• 24.05.2009 11:11

  • von Marco Helgert & Dieter Rencken

Webber: Immer noch richtig schnell

Von einem Rückschritt wollte Mark Webber nicht reden, aber in Monaco lief es nicht mehr ganz so gut für Red Bull - doch Monaco halte immer Überraschungen bereit

(Motorsport-Total.com) - Neben Brawn ist Red Bull Racing die einzig feste Größe an der Spitze des Formel-1-Feldes. Toyota fiel schon Barcelona zurück und verschwand in Monaco endgültig im Tal der Tränen. Aber auch bei Red Bull lief nicht alles nach Plan. Sebastian Vettel verfehlte trotz geringer Benzinladung die Pole-Position, Mark Webber fuhr schwerer betankt nur zu Rang acht.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Mark Webber sieht Red Bull Racing weiter an der erweiterten Spitze

"Wir wollten auf den sechsten Platz mit der Benzinmenge, die wir hatten. Aber man lernt eben nie aus", so der Australier. In Q3 fuhr der zudem nur einmal mit neuen Reifen raus. "Das war meine Idee", erklärte er. "In der dritten Runde geriet ich in Verkehr. In der vierten Runde ließen dann schon die Hinterreifen nach."#w1#

Diese Taktik sei jedoch nicht prinzipiell schlecht gewesen. "Von der Strategie her hätten wir in Q3 im Nachhinein gesehen mehr machen können. Das war aber nicht so offensichtlich", fuhr er fort. "Auch Kimi (Räikkönen) fuhr nur einen Versuch. Massa fuhr zwei Zeiten, Kimi hatte eine tolle dritte Runde. Es war also nicht so einfach. So schlecht war es aber auch nicht."

Von Rang acht besteht aber nun die Gefahr, im ersten Rennteil hinter langsameren Autos eingeklemmt zu werden. Mit einem Hinterherfahren hinter Heikki Kovalainen im McLaren-Mercedes könnte er noch leben. "Die McLaren sind hier nicht langsam", erklärte er. "Fernando (Alonso) ist der Schlüssel für mich. Ich muss sicherstellen, dass er mich nicht bekommt."

Dennoch sei man in Monte Carlo im Gegensatz zu den vorherigen Kursen ein wenig zurückgefallen. "Es gibt keine schnellen Kurven hier. Es ist einfach ein anderes Layout hier. Unser Auto ist überall schnell, es war von Melbourne an schnell", so Webber. "Wir haben da keine Schwächen. Vielleicht ist es hier der erste Kurs, auf dem wir etwas zurückliegen - wenn auch nicht viel. Das Auto ist immer noch richtig schnell, und die anderen Teams haben viel mehr Probleme. Das ist gut."

Dennoch wirft Monaco immer besondere Fragen auf. Das gilt in diesem Jahr umso mehr, denn die superweichen Reifen sorgen bei vielen Teams für Kopfzerbrechen. "Das Graining ist heftig. Am Donnerstag hatten wir große Probleme, und das Graining geht auch nicht wieder weg, wenn es einmal da ist. Wir werden erst im Rennen genau lernen, wie es hier ist. So ist es oft hier in Monaco", fuhr er fort.

"Das Rennen kann zu jedem Zeitpunkt neutralisiert werden", warf er noch ein. "Es ist daher gut, zwei Autos auf verschiedenen Strategien zu haben." Doch für den Teamkollegen Vettel ist der Vorteil wohl schon dahin. "Wenn man hier auf seinen sehr kurzen Stint ausgelegt ist und es gibt kein Safety-Car, dann kommt man wieder aus der Box und hängt hinter den Autos, die nur einen Stopp machen. Wenn man ein normales Zwei-Stopp-Rennen fährt, dann ist man wohl am flexibelsten, auch bei Safety-Car-Phasen. Wenn man sehr leicht ist, muss man vorn stehen, also sehr weit vorn, auf Pole."