Warum glaubt niemand Räikkönens Dementis?

2007 soll Kimi Räikkönen zu Ferrari wechseln, obwohl dies laufend dementiert wird - Dennis verärgert über weiterhin aktuelle Gerüchte

(Motorsport-Total.com) - Seit Ferrari-Teamchef Jean Todt auf die Frage, ob er Fernando Alonso verpflichten möchte, geantwortet hat, dass ihn "ein anderer junger Fahrer aus einem britisch-deutschen Team" mehr interessiere, ist für die Medien klar, dass Kimi Räikkönen 2007 Nachfolger von Michael Schumacher bei den Roten aus Maranello wird. Doch einem ist dies ein Dorn im Auge: Ron Dennis.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Kimi Räikkönens Fünfjahresvertrag bei den "Silberpfeilen" läuft Ende 2006 aus

Der McLaren-Teamchef möchte seinen 25-jährigen Wunderknaben, den er höchstpersönlich auf den Namen "Iceman" getauft hat, unter keinen Umständen abgeben, weiß aber, dass er tief in die Tasche greifen muss, wenn er ein Angebot für die Zeit nach 2006 abgeben möchte. Räikkönen gilt momentan als begehrtester Formel-1-Pilot, weshalb sein Management gezielt die Karte Ferrari spielt, um den Marktwert noch weiter in die Höhe zu treiben.#w1#

Nach außen hin freilich wird die Ferrari-Variante ständig dementiert - auch von Räikkönen selbst. Daher fragt sich Dennis: "Warum glaubt Kimi niemand? Das verstehe ich nicht. Er hat es mir gesagt, sein Management hat es mir gesagt, er hat es auf einer Pressekonferenz gesagt: Er hat keinen Vertrag bei Ferrari unterschrieben. Aber die einzige Person, die das genau wissen kann, ist Kimi selbst. Ich weiß nicht, was er unterschrieben hat", so der Brite.

Besonders ärgert er sich momentan über die Medien, die die schlagzeilenträchtige Story immer wieder aufwärmen, weil der Fahrer-WM-Kampf bereits entschieden ist: "Jeder kann irgendetwas auf eine Internetseite stellen, schon wird es als Tatsache anerkannt. Was ein Gerücht ist, wird so zu einem Faktum. Im Moment ist das aber sicher nicht der Fall", ging Dennis einige Journalisten schroff an.

Mercedes-Sportchef Norbert Haug äußerte sich zu dem Thema etwas gemäßigter, kann sich aber ebenfalls nicht vorstellen, dass Räikkönen nur des Geldes wegen die "Silberpfeile" verlassen wird: "Ein Topfahrer unterschreibt nicht wegen eines besser dotierten Vertrags bei einem anderen Team. Unterm Strich will er gewinnen. Es steckt eine Menge Potenzial in unserem Team - und Kimi weiß das", gab sich der Deutsche selbstsicher.

Doch was sagt das Objekt der Begierde selbst zu den anhaltenden Spekulationen? "Fakt ist, dass ich noch einen Vertrag habe und keinen Grund sehe, zu einem anderen Team zu wechseln", vermied er am Freitag in Suzuka eine konkrete Aussage zu seiner angeblichen Unterschrift bei Ferrari. Und: "Nach nächstem Jahr werden wir weitersehen, aber ich bin sicher, dass wir ein gutes Auto haben werden, und dann bleibe ich gerne", so der Finne.