• 04.11.2010 19:44

  • von Stefan Ziegler

Webber: "Interlagos erinnert mich an Brands Hatch"

Red-Bull-Fahrer Mark Webber schildert seine Eindrücke vom Autodromo Jose Carlos Pace, hofft auf einen guten Topspeed und möchte siegen

(Motorsport-Total.com) - Mit einem Rückstand von elf Punkten auf WM-Spitzenreiter Fernando Alonso (Ferrari) reist Mark Webber nach Brasilien, wo er im vergangenen Jahr einen Sieg erzielen konnte. Eine ähnliche Leistung muss der 34-Jährige wohl auch in dieser Saison an den Tag legen, will er seinen spanischen Kontrahenten im Titelkampf noch abfangen. Einen erneuten Fehler kann sich Webber nicht mehr leisten.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Mark Webber will sich in Brasilien erneut gegen sämtliche Konkurrenten durchsetzen

Dessen ist sich der Australier wohlbewusst: "Jetzt wird es ernst", sagt Webber wenige Stunden vor dem Trainingsauftakt in Interlagos. "Innerhalb von nur acht Tagen absolvieren wir gleich zwei Rennen und nach diesen beiden Läufen werden wir wissen, wer sich in diesem Jahr als Weltmeister feiern lassen darf. Etwas Größeres gibt es nicht. Ich fühle mich zu 110 Prozent bereit für diesen Kampf."

Leidenschaftliche Fans in Interlagos

"Nachdem ich die Meisterschaft für einige Rennen als Spitzenreiter angeführt habe, reise ich nun als Zweiter nach Brasilien. Ich hatte ein hartes Wochenende in Südkorea. Fernando führt mit elf Punkten Vorsprung, doch noch sind 50 Zähler zu holen. Es ist also noch alles drin. Ich werde meine Herangehensweise nicht ändern und mein Bestes geben. Die Mathematik soll sich um sich selbst kümmern."

Und das an einem ausgesprochen interessanten Ort, wie Webber hinzufügt. "Interlagos ist ein fantastischer Rennplatz für die Formel 1. Dieser Ort hat viel Geschichte und erinnert mich in vielerlei Hinsicht an Brands Hatch. Die Anlage wurde auf einem Hügel errichtet, sodass die Zuschauer auf die Action hinabschauen können. Die Atmosphäre dort ist immer bestechend gut", findet der Routinier.

"Interlagos ist ein fantastischer Rennplatz für die Formel 1." Mark Webber

"Die brasilianischen Fans lieben die Formel 1 und machen sehr viel Krach. Ihre Unterstützung ist in den vergangenen Jahren aber ein bisschen abgeflacht", meint Webber. "In Brasilien wurde ich in der Qualifikation noch nie von einem Teamkollegen geschlagen, hatte an diesem Kurs bis 2009 aber niemals wirklich viel Glück. Im vergangenen Jahr gewann ich das Rennen schließlich erstmals."¿pbvin|512|3248|interlagos|0|1pb¿

Red Bull ist 2010 in überragender Form

"Die Strecke wird gekennzeichnet von einem langen Bergaufstück vor Start und Ziel, wo es auf die Leistung des Motors ankommt. Das kurvenreiche Infield erfordert einen interessanten Aerodynamik-Kompromiss zwischen Topspeed auf der Geraden und einem guten Grip in den langsamen Kurven", erläutert der 34-Jährige. "Ich bin zuversichtlich, dass der Red Bull RB6 konkurrenzfähig sein wird."

"Vor dem Trainingsbeginn zu einem Event macht man sich aber immer ein paar Gedanken um seine Geschwindigkeit. Das Auto war in diesem Jahr bislang überall sehr schnell. Ich sehe keinen Grund, warum das in Brasilien nicht so sein sollte. Wir müssen aber schon abwarten, bis wir auf die Strecke gehen, um es sicher zu wissen. Mehr als alles andere brauche ich nun ein ordentliches Wochenende."

"Mehr als alles andere brauche ich nun ein ordentliches Wochenende." Mark Webber

"Am Samstag könnte sich das Wetter von seiner launischen Seite präsentieren, doch diesbezüglich sitzen freilich alle im selben Boot", sagt Webber. Der Red-Bull-Fahrer nimmt die Wiederholung seines Vorjahreserfolgs ins Visier: "Ich kann mir keinen besseren Zeitpunkt denken, um einen weiteren Sieg zu holen. Ihr könnt sicher sein: Ich werde alles in meiner Macht Stehende tun, um das zu erreichen."