• 07.05.2006 09:31

  • von Fabian Hust

Webber: Irgendwann passiert ein Unglück...

In den Augen von Williams-Cosworth-Pilot Mark Webber ist der Sicherheitsstandard bei den Testfahrten schon lange nicht mehr zeitgemäß

(Motorsport-Total.com) - Einmal mehr haben die Fahrer die Sicherheitsstandards bei den Testfahrten kritisiert, die Fahrervereinigung 'GPDA' (Grand Prix Drivers' Association) möchte sich im Vorfeld des Großen Preises von Spanien mit den Verantwortlichen zusammensetzen, um über die Verbesserung der Sicherheit an den Teststrecken zu sprechen. Die Gespräche wird 'GPDA'-Direktor David Coulthard führen.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Mark Webber empfindet die Sicherheit an den Teststrecken als unzureichend

Nach Aussage von Mark Webber hinke die Formel 1 einem adäquaten Sicherheitsstandard bei Testfahrten "ein Jahrzehnt" hinterher: "All die Verbesserungen, die die FIA in Bezug auf die Kurse und die Autos vorgenommen hat, sind großartig, aber das, was wir vermissen, diese letzte Zutat, ist die medizinische Reserve bei Tests", erklärte der Australier laut 'Reuters'. "Die erreicht derzeit nicht den Level der Rennen."#w1#

Seit zwei Jahren setzt sich Webber dafür ein, dass die Sicherheit bei den Testfahrten erhöht wird - bisher ohne Erfolg. Doch gerade bei den Versuchsfahrten ist das Unfallrisiko höher, schließlich werden viele neue Teile ausprobiert: "Die Tests sind möglicherweise der gefährlichste Teil unseres Jobs, denn wir testen neue Teile", so der 29-Jährige.

"An bestimmten Strecken ist die medizinische Versorgung im Moment sehr dürftig", so der Williams-Pilot weiter. "Wenn etwas Übles passiert, und wir kommen jedem Monat einem Unglück näher, wird der Unfall bei Tests passieren und so etwas passiert immer an dummen Orten... Wir hatten bisher Glück." Laut Webber sind vor allem die beliebten spanischen Kurse von Barcelona, Valencia und Jerez als kritisch einzustufen.

Die Rennen sind eine Angelegenheit der FIA und werden deshalb auch von einem festen medizinischen Personal begleitet, zudem stehen nahe gelegene Krankenhäuser auf Abruf bereit. Die Testfahrten sind private Sache der Teams, diese verlassen sich auf die medizinische Versorgung, die an der jeweiligen Strecke existiert.

"Ich bin es leid, gegen den Widerstand anzukämpfen. Wir müssen einfach eine Antwort finden", so Webber. "Alle anderen Verbesserungen, die vorgenommen wurden, sind phänomenal, aber dies hat sich einfach nicht verändert. Es ist nicht gut genug. Vielleicht sollten die Fahrer dafür zahlen. Das wäre blamabel. Es gibt jede Menge Ideen, aber es wird nicht genügend gehandelt."