• 08.05.2011 17:59

Interview: Vettel und sein Aberglaube

Münze im Schuh, Fatimas Auge am Kopf: Sebastian Vettel schwört auf seine Glücksbringer, die sich in Istanbul bestens bewährt haben

(Motorsport-Total.com/Sky) - Er steigt immer von der gleichen Seite ins Cockpit ein, fährt nie ohne Münze im Schuh und verwendet seine Helme nur so lange, bis er zum ersten Mal damit gewonnen hat: Sebastian Vettel und sein Aberglaube sind immer für eine Story gut. Heute in Istanbul hat sich dieser offenbar gelohnt, denn mit Fatimas Auge, einem orientalischen Glücksbringer, auf dem Helm sicherte sich der Weltmeister auf Red Bull den dritten Sieg im vierten Saisonrennen.

Titel-Bild zur News: Helmut Marko

Helmut Marko zieht nach dem heutigen Rennen zufrieden Zwischenbilanz

Frage: "Herr Marko, Sebastian Vettel hat sich das Auge der Fatima auf den Helm lackieren lassen. Das hat ihm hier in der Türkei Glück gebracht, oder?"
Helmut Marko: "Ich weiß nicht, ob er am Freitag den gleichen Helm aufhatte, denn da war das Glück nicht da. Da war die Fatima anscheinend noch nicht eingespielt. Aber am heutigen Tag war das nicht nur Glück, sondern Vettel war fehlerfrei und ich muss das ganze Team loben: Strategie, Boxenstopps - es hat alles klaglos funktioniert."

Frage: "Der Helm geht nun in Sebastians Sammlung, denn er fährt nur so lange mit einem Helm, bis er damit gewinnt, so abergläubisch ist er. Was passiert denn, wenn ihm einmal vor dem Start eine schwarze Katze über den Weg läuft? Steigt er dann aus?"
Marko: "Ich glaube nicht, aber die ersten Runden würde er sich wirklich schwer konzentrieren können. Er hat seine Macken, aber das ist halt so."


Fotos: Sebastian Vettel, Großer Preis der Türkei, Sonntag


Frage: "Wie groß ist denn der Vorsprung, den Sie momentan haben? In Schanghai hat der Start nicht funktioniert, was das Rennen verzerrt hat, aber das heute war souverän..."
Marko: "Mit dieser neuen Reifenmarke sind auch Vorsprünge marginal. Es muss im Rennen alles klappen, man muss zum richtigen Zeitpunkt wechseln, bevor die Reifen abbauen. Wenn - wie bei uns in China - mehrere Probleme zusammenkommen, dann klappt es halt schon einmal nicht. Aber generell haben wir gezeigt, dass wir auf allen vier bisherigen Strecken im Qualifying die Schnellsten waren. Auch in den schnellsten Runden waren wir meistens dabei. Unser Auto ist also überall schnell, aber man darf sich nicht den kleinsten Fehler leisten, denn sonst sind die anderen gleich wieder dran."

Frage: "Den Helm von Sebastian würde ich gerne behalten, aber da habe ich keine Chance, oder?"
Marko: "Nein, da ist er ganz heikel. Es ist ja nicht nur, dass er jedes Mal einen anderen fährt, sondern jeder Helm wird neu designt. Das macht Vettel auch selbst. Da hat er wirklich viel Arbeit und viel Ideenreichtum, den er da hineinverarbeitet."