Webber: "Es wäre dumm, Red Bull abzuschreiben"

Mark Webber rechnet weiterhin mit einem starken Red-Bull-Team und mit einem starken Daniel Ricciardo - aber auch mit einigen Überraschungen down under

(Motorsport-Total.com) - Auf sein Heimrennen freut sich Mark Webber immer noch, doch in diesem Jahr muss sich der Australier auf Melbourne nicht mehr als Fahrer vorbereiten, seit seinem Karriereende in der vergangenen Saison kann sich der ehemalige Red-Bull-Pilot ganz entspannt mit der Zuschauerrolle begnügen. Zumindest muss sich der 37-Jährige aktuell nicht mit der schlechten Vorbereitung seines Ex-Teams grämen.

Titel-Bild zur News: Mark Webber, Daniel Ricciardo

Mark Webber glaubt an das Talent seines Landsmannes Daniel Ricciardo Zoom

Denn bei den Wintertestfahrten sah es für die Roten Bullen alles andere als gut aus. Viele Experten - wie Ex-Weltmeister Jacques Villeneuve - schreiben das Team aus Milton Keynes bereits für die komplette Saison ab, doch Webber glaubt an die Stärke der Bullen und sieht sie schon bald wieder im Kampf um die vorderen Plätze: "Man sollte sie niemals unterschätzen", sagt er im Gespräch mit 'Fairfax Media'.

"Die Latte für sie liegt so hoch, und jeder würde gerne sehen, dass sie einen unüblichen Start in die Saison haben", sagt der Australier weiter. Doch er muss alle, die auf eine Schwäche der Bullen lauern, enttäuschen: "Sie werden eine Macht sein. Das Auto ist nicht langsam, es wird konkurrenzfähig sein - sie müssen nur die Zuverlässigkeit in den Griff bekommen." Und da seit vielen Jahren die gleichen Leute im Team arbeiten, sieht Webber keinen Grund, warum das nicht geschehen sollte. "Man wäre dumm, wenn man sie abschreibt. Sie sind ein Qualitätsteam und werden voll da sein. Ich würde noch keinen großen Panikknopf drücken."

Auch sein Nachfolger Daniel Ricciardo sei für das Team kein Hindernis in Sachen Erfolg. Der 37-Jährige ist davon überzeugt, dass sein Landsmann seine Sache ordentlich machen wird: "Er hat das perfekte Alter, er ist schnell, er hat die Chance verdient, und er wird sich sehr, sehr gut schlagen." Webber sieht keinen Grund, warum das Gegenteil von seinen Aussagen eintreffen sollte: "Er weiß um seine Möglichkeit, und ich bin sicher, dass er gut sein wird."

Paul Stoddart und Mark Webber auf dem Podium

In seinem ersten Grand Prix 2002 lieferte Webber sogleich eine Sternstunde ab Zoom

Seine erste Bewährungschance bekommt der 24-Jährige beim Großen Preis von Australien - dort, wo Webber vor zwölf Jahren einst mit Minardi groß auftrumpfte und einen sensationellen fünften Platz einfuhr. Damals gab es ein Chaosrennen im Albert Park, und Ähnliches könnte sich auch 2014 in Australien abspielen: "Sich auf Melbourne vorzubereiten, ist immer schwierig, aber das könnte das Extremste für eine lange Zeit sein. Melbourne wird für alle zu einer Generalprobe, wie sie ein sauberes Wochenende durchführen können", so Webber.

Er selbst freut sich schon sehr auf das Wochenende, auch wenn er nicht mehr selbst im Auto sitzen wird: "Alles ist neu, das heißt, es wird viel Unvorhergesehenes und einige Überraschungen geben. Es liegt viel in der Luft, und das macht es interessant." Er selbst wird übrigens schon nach dem Qualifying nach Hause fliegen und sich das Rennen aus der Ferne ansehen: "Ich habe nicht mit der Formel 1 aufgehört, um die ganze Zeit an Rennstrecken rumzuhängen", erklärt er. "Ich möchte kein Ersatzteil sein. Ich habe mein Ding gemacht, nun habe ich anderes zu tun."