• 14.01.2011 09:11

  • von Sven Haidinger & Dieter Rencken

Warum sich Alonso bei den Testfahrten Regen wünscht

Fernando Alonso erklärt, warum er bei den Tests auf Regen hofft und wieso das aktuelle Reglement den jungen Fahrern gegenüber unfair ist

(Motorsport-Total.com) - Während Formel-1-Fans vor einigen Jahren mit 17 Rennen pro Saison auskommen mussten, wurde das Kontingent 2010 auf 19 Grands Prix ausgebaut - 2011 gehen erstmals sogar 20 Mal die zehn roten Lichter aus. Da ist es kein Wunder, dass bei den letzten Saisonrennen bereits manche Teammitglieder unter den großen Strapazen ächzen, schließlich dauert das Rennjahr auch ohne Testfahrten rund neun Monate.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso möchte die neuen Pirelli-Reifen unbedingt bei Regen testen

Für Fernando Alonso ist dies aber kein Problem, wie er in Madonna di Campiglio beim traditionellen Wrooom-Event klarstellt: "Ich mag 20 Rennen. Ich mag das Rennfahren, den Wettbewerb. Dadurch ist es für mich willkommen, mehr Rennen zu fahren." Doch sogar das reicht dem Spanier nicht aus: "Ich teste auch gerne, also hätte ich gerne 20 Rennen plus Testfahrten, das wäre eine bessere Lösung."

Der Ferrari-Pilot denkt dabei auch an die Nachwuchsfahrer. Als er in die Formel 1 kam, gab es kaum Testeinschränkungen, doch heute müssen sich Einsteiger durch das Testverbot während der Saison an die "Königsklasse" des Motorsports gewöhnen. "Wäre ich heute in der Formel 3, der GP2 oder der GP3 und würde dann in die Formel 1 kommen", versetzt sich der Doppelweltmeister in die Lage eines Rookies, "dann hätte ich einen Test am Saisonende. An diesem einen Tag müsste ich ein Formel-1-Fahrer werden, um einen der offiziellen Fahrer ersetzen zu können - wie dieses Jahr Maldonado."

Alonso zeigt Verständnis für die schwierige Lage der Nachwuchspiloten: "Es ist nicht einfach, es ist unfair den neuen Fahrern gegenüber, dass sie nicht ein paar Mal testen können. Das macht es so schwierig für junge Fahrer, was nie eine gute Sache für unseren Sport ist, bei dem es um Innovation und ständigen Wechsel geht."

Doch nicht nur für junge Fahrer ist das Testverbot eine große Herausforderung - auch für Alonso selbst. Durch den Wechsel von Bridgestone- auf Pirelli-Reifen würde man sich über jeden zusätzlichen Testtag freuen, bestätigt Alonso: "Es ist kein Geheimnis, dass wir nur 15 Testtage im Winter haben. Ein paar davon sind üblicherweise nass und mit Sicherheit werden wir bei den ersten Regentropfen rausfahren, denn vielleicht ist das die einzige Gelegenheit, die Regenreifen von Pirelli zu probieren - wir müssen also bereit sein. Es wäre nämlich für alle Teams schwierig, mit unbekannten Reifen zum ersten Rennen zu kommen. Also werden wir hoffentlich zumindest einen verregneten Tag im Winter haben."