• 09.06.2006 16:27

  • von Bianca Leppert

Was wäre die Formel 1 ohne Ecclestone und Mosley?

Die wohl wichtigsten Männer der Formel 1 erinnern sich an Zeiten, in denen in der Königsklasse noch andere Spielregeln galten

(Motorsport-Total.com) - Bernie Ecclestone und Max Mosley sind aus dem Formel-1-Zirkus nicht mehr wegzudenken. Der Formel-1-Boss und der Präsident des Welt-Automobilverbands FIA beeinflussten die Königsklasse in den vergangenen Jahren wie kaum andere Personen aus der Welt des Motorsports.

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Die Chefs unter sich: Bernie Ecclestone und Max Mosley

Max Mosley, selbst ehemaliger Rennfahrer, weiß die Funktion seines Kollegen sehr zu schätzen. Der Brite sagt: "Ohne Bernie wäre vielleicht alles noch so wie 1969 - weniger erfolgreich als die Sportwagenrennen, irgendwo im Bereich der Rallye-WM. 1969 hatten wir bei manchen Rennen nur 13 Autos, von denen fünf nur deswegen teilnahmen, um das Startgeld abzukassieren."#w1#

"Die Sportwagenszene war damals mit Porsche, Ferrari und Alfa ganz stark. 1970 gab uns Porsche 30 Prozent unseres gesamten Formel-1-Budgets, um Jo Siffert bei March unterzubringen. Sie wollten nur verhindern, dass Siffert zu Ferrari geht."

Im Vergleich zur heutigen Zeit nahm die Formel 1 einen eher kleinen Stellenwert ein. "Die Formel 1 war nichts", meint Max Mosley und fährt fort: "Jetzt muss man sich anschauen, wo die Sportwagenszene heute im Vergleich zur Formel 1 steht."

Unter anderem macht auch die Chancengleichheit einen großen Teil des Erfolgs der Formel-1-WM aus. Heute zeichnet sich Max Mosley im Wesentlichen für diesen Bereich verantwortlich. Doch das war nicht immer so. Bernie Ecclestone wirft einen Blick zurück: "Bevor Max FIA-Präsident wurde, gab es keine richtige Autorität. Ich erinnere mich noch daran, dass wir die meisten Probleme einfach untereinander ausgeschachert haben."

Dabei kam es oft zu Regelverstößen, die ungeahndet blieben. "In Kyalami hat mir Colin Chapman einmal gesagt, dass der McLaren-Frontflügel illegal sei. Wir unterhielten uns daraufhin mit Teddy Mayer, der den Flügel nicht umbauen wollte. Also sprangen Colin und ich beidseitig ab! Dann sagten wir zu Teddy: 'Schau her, jetzt ist er nicht mehr legal!'", erzählt Ecclestone.

Heute achtet die 'Fédération Internationale de l'Automobile' (FIA) strengstens auf die Einhaltung der Regeln. Laut Bernie Ecclestone nimmt die FIA eine enorm wichtige Rolle ein. Der 75-Jährige sagt: "Etwas wie die FIA gab es damals nicht. Die technische Abnahme wurde von lokalen Offiziellen durchgeführt, die keine Ahnung von solchen Dingen hatten. Ohne eine starke FIA hätten wir heute die totale Anarchie."