• 11.07.2010 20:14

Webber: "Da hatte noch ein Bus Platz"

Der Sieger des Rennens in Silverstone über seinen perfekten Start, sein überlegenes Auto und den Kampf mit seinem Teamkollegen

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Du warst gestern sehr wütend, als das Team die Frontflügel getauscht hat. Nach dem heutigen Rennen hast du über Funk gesagt, dass das Rennen nicht schlecht war für einen Nummer-2-Fahrer. War der heutige Tag so etwas wie eine Bilderbuch-Wiedergutmachung?"
Mark Webber: "Ich habe einfach heute bestmöglich gearbeitet, und es hat funktioniert. Um ehrlich zu sein, ich habe das Rennen genossen. Es war mit Lewis ein guter Kampf. Die Leute haben nicht wirklich gesehen, dass wir immer noch einen Kampf hatten, selbst wenn wir gegen die Boxen-Tafel fahren, man lediglich schaut, wie sich der Abstand entwickelt."

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Mark Webber: Auch der alte Flügel verlieh ihm Flügel...

"Aber das war ein Genuss, besonders der erste Teil des Rennens. Die Boxenstopps sind immer entscheidend, man muss sie hinbekommen. Das Team hat dort großartig gearbeitet. Ich musste mich auf den härteren Reifen nach dem Boxenstopp lediglich konzentrieren."#w1#

"Ich wusste, dass ich einen ziemlich langen Abschnitt vor mir habe, ich muss aus diesem Grund sicherstellen, dass sie für den gesamten Rennabschnitt in Ordnung sind. Das Safety-Car verschaffte ihnen jedoch die Chance, etwas auf mich aufzuholen. Das Auto war den ganzen Tag über makellos. Für das Team ist es ein sensationelles Ergebnis."

Frage: "Du hast am Start im Kampf mit Sebastian nicht zurückgesteckt. Erzähle uns etwas über die ersten paar Kurven, in denen er abgeflogen ist."
Webber: "Das war eine ziemlich klare Angelegenheit. Ich hatte einen guten Start. Ich war sehr heiß darauf, dies meine Kurve werden zu lassen, und das hat funktioniert. Das war gut."

Frage: "Dieses Wochenende hat klar die Überlegenheit des Pakets von Red Bull demonstriert. Aber du liegst in der Meisterschaft immer noch hinten. Was passiert nun in der zweiten Hälfte der Meisterschaft?"
Webber: "Wir müssen versuchen, Wochenenden wie diese zu verstärken. Das andere Auto hatte ein Problem, wir haben durch diese Situation also Punkte verloren. Aber wir waren an diesem Wochenende sehr stark."

"Das ist ein Beweis für die Entwicklung, die am Auto stattgefunden hat. Jeder in Milton Keynes hat unglaubliche Arbeit verrichtet. Dank der Jungs mit dem F-Schacht, welche auf diesem Gebiet hart gearbeitet haben, erzielten wir Fortschritte. Das ist keine leichte Angelegenheit, aber sie haben es neben vielen anderen kleinen Dingen in den Griff bekommen."

"Wie ich schon gestern gesagt habe, haben wir diesen Berg erklommen, und es ist nun entscheidend, wie wir weitermachen. Man kann nicht einfach nur jene Dinge heraussuchen, von denen man glaubt, dass sie in Bezug auf die Entwicklung das Richtige sind. Wir kennen das Auto gut, und wir müssen weiter damit Druck machen, und ich muss weiterhin jene Ergebnisse holen, die ich erzielen kann."

Frage: "Ich habe den Eindruck, dass du dieses Rennen wirklich gewinnen wolltest. Erzähle uns etwas über die Befriedigung, die du nun verspürst."
Webber: "Ann sagte zu mir zu Beginn des Jahres 'Auch wenn du dieses Jahr nichts anderes schaffst, Gewinne verdammt noch mal Monaco und den Großen Preis von Großbritannien'. Ich hoffe aus diesem Grund, dass ich im Verlauf der Saison weitere Siege holen kann."

"Es war für mich ein sehr spezieller Sieg. Ich habe hier in der Formel Ford, Formel 3000, bei den Sportwagen und nun in der Formel 1 gewonnen. Das war für mich also eine sehr spezielle Strecke, und den Sieg in der Formel 1 zu holen, wird ein Höhepunkt sein. Ich denke, dass ich über die Lautsprecher etwas über Jack Brabham gehört habe."

"Ich weiß nicht, ob er hier gewonnen hat, aber es ist einfach eine sehr spezielle Veranstaltung, wenn man sie gewinnt. Hier haben einen Menge unglaublicher Rennen stattgefunden. Es war das neue Layout, und es war sehr, sehr speziell, hier in Großbritannien zu gewinnen. Das Team ist hier gerade um die Ecke. Wir haben viele englischsprachige Angestellte, und es ist für sie sehr speziell, dass wir gewonnen haben."

Frage: "Erzähle uns etwas über die Haftung abseits der Ideallinie. Hattest du erwartet, dass du so viel Haftung hast und einen so tollen Start hinlegen kannst?"
Webber: "Ja, ich habe vergangenen Abend mit Flavio Briatore geredet, und er sagte zu mir 'Mark, lege einfach einen guten Start hin'. Das habe ich gemacht, danach hoffte ich, dass es mein Tag werden würde, und das war er dann auch."


Fotos: Mark Webber, Großer Preis von Großbritannien, Sonntag


Frage: "Warst du überrascht, wie viel Haftung du beim Losfahren hattest, schließlich standest du auf der schmutzigen Seite?"
Webber: "Schlussendlich war es nicht allzu schmutzig. Es gab an diesem Wochenende eine Menge Rahmenrennen, was geholfen hat. Um ehrlich zu sein, es gibt manchmal zwischen der linken oder rechten Seite eine ziemlich große Diskrepanz. Aber Gott sei Dank hatten wir hier eine Menge Rahmenrennen, was geholfen hat. Ich glaube, dass es die Prozedur war, die mir wirklich viel geholfen hat."

Frage: "Das Auto schien absolut geflogen zu sein. Wir haben viele Bestzeiten am Bildschirm gesehen. Teilweise ist dir Lewis näher gekommen, aber häufig folgte eine schnellste Rennenrunde der anderen. Ich würde sagen, zu 50 Prozent der Runden."
Webber: "Wenn du vorne liegst, musst du das Rennen kontrollieren. Zu diesem Zeitpunkt ging es um Lewis und mich. Ich interessierte mich nicht für jemand anderen im Feld. Ich war einfach interessiert daran, die Boxen-Tafel für Lewis zu sehen. Es ist interessant, dass seine Boxen-Tafel manchmal etwas anderes sagte als meine, aber lediglich um eine Zehntelsekunde."

"Ich schaute mir einfach beide Tafeln an, um sicherzustellen, dass alles in Ordnung ist. Lewis fuhr ein sensationelles Rennen. Wir setzen uns gegenseitig so sehr unter Druck, wie wir dies nur tun konnten. Ich denke, dass es fair ist zu sagen, dass ich heute hier ein besseres Auto hatte. Ich nutze es bis zum Maximum und zog davon. Wir kontrollierten das Rennen sehr gut."

Frage: "Du hast gesagt, dass es ein paar Diskussionen mit dem Team geben wird. Bedeutet dies, dass du verlangen willst, dass du nicht noch einmal in die Position getrieben wirst, in der du die Nummer zwei bist, wenn diese Situation erneut auftauchen sollte?"
Webber: "Ja."

Frage: "Wie eng ging es mit Sebastian vom Start bis zur ersten Kurve zu? Wie groß waren deine Sorgen beim Restart, als Lewis direkt hinter dir war?"
Webber: "Am Start? Da gab es jede Menge Raum, man konnte in der Mitte mit einem Bus fahren. Was Lewis betrifft, ja, das Safety-Car ist immer ein Grund zur Sorge, denn es bringt die Chance mit sich, dass etwas passiert. Es gab jedoch keinen echten Grund zur Sorge, aber natürlich hatte ich nicht ohne Grund einen Vorsprung, denn dies bedeutete, dass ich schnell genug war, um diesen Vorsprung zu erzielen."

"Nun musste ich wieder von vorne anfangen. Das war schon ein Bonus, denn ich habe in Monaco gesehen, dass man auf nicht viele zu Überrundende trifft, wenn man zur Mitte des Rennens ein Safety-Car hat. Wenn man den heutigen Tag und Monaco heran zieht, so ist dies manchmal sogar für einen ein kleiner Vorteil. Man muss nicht die ganzen Leute am Ende des Feldes überrunden."