
Frage: "Mark, du warst in dieser Saison bereits viermal Zweiter im Qualifying. Hätte es dieses Mal gereicht, um ganz nach vorn zu fahren?"
Mark Webber: "Seb hat es schon gesagt: Er hatte keine ganz runde Session. Und so war es auch bei mir. Meine Runde war an sich nicht so übel, doch in der letzten Kurve bin ich etwas auf den Kunstrasen hinausgeraten. Das war am Kurvenausgang und deshalb hatte ich nicht gerade die sauberste Anfahrt auf die Ziellinie."
"Das war enttäuschend, doch ich fahre das Auto. Ich habe mein Bestes gegeben und es war eng zwischen mir und Seb. Leider gelang es mir nicht, meinen letzten Versuch in die Tat umzusetzen. Die McLaren sind auf ihrer Einrollrunde offenbar ziemlich langsam unterwegs, um ihre Reifen auf die schnelle Runde vorzubereiten. Wir machen das anders."
"Im ersten Sektor hatte ich prompt keinen Grip. Die Runde begann also ... Ich brachte meinen zweiten Versuch nicht hin. Es wäre zwar schön gewesen, aber egal. Ich bin jedenfalls überrascht davon, Zweiter zu sein. Ehrlich. Ich nehme das aber mit. Ausgehend davon können wir am Sonntag ein gutes Rennen haben."
Frage: "Das Teamergebnis ist klasse: Red Bull steht geschlossen in der ersten Reihe ..."
Webber: "Ja, sehr gut. Die Art und Weise, wie uns die Fabrik in dieser Woche unterstützt hat, war unglaublich. Milton Keynes macht wirklich sehr viel Druck. Und das, obwohl sie nicht hier bei uns sind. Das spricht für die Arbeitsmoral der Jungs im Team und auch hier vor Ort."
"Wir haben hier nicht die idealen Arbeitsbedingungen. Ich rede nicht von den Temperaturen, sondern von den Herausforderungen, die wir hier meistern müssen. Doch da schlagen wir uns ziemlich gut. So weit, so gut. Die Arbeit des Samstags ist getan. Am Sonntag wachen wir auf für einen neuen Tag."
Frage: "Wie erklärst du dir diese starke Qualifikationsleistung?"
Webber: "Die Fahrer."
Frage: "Pirelli meint, dass es möglich wäre, mit einer Einstopp-Strategie anzutreten. Siehst du ebenfalls eine solche Möglichkeit - und nicht unbedingt für dich selbst?"
Webber: "Nun, ich weiß jetzt nicht, wie präzise ihre Vorhersagen in der Vergangenheit waren, doch wir können uns das natürlich anhören. Wir wissen aber auch: Bis zum Sonntag können sich die Dinge noch einmal verändern."
"Um ehrlich zu sein: Wir konzentrieren uns daher nicht nur auf das, was Pirelli vielleicht zu sagen hat. Am Sonntag hat sich für alle Teams wieder etwas verändert. Wir konzentrieren uns daher auf das, was wir am jeweiligen Tag für das Beste halten. Natürlich nehmen wir ihren Rat gern an, doch das ist nicht die Bibel."
"Schauen wir einmal, wie die Strategie aussehen wird. Ich denke, das Auto dürfte auch in den Bedingungen am Sonntag recht gut funktionieren. Das Team hat aber am Samstag eine sehr, sehr starke Leistung gezeigt, indem es uns beide in die erste Startreihe manövriert hat. Das war sehr gut."
Frage: "Hast du nun eine besondere Rolle im Titelkampf? Was denkst du?"
Webber: "Nein. Mein Job ist noch immer so, wie er immer war: Ich muss Druck machen, ans Limit gehen und das Beste aus dem herausholen, was mir zur Verfügung steht."