• 08.05.2011 21:42

Webber: "Seb ist in Topform"

Red-Bull-Fahrer Mark Webber erklärt in der Pressekonferenz, dass Platz zwei sein Maximum war und dass Sebastian Vettel verdient siegte

(Motorsport-Total.com) - Sebastian Vettel hatte an der Spitze ein recht entspanntes Rennen, denn von der Pole-Position aus fuhr der Red-Bull-Pilot souverän zum dritten Sieg im vierten Grand Prix. Teamkollege Mark Webber musste sich indes deutlich mehr mühen, um nach 58 Runden als erster Verfolger abgewinkt zu werden und en Doppelsieg zu komplettieren. Der Australier fiel beim Start zurück, kämpfte sich aber wieder nach vorne und erkämpfte sich Platz zwei. In der Pressekonferenz nimmt er Stellung dazu.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Mark Webber gesteht: Gegen Sebastian Vettel hatte er in Istanbul keine Chance

Frage: "Mark, du hattest ein ereignisreiches Rennen. Am Anfang verlorst du eine Position, später lagst du hinter Fernando Alonso. Wie gelang es dir, wieder nach vorne zu fahren?"
Mark Webber: "Ja, da war schon einiges geboten. Mein Start war nicht einfach, denn ich stand auf der schmutzigen Seite der Zielgeraden. Ähnliches hatten wir aber auch erwartet."

"Das muss aber nicht das Ende der Welt bedeuten, wie wir beim vergangenen Rennen gesehen hatten, als ich von Rang 18 losfahren musste. Da spielt es dann keine Rolle, ob du nun auf der sauberen oder auf der schmutzigen Seite stehst. Ich verbrachte anfangs einige Runden damit, einen Überholversuch gegen Nico zu wagen. Das war nicht gerade ideal und ermöglichte Seb, ein bisschen davonzuziehen. Ab da war ich etwas im Hintertreffen."

"Ich überholte Nico schließlich doch, aber die Jungs holten mich etwas eher als erwartet zum Boxenstopp herein. Die Lücke war auf jeden Fall günstig, um den Reifenwechsel zu absolvieren. So kam es dann auch und ausgehend davon richteten wir unsere Strategie aus. Der Kampf mit Fernando zur Mitte des Rennens kam durchaus unerwartet. Er fuhr heute wirklich fantastisch. Wir hatten ein schönes Duell."

"Wir beide nutzten den verstellbaren Heckflügel, um unsere Manöver abzuschließen. Das war ein Teil davon. Die Reifen spielten aber eine große Rolle. Unterm Strich hatte ich noch einen frischeren Reifensatz aus der Qualifikation übrig und brachte es auf die Reihe, ihn hinter mir zu lassen. Gratulation an Seb: ein weiterer Sieg. Er hat einen guten Lauf, doch ich erzielte heute mein Maximum."

Die Reifen entscheiden über die Form

Frage: "Sprechen wir über den Start. Wurden deine schlimmsten Befürchtungen wahr, als Nico Rosberg an dir vorbei auf Rang zwei fuhr?"
Webber: "Ja, das war schlecht. Panisch werden muss man deswegen aber nicht, denn das Rennen ist lang. Aufgrund der Regeln war Überholen in der Vergangenheit ziemlich schwierig. Da hätte man ruhig Panik schieben dürfen."

"Nico erwischte einen guten Start, hatte in den ersten Runden aber ein paar Probleme. Sebastian baute in der Zwischenzeit einen kleinen Abstand auf. Das ist wie beim Tennis oder beim Squash, wenn man den Ball kontrolliert. Seb fuhr ein großartiges Rennen. Wenn du die Sache in der Phase der Boxenstopps im Griff hast, macht es dir das Leben leichter."

"Ich realisierte mein Maximum, wirklich." Mark Webber

"Für ihn funktionierte das in der Türkei einfach perfekt. Ich realisierte mein Maximum, wirklich. Mit Fernando hätte ich mich nicht zur Mitte des Rennens anlegen wollen. Auch er fuhr ein tolles Rennen. Er setzte den verstellbaren Heckflügel dazu ein, mich zu überholen. Das war klasse, doch am Ende des Grand Prix' konnte ich zurückschlagen."

"Ich denke, meine Reifen waren besser als seine. Das ist dieser Tage überaus wichtig. Die Reifen sind das A und O. Ich hatte die Chance, meinerseits einen Überholversuch gegen ihn zu starten und revanchierte mich. Ich sagte mir selbst: 'Ich kann jetzt nicht Dritter werden, wo ich doch von Reihe eins aus losgefahren bin.' Zuletzt war ich ja von Rang 18 aus noch auf das Podium gefahren."

"Ich musste Zweiter werden und das klappte zum Glück ja auch noch. Die Jungs leisteten wirklich klasse Arbeit an diesem Wochenende. Wir holten das Maximum heraus. Mehr kann ein Team nicht erreichen. Es war kein schlechtes Rennen. Ich werde mir das sicher noch auf dem Fernseher anschauen. Ich bin gespannt, wie das ist."¿pbvin|512|3638|inside|0|1pb¿

In der Türkei war der Spaßfaktor größer...

Frage: "Welche Podestfahrt machte dir mehr Spaß: das Rennen in China oder das Rennen in der Türkei?"
Webber: "Hm. Wahrscheinlich genossen die Leute meine Fahrt in China mehr als ich es tat. Wenn man mit 2,5 Sekunden pro Runde auf Jungs wie Fernando, Jenson, Felipe und Nico aufläuft, dann macht das beim Überholen nicht gar so viel Spaß."

"Ich kämpfte im Prinzip nur mit Fernando, also mit einem Piloten." Mark Webber

"Diese Kerle hatten mir nichts entgegenzusetzen, also nahm ich das Podium dankend an. Natürlich musste ich dafür auch gut fahren, ständig am Limit sein und dergleichen mehr. Für die anderen Fahrer galt das logischerweise ebenso. Die Reifen machten den Unterschied. In der Türkei hatten wir es mit einem ganz anderen Rennen zu tun."


Fotos: Mark Webber, Großer Preis der Türkei


"Ich war dieses Mal vorne mit dabei - von Anfang an. Ich kämpfte im Prinzip nur mit Fernando, also mit einem Piloten. In China hatte ich noch mit dem halben Startfeld gerungen. Dort war zudem ein neuer Bursche für meine Boxentafel zuständig. In Istanbul ging ihm seine Arbeit sicherlich etwas einfacher von der Hand. Im Hinblick auf das 'neue' Fahren in der Formel 1, sage ich lieber nichts weiter."

Vettel war für Webber unantastbar

Frage: "Hättest du eine Chance auf den Sieg gehabt, wenn nicht sofort diese Lücke bestanden hätte?"
Webber: "Ich denke, es wäre schwierig geworden, Seb zu schlagen. Ohne diesen Abstand wäre es aber zumindest einfacher gewesen. Er hatte einfach den Puffer von vier, fünf Sekunden. Nico fuhr ja aber auch nur sein Rennen und das ist schon okay so. Ich hätte anfangs halt ein besseres Manöver gegen Nico an den Start bringen müssen, doch er schlug zurück. Unterm Strich ist das Resultat verdient, würde ich sagen."

Frage: "Siehst du überhaupt eine Chance, Sebastian Vettel zu schlagen?"
Webber: "Seb ist absolut in Topform. Er hatte einen sehr guten Saisonstart, gar keine Frage. Er holte beinahe das Maximum heraus, was für uns andere natürlich nicht ideal ist."

"Jeder Fahrer in der Startaufstellung hat gewisse Schwächen." Mark Webber

"Es liegt aber an uns, alles zu versuchen, um seine Serie eher früher als später zu beenden. Jeder Fahrer in der Startaufstellung hat gewisse Schwächen. Manche haben mehr Schwachpunkte als andere. Du probierst einfach, diese auszunutzen, wenn es dir möglich ist. Nur darum geht es in diesem Sport. Seb hatte einen großartigen Saisonstart und das Team leistete hervorragende Arbeit."

Frage: "Es gab viele Duellphasen in diesem Rennen. Manche Zweikämpfe zogen sich über viele Kurven hin. Was war das für ein Gefühl?"
Webber: "Das liegt meiner Meinung einfach an der Gestaltung des Schlusssektors auf dieser Rennstrecke. In der Bremszone vor Kurve zwölf versucht man, sich neben seinen Konkurrenten zu setzen. Der jeweils andere kann in Kurve 13 dann entweder außen oder innen fahren. Er kann den Rhythmus beibehalten oder zu Beginn der neuen Runde etwas starten. Das ist der Grund, warum es sich hier so verhält."

Frage: "Wie war es im Rennen um KERS bestellt? Funktionierte das System bei dir?"
Webber: "Ja. Bis auf die Schlussphase des Rennens. Als ich Fernando überholte, hatten wir ein Problem, das wir in den Griff kriegen mussten. KERS war heute sehr gut. Die Jungs leisteten da großartige Arbeit."

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