Webber: "Eau Rouge viel einfacher zu fahren"

Durch die V8-Motoren geht laut Mark Webber ein Teil der Faszination der Formel 1 verloren - Rückkehr der Reifenwechsel begrüßt er jedoch

(Motorsport-Total.com) - Obwohl die Geschwindigkeitsreduktionen in der Formel 1 immer in erster Linie der Sicherheit dienen, waren die Fahrer noch selten damit einverstanden, wenn man ihnen Leistung weggenommen hat. So ist es auch diesen Winter, in dem sich Michael Schumacher und Co. damit abfinden müssen, plötzlich etwa 200 PS weniger unter dem Hintern zu haben.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Webber ist nicht mit allen neuen Regeln für kommende Saison einverstanden

Damit hat auch Mark Webber so seine Schwierigkeiten: "Die Endgeschwindigkeit auf den Geraden ist niedriger, was gut ist, aber das bedeutet, dass wir später bremsen", erklärte er gegenüber 'Eurosport'. "Die Rundenzeiten hätten wir vier bis sechs Sekunden langsamer als mit den V10s erwartet, aber am Ende des Jahres werden wir wegen der weicheren Reifen und wegen der Weiterentwicklungen auf manchen Strecken bis auf eine Sekunde an das Vorjahresniveau herankommen."#w1#

Auf jeden Fall müssen sich der Williams-Pilot und seine Kollegen mit einem neuen Fahrstil vertraut machen, denn mit den V8-Boliden sind Spätbremser gefragt. Hauptziel muss künftig nicht mehr sein, möglichst viel Geschwindigkeit aus der Kurve heraus mitzunehmen, sondern möglichst schnell in sie einzufahren - und den daraus entstehenden Schwung nicht zu verlieren.

Mark Webber

Die schnellen Kurven der Formel 1 haben durch die V8-Regel an Reiz verloren Zoom

Allerdings werden durch das veränderte Verhältnis zwischen Leistung und Bodenhaftung viele schnelle Kurven an Reiz verlieren: "Kurve vier in Jerez, Eau Rouge in Spa und die 130R in Suzuka sind jetzt viel einfacher zu fahren, weil wir so viel Grip im Vergleich zu der geringer gewordenen Leistung haben. Dadurch sind die meisten Kurven nicht mehr so schwierig", beschwerte sich Webber über die immer mehr verloren gehende fahrerische Herausforderung.

Dafür ist er ein Fan des Comebacks der Reifenwechselstopps: "Das ganze Rennen mit einem Reifensatz zu bestreiten, während sich an der Box nur ein Kerl ums Betanken kümmert, war ganz schön langweilig. Boxenstopps gehören seit Jahrzehnten zu unserem Sport. Es gehört einfach dazu, dass die Reifen gewechselt werden, wenn ein Auto an die Box kommt", unterstrich er.