• 01.04.2006 04:26

  • von Marco Helgert

Webber: "Ich bedauere nichts"

Für den Williams-Piloten zählt nicht der Blick zurück auf bereits getroffene Entscheidungen, sondern nur die Arbeit am Erfolg in der Zukunft

(Motorsport-Total.com) - Das Williams-Team zehrt noch heute von den guten Erfahrungen, die sie mit einem australischen Rennfahrer gemacht haben: Alan Jones. 1980 fuhr er die erste Weltmeisterschaft für das Team von Frank Williams ein und auch heute werden die die Fahrer ein wenig an den Fähigkeiten des einstigen Stars gemessen.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Mark Webber konzentriert sich nur auf den Erfolg, nicht auf ein gemütliches Leben

Bei Mark Webber stimmt schon einmal die Nationalität, aber die Charaktere der beiden sind dennoch völlig verschieden. Während Jones ein Kämpfer in Reinnatur war, ist Webber zurückhaltend und realistisch, dabei aber nicht weniger auf Erfolg ausgerichtet. Dabei macht es ihm auch nichts aus, einen Teamkollegen zu haben, der ihm alles abverlangt.#w1#

Lange musste Webber seine Teamkollegen nicht fürchten, doch gerade Formel-1-Neuling Nico Rosberg macht ihm in diesem Jahr das Leben schwer. "Nico ist großartig für die Zukunft dieses Sports", so Webber im 'Guardian', doch die Leistungen des jungen Deutschen beunruhigen ihn nicht. "Ich habe immer daran geglaubt, dass man in diesem Sport nichts zu suchen hat, wenn man hierher kommt und ein gemütliches Leben erwartet."

Bei Williams ist eine Nestwärme ohnehin kaum zu erwarten, einige Fahrer mussten dies schon feststellen und kamen mehr oder weniger gut damit zurecht. Gleichzeitig bringt dies wieder den Bezug zu Alan Jones, denn schon Keke Rosberg - immerhin 1982 mit Williams Weltmeister - brachte es auf den Punkt: "Das Problem mit Frank und Patrick (Head; Anm. d. Red.) ist, dass sie mir nie vergeben haben, dass ich nicht Alan Jones bin."

Webber würde alles für Williams tun

Als Jones seine Formel-1-Karriere nach dem zweiten Anlauf im Beatrice-Lola-Team eher sang- und klanglos beendete, begann Webbers Interesse an der Königsklasse. "Als ich Aufwuchs, war ich fast fanatisch, was die Formel 1 angeht. Ich denke, dass mein Vater zu einem großen Teil das Interesse an diesem Sport weckte", erklärte er.

Viele Jahre später startete Webber in der Saison 2002 seine eigene Formel-1-Karriere mit einem völlig überraschenden fünften Rang im Minardi in Melbourne. Nach und nach stieg er die Karriereleiter empor und kam 2005 zu Williams. Den Grundstein dafür legte er selbst, doch einen gehörigen Anteil hatte auch sein Manager Flavio Briatore, der Frank Williams vor die Wahl stellte: Giancarlo Fisichella oder Mark Webber, aber nicht beide.

"Ich bedauere nichts", so Webber. "Flavio war zu mir immer fantastisch. Ich habe die Entscheidung getroffen, für Frank zu fahren und ich wollte das machen. Ich würde alles für das Team tun, das habe ich ihnen auch gesagt: 'Sagt mir, was ich tun soll, und ich werde es machen.' Ich möchte mich gerne als guter Mitarbeiter etablieren, der einen guten Job für Williams macht."

Dass dabei auch Rückschläge nicht ausgeschlossen sind, hat er am eigenen Lein erfahren. "Wir hatten im Vorjahr eine etwas enttäuschende Saison, als wir die Konkurrenzfähigkeit des FW26, das Auto von 2004, nicht übernehmen konnten, aber ich habe einen großen Respekt für die technischen Entscheidungen, die seither getroffen wurden, um nach vorne zu kommen."

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