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  • 31.10.2016 11:04

  • von Dieter Rencken & Dominik Sharaf

Vogelwildes Auto, jetzt Schlusslicht: Verzweiflung bei Haas

Romain Grosjean hatte keine Kontrolle mehr über sein Fahrzeug, Esteban Gutierrez erlebte beim Heimspiel sein Waterloo: So mies lief es für Haas in Mexiko

(Motorsport-Total.com) - Die Haas-Mannschaft scheint plötzlich das Schlusslicht der Formel 1 zu sein: Beim Mexiko-Grand-Prix am Sonntag setzte sich die Pannenserie des US-Neueinsteigers nahtlos fort. Esteban Gutierrez erlebte als 19. ein grottenschlechtes Heimspiel, sein Teamkollege Romain Grosjean verzweifelte an seinem vogelwilden Boliden und kam auf dem 20. Rang ins Ziel. "Wir hatten in der Nacht einige Teile getauscht, aber das Auto ist einfach nirgendwo und richtig schwierig zu fahren", klagt er.

Titel-Bild zur News: Romain Grosjean

Romain Grosjean hatte in Mexiko überhaupt keinen Spaß bei der Arbeit Zoom

Ob erneut die Bremse, deren neue Schächte das Auto im Training langsam machten, schuld ist an dem Debakel, muss im Nachgang geklärt werden. "Da stimmte etwas nicht", insistiert Grosjean, der aus der Boxengasse startete, weil er nach dem Qualifying einen neuen Unterboden erhalten hatte.

Er klagte während des Rennens im Funk über Probleme beim Verzögern und darüber, am Heck keinen Abtrieb mehr zu spüren. Nach der Zieldurchfahrt beschwert er sich lautstark und mit verzweifelter Stimme über alles andere: "Völlig inkonstant", schüttelt Grosjean den Kopf. "Erst Untersteuern, dann Übersteuern - man weiß nie, was kommt. Und beim Bremsen zog das Auto plötzlich nach links." Mit diesem Handling war in Mexiko-Stadt für die Truppe nichts zu holen.

Denn obwohl Gutierrez nach dem Verursachen der Startkollision rund um Pascal Wehrlein von der Rennleitung keine Strafe aufgebrummt bekam und mit einem heilen Auto entkam, verlor er an Boden und fiel von Rang 14 immer weiter zurück - schließlich musste er auch noch die Bremsen kühlen. Obwohl die Einstopp-Strategie beider Autos wohl die richtige war, bekam Haas kein Bein auf die Erde und schob einen zweiten Reifenwechsel ein - eine Verzweiflungstat.


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