• 15.01.2003 13:06

  • von Fabian Hust

Villeneuve und Button: Es knistert schon...

Jacques Villeneuve und Jenson Button sind die neuen Teamkollegen bei BAR ? und liegen sich nicht gerade in den Armen

(Motorsport-Total.com) - Jenson Button ist ein Fahrer, der bisher mit seinem Teamkollegen immer sehr gut ausgekommen ist, Jacques Villeneuve gilt in der Branche als ehrlicher Fahrer, der sagt, was er denkt, der zwar keine schmutzigen Tricks nutzt, um sich einen Vorteil zu verschaffen, der allerdings ganz gern ein paar Psychospielchen spielt. Und seinem Ruf wurde der Kanadier bei der gestrigen Präsentation des neuen BAR005 wieder einmal gerecht.

Titel-Bild zur News: Villeneuve und Button

Jacques Villeneuve und Jenson Button - wie werden sie miteinander auskommen?

Überhaupt herrscht zwischen den neuen Teamkollegen bei BAR-Honda im Moment nicht gerade viel Einigkeit. Während der Brite "eine schwierige Saison" erwartet, spricht Villeneuve davon "endlich ein Auto" zu haben, "dass wie ein richtiger Formel-1-Bolide" aussieht und gibt sich für die kommende Saison optimistisch: "Bis auf Ferrari sollten wir eigentlich mit allen Teams mithalten können."

Jenson Button zeigt sich allen Unkenrufen zum Trotz optimistisch, was die Zusammenarbeit mit dem Ex-Weltmeister angeht, auch wenn er schon die eine oder andere Vorahnung zu haben scheint: "Ich denke, dass Jacques und ich als Teamkollegen gut zusammenarbeiten werden. Wir werden Informationen austauschen und ich bin mir sicher, dass es zwar Zeiten geben wird, in denen wir nicht miteinander auskommen, aber es wird auch Momente geben, in denen wir gut zusammenarbeiten."

"Wir machen als Team keine Fortschritte, wenn wir kleinkariert miteinander umgehen. Wenn wir Rennen gewinnen, dann können wir dies tun und uns gegenseitig anstacheln. Wenn Jacques und ich uns abseits der Rennstrecke nicht gut verstehen, so ist dies keine große Sache. Man muss keine Freundschaft hegen oder über die Witze des Anderen lachen. Wenn wir uns außerhalb der Strecke nicht unterhalten, so ist das für mich kein großes Ding, wir haben doch alle unsere eigenen Freunde."

Was Villeneuve von seinem neuen Teamkollegen hält, machte der seit 1997 sieglose Rennfahrer unmissverständlich klar: "Ich werde Jenson respektieren, sobald er auf der Rennstrecke schnell ist. Nur so kann man einen anderen Rennfahrer respektieren." Und Jenson Button kontert gelassen: "Ich bin nicht hier, um Jacques' Respekt zu ernten. Ich bin hier, um Rennen zu gewinnen und das Team nach vorne zu bringen."

Dass Jenson Button schon als "Liebling" von Teamchef David Richards gehandelt wird, sieht Villeneuve gelassen: "Das Team scheint ihn für solche Dinge zu nutzen, aber das Team zieht mich vor, wenn es darum geht, im Auto hart zu fahren. Er bringt dem Sport etwas, was die Boy-Bands der Musik bringen. Er ist jung, niedlich, was für die Mädels nicht schlecht ist, nehme ich mal an. Die Frage ist nur, ob man ihn als Rennfahrer respektiert. Wenn man ihn respektiert, wie das mit Olivier Panis im letzten Jahr der Fall war, dann kann man gut zusammenarbeiten und niemand wird vernichtet."

"Jenson kommt in das Team und wird als zukünftiger Champion angesehen, ich glaube also, dass auf seinen Schultern eine ganz schöne Last ruht. Ich habe in der Vergangenheit schon Rennen gewonnen, ich weiß, was ich kann und die Leute wissen es ebenso. Die meisten Leute in der Formel 1 werden jünger und jünger. Sie sagen nichts, was jemanden gegen einen aufbringen könnte. Ich habe nicht gehört, dass Jenson etwas Kontroverses sagt, diese Dinge hört man von Fahrern, die vorne mitfahren und er war noch nicht in dieser Position."