Webber: "Die Strecke ist ziemlich sicher"
Mark Webber im Interview über die Strecke in Kanada, Schwierigkeiten beim Reifenaufwärmen und das Fahren auf nasser Piste
(Motorsport-Total.com) - Mark Webber reiste mit einigen Erfolgserlebnissen im Gepäck nach Kanada, konnte der Australier doch zuletzt in fünf Rennen hintereinander punkten. Im Gegensatz zu Teamkollege David Coulthard scheint Webber hervorragend mit seinem Arbeitsgerät zu harmonieren und kann den RB4 konstant an der Spitze des Mittelfeldes bewegen. Die Strecke in Montréal stellt an die Fahrer allerdings komplett andere Voraussetzungen als der winklige Kurs in Monaco.

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In Kanada möchte Mark Webber seine Punkteserie fortsetzen
Frage: "Was hälst du von dieser Strecke, Mark?"
Mark Webber: "Keine einfache Geschichte. Es dreht sich hier alles um wenig Abtrieb und große, heftige Bremsmanöver. Heute war es recht kühl für die Reifen. Die Strecke ist echt herausfordernd und bietet nicht sonderlich viel Grip."#w1#
Circuit Gilles Villeneuve sehr sicher
"Für uns ist das halt etwas schwierig, denn wir sind eigentlich mehr Downforce gewohnt. Deswegen sieht man hier auch mehr Fehler und sonntags des Öfteren das Safety-Car. Das wird wohl ein ziemlich hartes Rennen werden."
Frage: "Wie denkst du über die Sicherheit auf diesem Kurs?"
Webber: "Die Strecke ist ziemlich sicher. Man denkt natürlich immer über mögliche Gefahrenszenarien nach, die Situation mit Robert (Robert Kubica; Anm. d. Red.) war schon eine sehr extreme Geschichte. Aber ganz allgemein: Wenn du in Kurve zehn ein Bremsproblem hast, dann sollte das eigentlich gut ausgehen. Passiert dir das in Kurve eins, dann könnte es dort ein wenig ungemütlicher werden."
Frage: "Wie verhalten sich die Reifen hier in Kanada?"
Webber: "Ich denke, die Strecke nimmt die Reifen im Vergleich zur Vergangenheit nicht allzu sehr ran. Wir hatten ja zunächst eine nasse Session und sind viele Runden gefahren, wobei wir deutlich mehr Graining erwartet hätten. Das war nicht so dramatisch."
"Die meisten Fahrer haben ihre schnellsten Runden am Ende ihrer Runs gedreht, was doch ganz klar zeigt, dass die Reifen noch immer recht gut funktioniert haben. Im Gegensatz zu anderen Teams haben wir nicht das Problem, die Reifen auf Temperatur zu bringen. Für das Qualifying musst du halt den Reifen in nur einer Runde warm bekommen, denn die Runde ist recht kurz und es ist eigentlich recht kühl hier."
Niedriges Gripniveau in Kanada
Frage: "Kannst du uns deine ersten Eindrücke beschreiben, wie sich das Auto hier verhält?"
Webber: "Wir haben natürlich noch einiges an Arbeit vor uns. Aber wenn man einen Blick auf die Zeitenliste wirft und sich anschaut, was die anderen machen, dann kämpft wohl jeder mit den gleichen Problemen. Wir müssen uns heute einfach gut qualifizieren."
Frage: "Für Sonntag sagt die Wettervorhersage eine 40-prozentige Regenwahrscheinlichkeit voraus. Um wie viel schwieriger wird dadurch das Fahren im Hinblick auf das Verbot der Traktionskontrolle?"
Webber: "Die Crux ist, dass es gestern recht kühl war, als wir auf die Strecke gegangen sind. Das hat den Reifen nicht sonderlich geschmeckt. Wenn man nur lange Geraden und große Bremszonen hat, dann bekommt man seine Reifen nur sehr langsam auf Temperatur."
"Das Gripniveau ist niedrig hier, denn wir sind hier ja nicht mit dem Abtriebslevel von Monaco unterwegs. Dort aber hilft das natürlich sehr, weil wir in Monaco so viel Downforce wie nirgendwo sonst fahren. Hier fährst du raus und denkst, dass du quasi keinen Anpressdruck hast, es gibt so wenig Grip."

