• 13.09.2005 12:30

  • von Fabian Hust

Warum Toyota auf Bridgestone-Reifen wechselt

In den Augen eines Laien mag es derzeit keinen Sinn machen, von Michelin- auf Bridgestone-Reifen zu wechseln - für Toyota schon

(Motorsport-Total.com) - Eins und eins ist in der Formel 1 nicht immer gleich zwei. Im Moment mag der Michelin-Reifen ganz offensichtlich der bessere Pneu sein, doch im kommenden Jahr werden die Karten wieder komplett neu gemischt. "Die neue V8-Generation wir die Reifen ganz anders belasten, alle beginnen ein wenig bei null", so Dieter Gass, leitender Renningenieur bei Toyota gegenüber der 'motorsport aktuell'.

Titel-Bild zur News: Toyotas Chefrenningenieur Dieter Gass

Dieter Gass erklärt, warum Toyota auf Bridgestone-Reifen wechselt

Toyota wird mit der kommenden Saison wie auch WilliamsF1 auf die Reifen der Japaner wechseln. Offiziell ist der Deal übrigens noch nicht, aber Michelin hat bereits offiziell erklärt, dass man nicht mehr mit Toyota zusammenarbeiten wird.#w1#

Hierfür gibt es noch einen weiteren Grund: "Der ist das attraktive wirtschaftliche Gesamtpaket zwischen unseren beiden Unternehmen." Auch wenn die Toyota Motorsport GmbH in Köln stationiert ist, haben beide Unternehmen ihren Stammsitz in Tokio. Meistens sind solche Deals mit Erstausstattungsdeals der PKW gekoppelt.

Bei den Japanern denkt man aber auch langfristig: "Die FIA drängt auf Einheitsreifen. So wie wir Michelin verstanden haben, würden die Franzosen eine Konkurrenzsituation vorziehen, Bridgestone hingegen kann sich durchaus als Lieferant des kompletten Feldes sehen." Soll heißen, man hätte 2008 eventuell einen Erfahrungsvorsprung gegenüber anderen Teams.

Unterdessen ist die Einführung des B-Modells des TF105 noch nicht auf Eis gelegt - trotz massiver Vibrationen, die eine neue Vorderradaufhängung bei Tests verursacht hatte. Man werde eine Modifikation in Silverstone testen, bei Erfolg wird man das Auto zu den letzten zwei Rennen nach Japan und China mitnehmen: "Viel wichtiger ist für uns jedoch, dass dies ein Konzept für das nächstjährige Auto ist. Die Arbeit ist nicht verloren."