Webber: "Die linke Pobacke schmerzt am meisten"
Der Red Bull Racing-Pilot gibt außergewöhnliche Einblicke in das wenig komfortable Arbeiten in einem Formel-1-Cockpit
(Motorsport-Total.com) - Mark Webber gehört mittlerweile zu den erfahrensten Piloten im Formel-1-Starterfeld, schließlich feierte der Australier bereits im Jahr 2002 im Minardi sein Formel-1-Debüt. In der Zwischenzeit hat er auch Cockpits bei Jaguar, Williams und Red Bull Racing kennen gelernt. Sie alle haben eines gemeinsam: Sie sind alles andere als komfortabel.

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Der Aufenthalt in einem Formel-1-Cockpit ist keine komfortable Angelegenheit
Die Piloten sind fest angeschnallt in einem Sitz, der an ihre Körperform angepasst ist, denn sie dürfen nicht herumrutschen: "Dann würden wir Energie verschwenden", erklärte der Australier gegenüber dem 'Guardian'. Die Fahrer müssen also "nur" den Kopf festhalten: "Die Kräfte, denen wir beim Bremsen ausgesetzt sind, sind unglaublich."#w1#
Die Belastungen seines Nackens beschreibt er mit "drei oder vier anständigen Auto-Unfällen in jeder Runde": "Wenn Sie mit mir fünf Runden fahren würden und danach zum Arzt gehen, dann würde er bei Ihnen ein Schleudertrauma diagnostizieren", so Webber, der ein spezielles Training absolviert, um seinen Nackenmuskulatur zu stärken.
Die fehlende Polsterung im Sitz macht sich vor allem an einer Stelle bemerkbar: "Am meisten schmerzt mir nach dem Rennen die linke Pobacke. Wir Bremsen mit unserem linken Fuß - 60 Kilogramm Druck, zehnmal in der Runde - und die Gesäßmuskulatur ist für einen Großteil unserer Stabilität im Auto verantwortlich. Auch wenn unsere Sitze perfekt an unseren Hintern angepasst sind, wird der gesamte Becken-Bereich ziemlich massiert."
Seinen unangenehmsten Moment hatte Webber beim Großen Preis von Frankreich im Jahr 2005, als ein Propfen einer Wasserleitung abging und die Hitze nur so in das Cockpit strömte: "Die Haut meines Oberschenkels wurde regelrecht abgepellt. Dies passierte früh im Rennen und ich sagte meinem Team, dass ich daran denke, aufzugeben. Sie waren darüber nicht besonders begeistert. Also fuhr ich das gesamte Rennen, 50 lange Runden. Die Mannschaft schüttete während der Boxenstopps kaltes Wasser in das Cockpit, aber dies half lediglich eine oder zwei Runden."
Mit seinen 1,84 Metern ist Webber einer der größten Fahrer im Feld, kann jedoch immerhin in den Autos Platz nehmen: "Ich habe einmal ein älteres Formel-1-Cockpit ausprobiert. Da habe ich gar nicht hinein gepasst." Mit dem Gewicht hingegen hatte der Rennfahrer noch nie ein Problem: "Ich esse, was ich mag. Mein Gewicht hat sich in den vergangenen 20 Jahren nicht verändert."
Vor ein paar Jahren nahm Webber unfreiwillig ein paar Kilogramm ab, als er vor dem Rennen in Fuji eine Lebensmittelvergiftung hatte: "Ich erbrach im Auto, genau in meinen Helm. Ich beendete das Rennen nicht - ich wurde von Sebastian aus dem Rennen geschmissen - aber das Brechen war nicht der Grund für den Ausfall."

