• 08.06.2005 20:08

Webber fordert schnellere Safety-Cars

Um den gefährlichen Abfall des Reifendrucks hinter dem Safety-Car zu verhindern, wünscht sich Mark Webber ein schnelleres Safety-Car

(Motorsport-Total.com) - Als Ayrton Senna 1994 in der Tamburello-Kurve von Imola so brutal abflog und gegen die angrenzende Betonmauer krachte, dass er auf tragische Weise verstarb, war neben einer gebrochenen Lenksäule auch ein zu niedriger Reifendruck dafür verantwortlich, dass er sein Auto nicht auf der Strecke halten konnte. Während einer Safety-Car-Phase sank die Reifentemperatur zu stark ab, wodurch auch der Druck zurückging - mit katastrophalen Folgen, wie man heute weiß...

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Mark Webber will sich für ein Überdenken des Reifenreglements stark machen

Zwar hat es seither keinen vergleichbaren Zwischenfall mehr gegeben, doch für BMW WilliamsF1 Team Pilot Mark Webber ist das Thema nach wie vor Grund zur Beunruhigung: "Die Geschwindigkeit des Safety-Cars ist besorgniserregend", erklärte er in einem Interview mit 'ITV'. "Es ist zu langsam, wodurch wir zu viel Reifendruck verlieren. Wenn dann wieder freigegeben wird, ist das brandgefährlich. Für Alonso und mich war es in Monaco jedenfalls brandgefährlich."#w1#

Das offizielle Safety-Car der Formel 1 wird von Mercedes zur Verfügung gestellt. Es handelt sich dabei um einen Sportwagen mit annähernd 500 PS, der von Tourenwagenprofi Bernd Mayländer keineswegs im Bummeltempo um die Strecken kutschiert wird. Dennoch ist die Geschwindigkeit für Formel-1-Verhältnisse natürlich relativ langsam. Die etwa 900 PS starken Formel-1-Autos verlieren hinter dem Safety-Car trotz des berühmten Zick-Zack-Fahrens Reifendruck und somit Bodenhaftung.

Generell ist Webber, einer der Direktoren der Fahrergewerkschaft 'GPDA', übrigens für ein Überdenken des Reifenreglements: "Ich finde es eigenartig, dass ausgerechnet bei den Reifen gespart wird", meinte er in Anspielung auf den Räikkönen-Crash am Nürburgring. "Okay, die Autos haben in den letzten 50 Jahren Rennen mit nur einem Reifensatz zurückgelegt, aber die Dinge haben sich seither ein wenig verändert. Roger Federer muss ja auch nicht mit einem Racket von Björn Borg spielen."