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  • 24.02.2016 17:05

  • von Roman Wittemeier

Volkswagen und Formel 1: Situation zu unberechenbar

Volkswagen-Motorsportkoordinator Wolfgang Dürheimer erteilt der Formel 1 eine weitere Absage: Reglement nicht stabil genug - Porsche auf WEC festgelegt

(Motorsport-Total.com) - Wenn es in der Formel 1 um den möglichen Einstieg neuer Hersteller geht, dann fallen immer wieder die Namen der Volkswagen-Marken. Audi wurde schon mehrfach mit einem Engagement in der Grand-Prix-Szene in Verbindung gebracht, auch Porsche gehört stets zu den genannten denkbaren Optionen. Es gab in den vergangenen Jahren zwar mehrfach Vorstöße von Formel-1-Befürwortern im Wolfsburger Konzern, doch passiert ist nie etwas. Und das wird sich wohl auch in den kommenden Jahren nicht ändern.

Titel-Bild zur News: VW-Logo

Der Volkswagen-Konzern hat noch immer kein Interesse an der Formel 1

"Die Formel 1 steht derzeit nicht auf unserer Agenda", wird Volkswagen-Motorsportkoordinator Wolfgang Dürheimer von 'Autocar' zitiert. "Die Situation ist nicht berechenbar genug, um das dafür erforderliche Investment zu tätigen." Es gebe zu viele Unsicherheiten angesichts der ständigen Gerüchte um neue Motoren und zusätzliche Technologien im Bereich Antriebsstrang. Dies schrecke den Volkswagen-Konzern ab.

"Bevor man tatsächlich das notwendige Geld für ein solches Projekt freigibt, muss man mindestens fünf Jahre Regelstabilität in Aussicht haben", meint Dürheimer. "Es kann nicht sein, dass sich jederzeit die Regeln ändern, dass plötzlich mehr oder weniger Zylinder gebaut werden müssen oder sich das Hybridsystem von den im Serienbau verwendeten Systemen immer weiter entfernt." Dies ist der Grund, warum der Wolfsburger Konzern aktuell zwei Marken (Audi und Porsche) in der LMP1-Klasse der WEC gegeneinander fahren lässt. Dort hat man erheblichen Einfluss auf das Regelwerk.

Ein weiterer Stolperstein war bisher auch stets die Führungsriege der Formel 1 - und sie ist es immer noch. "Es gibt da große Fragen, die beantwortet werden wollen", sagt Dürheimer. "Wenn man ein großes Unternehmen ist, das ein großes Investment tätigen möchte, dann erwartet man gewissen Einfluss auf das Gesamtkonstrukt. Es muss auch sicher sein, dass die Besitzverhältnisse konstant bleiben. In der Formel 1 sieht es so aus, als seien die Eigentümer nicht für immer da. Das bringt Instabilität."

Dass Porsche für ein mittelfristiges Engagement in der Formel 1 ausscheidet, steht fest. "Das geht gar nicht. Wir haben einen ganz klaren Auftrag. Wir sollen bis mindestens 2018 WEC machen", sagt Porsche-LMP1-Leiter Fritz Enzinger auf Nachfrage von 'Motorsport-Total.com'. "Das Wichtige und das Gute an der WEC ist, dass alle involvierten Hersteller voll zu der Serie stehen. Da gibt es keinen, der mit einer anderen Serie liebäugelt, sondern man hat sich voll der WEC verschrieben."