Warum ERS im Nassen noch besser zur Geltung kommt
Die Energie-Rückgewinnung der Formel 1 und ihre Tücken: Längere Bremswege im Nassen könnten die Energie-Strategie im Rennen glatt auf den Kopf stellen
(Motorsport-Total.com) - Zusätzliche Energie ist eine feine Sache. Sofern sie Dir zur Verfügung steht. Denn erst einmal müssen die Formel-1-Piloten die Akkus in ihren Autos aufladen, ehe sie den Knopf zur Leistungssteigerung drücken können. Auf trockener Strecke bedeutet das meist: Auf eine schnelle Runde kann nicht sofort eine weitere so schnelle Runde folgen. Denn es braucht seine Zeit, bis man wieder voll "geladen" ist.

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Lewis Hamilton unterwegs im Nassen: ERS spielt dann eine noch wichtigere Rolle Zoom
Doch im Nassen könnte sich dies ganz anders darstellen, wie Mercedes-Fahrer Lewis Hamilton erklärt. "Im Regen verlängern sich ja schließlich die Bremswege." Laut dem Weltmeister von 2008 verbringen die Piloten also deutlich mehr Zeit damit, die Geschwindigkeit ihrer Autos zu verringern. Und damit unterstützen sie ganz nebenbei die Energie-Rückgewinnung, die beim Bremsen aktiv wird.
"Im Vergleich zu einer Runde im Trockenen, wo du sämtliche Energie einsetzt, bremst du im Nassen vielleicht ein Drittel länger. Du hast also mehr Zeit, um den Akku aufzuladen", sagt Hamilton und fügt hinzu: "Es ist einfacher, eine schnelle Runde zu drehen, dann eine langsame, dann wieder eine schnelle." Wer sich aber seine Energie gut einteile, könne im Regen konstant schnell sein. "Manche schaffen das sicher", meint Hamilton.

