Warum Williams zweigleisig fährt und Mercedes wählte

Die stellvertretende Williams-Teamchefin Claire Williams erklärt, warum man es sich leisten kann, für 2013 und 2014 zu entwickeln und Mercedes die richtige Wahl ist

(Motorsport-Total.com) - In Ungarn platzte bei Williams endlich der Knoten, und Pastor Maldonado eröffnete endlich das Punktekonto des Traditionsteams in der Saison 2010. Allerdings mit einem mickrigen WM-Pünktchen. Das beweist, dass die Truppe aus Grove, die im Vorjahr sogar einen Grand-Prix-Sieg verbuchen konnte, noch nicht über den Berg ist.

Titel-Bild zur News: Pastor Maldonado

Williams, quo vadis? 2014 möchte man wieder weiter vorne mitmischen Zoom

Das ist auch der Grund, warum man die Entwicklung des "Sorgenkinds" FW35 noch nicht aufgegeben hat - obwohl 2014 ein komplett neues Reglement ansteht, erhofft man sich Erkenntnisse, die sich auch auf die Entwicklung des FW36 positiv auswirken werden. "Wir bei Williams haben das Glück, dass 550 Mitarbeiter bei uns arbeiten und dass wir mit die besten Ressourcen im Fahrerlager haben", erklärt die stellvertretende Teamchefin Claire Williams gegenüber 'Autosport', dass man die Kapazitäten hat, um zweigleisig zu fahren.

Doch auch die Vorbereitungen für 2014 dürfen auf keinen Fall leiden: "Wir können uns jetzt nicht umdrehen und sagen, dass wir mit der Entwicklung des Autos für die kommende Saison nicht weitermachen - wir müssen sicherstellen, dass wir die Ressourcen gut einteilen, damit wir beide Projekte vorantreiben können."

Zumal sich Williams nicht nur auf ein neues Reglement und neue Triebwerke, sondern auch auf einen neuen Motorenpartner einstellen muss. Nach nur zwei Jahren mit Renault arbeitet man ab 2014 mit Mercedes zusammen. Williams glaubt, dass der Antriebsstrang aus Brixworth in der Turbo-Ära im Vorteil sein wird: "Wenn man sich ansieht, wo Mercedes derzeit steht, dann werden sie ein wirklich konkurrenzfähiges Paket liefern, und wir freuen uns wirklich auf die Zusammenarbeit mit ihnen."

Dennoch sieht sie das Blitz-Comeback mit dem ehemaligen Erfolgspartner Renault nicht als gescheiterte Ehe: "Die Zeit schreitet in diesem Sport rasch voran, und man weiß nie, was passieren kann - die Beziehung zu Renault wird jedenfalls immer freundschaftlich bleiben. Jeder kennt unsere Geschichte mit ihnen. Wir mussten aber für 2014 eine Entscheidung treffen, und wir haben uns dazu entschlossen, dass der Mercedes-Motor und diese Beziehung der Weg ist, den wir 2014 gehen wollen."