• 21.03.2016 15:52

  • von Dieter Rencken & Dominik Sharaf

Von wegen Talfahrt: Williams will Mercedes knacken

Co-Teamchefin Claire Williams zwischen Mittelfeld und dem Kampf um Grand-Prix-Siege: Sie will die Werksteams trotz magerem Auftakt nicht ziehen lassen

(Motorsport-Total.com) - In den vergangenen zwei Jahren etablierte sich Williams als das Nummer-drei-Team der Formel 1 - hinter den Werkmannschaften von Mercedes und Ferrari, die mit einem Vielfachen des in Grove veranschlagten Budgets aufwarten. Der Start der Saison 2016 in Australien am vergangenen Wochenende sprach eine andere Sprache: Die Ränge fünf und acht für Felipe Massa und Valtteri Bottas waren nicht das, was sich Williams von seinem neuen Boliden FW38 verspricht. Geht es bergab?

Titel-Bild zur News: Valtteri Bottas, Felipe Massa

Valtteri Bottas und Felipe Massa sollen künftig noch weiter vorne landen Zoom

Co-Teamchefin Claire Williams will im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' von abknickender Formkurve nichts wissen und meint: "Auf Grundlage von Melbourne lässt sich kaum etwas sagen, weil die Umstände und Bedingungen ziemlich ungewöhnlich waren." Mit kuriosem Qualifying, Strategieschach durch die rote Flagge infolge des Fernando-Alonso-Unfalls sowie den neuen Funk- und Startregeln war auch Zufall dabei. "Ich denke, wir müssen die ersten drei Rennen abwarten", so Williams.

Ihre Einschätzung ist weiterhin positiv. Jedoch wird ohne ein Wunder selbst im besten Falle nicht mehr gelingen als eine Konsolidierung der Situation von 2015. Zu groß ist der Vorsprung von Rot und Silber, dazu ist Mercedes wegen des identischen Antriebs in Sachen Power und PS niemals beizukommen.

Deshalb orientiert sich Claire Williams an der Konkurrenz aus dem Mittelfeld, wo zuletzt Red Bull und überraschenderweise US-Neueinsteiger Haas aufmuckten: "Toro Rosso sieht sehr stark aus", bekennt sie und wetzt die Messer im Kampf gegen Gegner auf Augenhöhe: "Wir wollen starke Konkurrenz. Generell denke ich, dass das Feld in diesem Jahr viel enger beisammen liegt - enger als jemals zuvor." Genau das sorge für guten Rennsport auf der Strecke.


Fotos: Williams, Großer Preis von Australien


"Dadurch erledigen sich manche Probleme von ganz allein", weiß sie. Zum Beispiel die Suche nach Sponsoren, die nur an einem Engagement interessiert sind, wenn Formel 1 eine Zuschauerattraktion ist. Der sportliche Erfolg soll dabei nicht zu kurz kommen, ergo kokettiert Williams doch mit einem Angriff auf Mercedes und Ferrari. "Ich hoffe generell, dass wir besser sein können als nur Dritter. Wir wollen so weit nach vorne wie möglich. Nun liegt es an uns, die Lücke nach vorn weiter zu schließen."