Währungsprobleme: Grand Prix von Malaysia wackelt

Wegen der Entwertung des Ringgit steht man in Malaysia vor finanziellen Problemen - Grand Prix nur noch bis 2010 gesichert

(Motorsport-Total.com) - Obwohl der Grand-Prix-Vertrag zwischen dem 'Sepang International Circuit' nahe Kuala Lumpur und Bernie Ecclestone noch bis 2010 läuft, steht die Zukunft der Formel 1 in Malaysia auf eher wackeligen Beinen. Noch in diesem Jahr wird sich voraussichtlich entscheiden, ob der bestehende Vertrag überhaupt verlängert wird.

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Der schwache Ringgit könnte Malaysia den Formel-1-Grand-Prix kosten

"Das Problem ist", erklärte Streckenchef Dato Mokhzani Tun Mahathir gegenüber 'autosport.com', "dass der Ringgit seit dem Zeitpunkt des Vertragsabschlusses um 40 bis 50 Prozent an Wert verloren hat. Es ist also das Kostenelement, das wir in Betracht ziehen müssen. Darüber muss die Regierung nun nachdenken, denn unter diesen Voraussetzungen ist die Formel 1 schwieriger zu rechtfertigen, weil sie sich als Sport seither ja nicht verändert hat."#w1#

Zwar verfügt Malaysia über eine der modernsten Grand-Prix-Anlagen der Welt - die von Hermann Tilke gebaute Strecke ist erst seit 1999 Bestandteil des Formel-1-Kalenders -, doch aufgrund der Inflation muss die Regierung effektiv mehr Mittel aufbringen, um die seinerzeit vereinbarte Jahresgebühr aufbringen zu können. Nun liegt der Ball bei der Regierung: Ist sie bereit, die Kosten weiterhin zu tragen, steht einer Zukunft der Königsklasse im Land nichts im Weg.

"Es gibt viel Gerede, dass andere Länder auch ein Formel-1-Rennen möchten." Dato Mokhzani Tun Mahathir

Die Entscheidung soll "noch dieses Jahr" fallen, so Mahathir, "denn es gibt viel Gerede, dass andere Länder auch ein Formel-1-Rennen möchten, und ich bin sicher, dass die 'FOM' ('Formula One Management'; Anm. d. Red.) bald wissen will, wo wir stehen." In jüngerer Vergangenheit musste sich ja sogar Deutschland von einem der beiden Grands Prix verabschieden - nun geht es also auch schon den so genannten neuen Formel-1-Ländern an den Kragen.

Unabhängig davon plant der 'Sepang International Circuit' erste Verbesserungsarbeiten - so sollen viele der temporären Anlagen permanent errichtet werden: "Das wird es für die Zuschauer einfacher machen, für die Teams und für die Menschen, die direkt am Rennen beteiligt sind", erklärte Mahatir. Außerdem sei eine neue Motorsportakademie geplant, der Bau von Hotels, eines Museums sowie ein Themenpark - in mehreren Etappen.