Wada: "Erwähnen Sie das nicht!"
Der bei Honda für den Rennsport verantwortliche Yasuhiro Wada spricht über die enttäuschende Saison, die Partnerschaft mit Super Aguri und Zukunftspläne
(Motorsport-Total.com) - Frage: "Warst du auch schon einmal zuvor in Fuji gewesen?"
Yasuhiro Wada: "Ich war hier auch schon einmal gewesen. 1976 war ich einer jener Beobachter, so könnte man dies bezeichnen. Ich wollte mir einfach persönlich die Formel-1-Autos anschauen. Für mich war dies eine sehr große Erfahrung und nun kehre ich irgendwie 30 Jahre später zurück - das ist Wahnsinn."

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Jacky Eeckelaert mit Yasuhiro Wada (rechts)
Frage: "Und was hältst du von der Strecke?"
Wada: "Es ist eine sehr gute Anlage und alles ist sehr gut organisiert. Es wird schön sein, 2009 nach Suzuka zurückzukehren, aber es ist gut, in Japan zwei Kurse zu haben."#w1#
Frage: "Ich glaube, Ihr habt hier ein paar neue Teile am Auto. Wie haben diese heute funktioniert. Ich habe gehört, dass ihr auch ein paar getestet habt und manche von ihnen gut und manche schlecht waren. Wie war es heute?"
Wada: "Wie du weißt, kämpfen wir damit, in dieser Saison mit dem Auto eine gute Balance zu finden. Beim Test in der vergangenen Woche in Jerez probierten wir ein paar Ideen und Teile für das nächstjährige Design aus. Leider funktionierten viele der Teile nicht so gut, wir müssen abwarten."
Frage: "Du musst das Gefühl haben, dass die ganze Saison eine große Frustration ist?"
Wada: "Erwähnen Sie das nicht! Wir hatten ein sehr enttäuschendes Jahr, es gab Höhen und Tiefen, Höhen und Tiefen. Manchmal haben wir einen Tag zum Vergessen. Das Wichtigste für uns ist es nun, wie das Team daraus lernen und nach vorn kommen kann. Das ist nun unsere Aufgabe."
Frage: "Wie lauten eure Ziele für das kommende Jahr?"
Wada: "Nun, jeder kommt zu den Rennen, um zu gewinnen, also... So sehr wie wir an das Limit kommen können, wir werden es tun."
Frage: "Es scheint so zu sein, als hätten sich die Teamchefs nun auf die Definition von Konstrukteuren geeinigt. Wie lautet dein Verständnis der Definition eines Nicht-Konstrukteurs?"
Wada: "Ich weiß nicht, ob wir schon irgendeine feste Vereinbarung haben, denn wir haben nicht unterschrieben. Wir haben noch nicht einmal das nächstjährige Concorde Agreement gesehen, ich denke also, dass die Diskussionen irgendwie noch im Gange sind und hoffentlich können wir diese Diskussion ziemlich bald aufklären."
Frage: "Was planst du in Zusammenhang mit eurer Partnerschaft mit dem Super Aguri-Team?"
Wada: "Nun, das gleiche, das wir in diesem Jahr gemacht haben. Wir sollten sie mit dem Motor und Getriebe ausrüsten, und darüber hinaus mit jeglicher technischer Unterstützung. Das hängt von den Umständen ab. Wir möchten sie unterstützen, so gut wir können. Das hängt von ihm ab."
Frage: "Plant ihr dem Team ein Chassis zur Verfügung zu stellen, wenn es eine Vereinbarung in Bezug auf Kunden-Autos gibt?"
Wada: "Ich denke, dass es verschiedene Diskussionen über die so genannten Kunden-Autos gibt. Eine bezieht sich auf die Definition des Konstrukteurs und eine andere Diskussion dreht sich um Kunden-Autos und wie man das Geld der FOM verteilt. Dies sind zwei verschiedene Diskussionen, die simultan vonstatten gehen, es hängt also vom Ergebnis ab."
Frage: "Das bedeutet, dass Aguri warten muss, bis es über das nächstjährige Projekt nachdenkt?"
Wada: "Ich hoffe, dass er mit seinem Rennteam weitermachen kann. Es hängt davon ab, was entschieden wird, aber ich bin mir sicher, dass es nicht allzu lange dauern wird."
Frage: "Es könnte sein, dass das Concorde Agreement nicht mehr rechtzeitig für das kommende Jahr fertig wird. Würdest du es begrüßen, wenn das Neue erst ab 2009 gilt?"
Wada: "Es gibt eine Menge Diskussionen über das Datum. Meiner Meinung nach stehen wir sehr knapp davor, ein Concorde Agreement zu verabschieden, welche Form es auch immer haben wird. Die vergangenen zwei oder drei Jahre haben wir damit verbracht, darüber zu diskutieren."
"In den Tagen der 'GPMA' verbrachten wir Stunden und Tage damit, über viele Aspekte des Concorde Agreements zu sprechen. Dabei ging es nicht nur um kommerzielle Themen und die Definition eines Konstrukteurs, aber es gab viele Themen, die diskutiert und erneuert und wieder bestätigt werden mussten. Ich denke also, dass wir ziemlich beträchtlich viele Stunden verbracht haben, um ein gegenseitiges Verständnis zu erzielen. Ich hoffe also, dass eine Entscheidung sehr kurz bevorsteht."
Frage: "Wird Honda im kommenden Jahr mit dem Globus-Motiv auf dem Auto fahren?"
Wada: "Grundsätzlich werden wir weitermachen, aber das bedeutet nicht zwangsläufig, dass die Farbe exakt die gleiche sein wird."
Frage: "Was genau ist euer Zweck eurer Teilnahme? Wir können in diesem Jahr leider eine mangelhafte Leistung sehen, ist dies also lediglich eine Übung für das Ingenieurwesen oder eine Übung zur Steigerung der Bekanntheit der Marke? Was steckt dahinter?"
Wada: "Sie meinen den Zweck der Formel-1-Aktivität? Nun, das ist nicht nur einfach eine Sache. Ich denke, dass es eine Mischung von Herausforderungen für das Ingenieurwesen und auch der Tatsache ist, das Rennsport-Erbe fortzusetzen, das mit der Marke Honda verbunden ist. Natürlich müssen wir in der heutigen Zeit auch über viele Marketing-Aspekte der Formel-1-Gesellschaft nachdenken. Es ist also nicht nur ein Faktor, sondern eine Kombination aus allen."

