Warum die Brawn-Strategie keinen Sinn macht

Mercedes-Sportchef Norbert Haug hält nichts davon, wie Brawn frühzeitig die Weiterentwicklung einzustellen, um auf die nächste Saison zu setzen

(Motorsport-Total.com) - Angesichts der bisherigen Erfolglosigkeit fragen sich viele Laien: Warum stellt McLaren-Mercedes nicht wie Brawn im Vorjahr die Weiterentwicklung vorzeitig ein, um alle Ressourcen für die kommende Saison in die Waagschale zu werfen und mit einem technischen Vorsprung in den Winter zu starten? Denn bisher kam eine solche Strategie für das einstige Erfolgsteam nicht in Frage.

Titel-Bild zur News: Heikki Kovalainen

Für McLaren-Mercedes ist es kein Thema, die Saison 2009 vorzeitig abzuschreiben

Dabei wird es auch bleiben, wie Mercedes-Sportchef Norbert Haug erklärt: "Wir hatten einen dramatischen Reglementswechsel, sicher den dramatischsten der letzten 20 Jahre, wenn nicht sogar in der Geschichte der Formel 1. Das fängt an bei einem breiten Frontflügel über die gesamte Fahrzeugbreite und hört hinten auf mit einem höheren und schmaleren Heckflügel. Rein optisch ist das schon wie Tag und Nacht. Dass das die ganzen aerodynamischen Grundvoraussetzungen verändert, ist klar."#w1#

"Das bleibt im nächsten Jahr so", begründet der Deutsche, weshalb die Brawn-Strategie in der aktuellen Situation nicht zwangsläufig den gleichen Effekt bewirken würde. "Im nächsten Jahr gibt es durch den wesentlich größeren Tank eine Veränderung. Was man aber in diesem Jahr an grundsätzlichen aerodynamischen Erkenntnissen gewinnt, wird für das nächste Jahr immer wertvoll sein. Aber das, was man im vergangenen Jahr bei schmalem Front- und breitem Heckflügel lernen konnte, war einfach auf das diesjährige Auto nicht zu übertragen."

Und weiter: "Wir haben auch davor mit Upgrades und Weiterentwicklungen, mit Evolutionen gearbeitet. Das war eine Reglementswelt, eine technische Umgebung, in der man sich aufgehalten hat. Heute ist es eine neue Umgebung. Diese Weiterentwicklung, die man jetzt über das Jahr betreibt, die geht schon zu großen Teilen auf das nächstjährige Konto. Und das war im vergangenen Jahr einfach nicht mehr der Fall."