• 14.06.2006 10:21

  • von Adrian Meier

Villeneuve: "Wollen um Rang vier kämpfen"

Jacques Villeneuve schwärmt vom BMW Sauber F1 Team und möchte nun um den vierten Rang in der Konstrukteurs-WM kämpfen - viel Spaß im Hyde Park

(Motorsport-Total.com) - Das BMW Sauber F1 Team präsentierte sich im Grand Prix von Großbritannien stark und zeigte eine gute Leistung. Nick Heidfeld und Jacques Villeneuve belegten hinter den Piloten der drei Teams an der Spitze - Renault, Ferrari und McLaren-Mercedes - die Plätze sieben und acht, der deutsch-schweizerische Rennstall war damit in Silverstone das klar viertschnellste Team.

Titel-Bild zur News: Jacques Villeneuve

Jacques Villeneuve ist begeistert von den Leistungen des BMW Sauber F1 Teams

In der Konstrukteursmeisterschaft liegt man derzeit jedoch auf Rang fünf und damit genau im eigentlichen Plan, orientiert sich nun jedoch nach vorn: "Im Moment sind wir Fünfter in der Konstrukteurswertung. Wir hofften, dass wir um den fünften Platz würden kämpfen können, und derzeit liegen wir sogar auf einem sicheren fünften Rang", wird Villeneuve von 'ITV' zitiert. "Ich denke, dass wir diese Platzierung halten und um Rang vier kämpfen können. Daran werden wir hart arbeiten."#w1#

Verbesserungen und perfektes Wochenende in Silverstone

"Ein Podiumsplatz vor Saisonende wäre toll, aber das wäre richtig schwer." Jacques Villeneuve

Als persönliches Ziel schielt der Kanadier sogar in Richtung Podest: "Ein Podiumsplatz vor Saisonende wäre toll, aber das wäre richtig schwer", meinte der Formel-1-Weltmeister von 1997. Doch auch wenn ein Podestplatz derzeit wohl noch nicht in Reichweite liegt, konnte das Team in Silverstone einen deutlichen Sprung nach vorn machen, der jedoch selbst Villeneuve überraschte.

"Das war überraschend. Wir haben einige Schritte gemacht, aber wir erwarteten nicht, dass sie so groß sein würden", berichtete der 35-Jährige. "Ich denke, dass wir das Setup und das ganze Wochenende gut hinbekommen haben. Es war wesentlich heißer als zu der Zeit, als wir dort getestet haben, die Strecke neigte zu einer Menge Übersteuern, und das scheint unserem Auto zu liegen. Mir jedenfalls kam das sicherlich entgegen", erinnerte sich der Kanadier an das vergangene Rennwochenende.

Bessere Möglichkeiten durch größeres Budget

"Wir haben nun ein wesentlich größeres Budget, das es uns erlaubt, all die Anlagen zu nutzen, die wir bereits hatten." Jacques Villeneuve

Doch gerade seit der Übernahme durch BMW habe sich im Rennstall Vieles verändert und verbessert, wodurch man nun mit dem gleichen Arbeitseinsatz wie im vergangenen Jahr noch unter Sauber-Banner mehr aus seinen Möglichkeiten machen könne: "Das war definitiv eine richtig große Veränderung, wir haben nun ein wesentlich größeres Budget, das es uns erlaubt, all die Anlagen zu nutzen, die wir bereits hatten, aufgrund des unzureichenden Budgets jedoch nicht verwenden konnten."

"Wir benötigen jetzt lediglich noch eine etwas größere Belegschaft, um alles richtig nutzen zu können. Dabei arbeitet hier jeder doppelt so hart wie im vergangenen Jahr, aber immer mit einem Lächeln, weil alle glücklich und aufgeregt sind", beschrieb Villeneuve die Stimmung im Team als exzellent. "Beeindruckend ist auch die große Rückmeldung, die Geschwindigkeit der Reaktion, wenn etwas schief läuft und verändert werden muss. Das ist sehr beeindruckend."

Villeneuve möchte beim BMW Sauber F1 Team bleiben

"Ich bin hier derzeit sehr glücklich." Jacques Villeneuve

Auch der Kanadier selbst fühlt sich im Team sehr wohl. Ob der Routinier jedoch auch in der kommenden Saison für das BMW Sauber F1 Team an den Start wird gehen können, ist nach wie vor nicht klar, die Teamführung will sich mit der Fahrerentscheidung Zeit lassen. "Ich bin hier derzeit sehr glücklich. Wir arbeiten sehr gut zusammen, machen Fortschritte, und es wäre wirklich schade, nicht für eine längere Zeit Teil des Unternehmens zu sein, aber man weiß nie, was passieren wird", erklärte Villeneuve selbst zu seiner weiteren Zukunft.

"Bis jetzt wurde mir nicht gesagt, dass man im nächsten Jahr mit mir zusammenarbeiten will. Daher habe ich keine Ahnung, was passieren wird"; fügte er hinzu. Jüngst aufgekommene Gerüchte, die ihn mit Toyota in Verbindung bringen, habe er jedoch noch nicht gehört, meinte der Kanadier.

Viel Spaß bei Demonstrationsfahrten in London

Bevor Villeneuve heute in Monza in die Testarbeiten seines Teams in Vorbereitung auf sein Heimrennen in Montréal eingreift, standen für den Kanadier gestern im Londoner Hyde Park Demonstrationsfahrten in seinem BMW Sauber F1.06 auf dem Programm, die ihm sichtlich Freude bereiteten: "Es ist großartig, die Möglichkeit zu haben, die Fans so nahe an das Auto heranzulassen, nahe an die Action, was an der Rennstrecke unmöglich ist. Daher ist es schön, eine Veranstaltung wie diese zu haben." Eine ähnliche Aktion ist daher auch im Rahmen des Grand Prix von Kanada in Montréal geplant.

Das Fahren auf der abgesperrten schnurgeraden Straße war dabei jedoch weniger aufregend: "Beim Fahren kann man dabei nicht viel tun - es geht nicht sehr schnell. Aber man kann ein paar Donuts machen, was man auf der Rennstrecke nicht kann. Das macht Spaß, aber abgesehen davon dreht sich alles mehr darum, die Fans näher an Strecke und Auto zu bringen. Über die geringen Geschwindigkeiten war Villeneuve jedoch anfangs jedoch sogar recht froh: "Ich habe den Motor am Anfang nicht so hoch gedreht, denn ich hatte meine Kopfhörer vergessen..."