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Villeneuve: Sauber wollte Renault-Comeback 2004 verhindern

Jacques Villeneuve verrät, warum sein Formel-1-Comeback bei Renault 2004 am seidenen Faden hing - Zeit bei Sauber anschließend eine "große Enttäuschung"

(Motorsport-Total.com) - 2004 war ein hartes Jahr für Jacques Villeneuve. Nach fünf Jahren bei BAR fand der Weltmeister von 1997 für die entsprechende Saison kein Cockpit mehr, und sein Comeback bei Renault in den letzten drei Rennen des Jahres verlief alles andere als zufriedenstellend. Im Podcast 'Beyond the Grid' hat der Kanadier nun verraten, dass es um ein Haar gar nicht zu diesem Intermezzo im französischen Werksteam gekommen wäre.

Titel-Bild zur News: Willy Rampf, Felipe Massa, Peter Sauber, Malcolm Wilson

2005 fuhr Jacques Villeneuve zusammen mit Felipe Massa für Peter Sauber Zoom

"Peter Sauber wollte nicht, dass ich für Renault fahre. Er wollte derjenige sein, der mich in die Formel 1 zurückbringt - nicht Renault", behauptet Villeneuve. Hintergrund: Für die Saison 2005 hatte der Kanadier bereits einen Vertrag bei Sauber unterzeichnet. Ungefähr im gleichen Zeitraum erfuhr Villeneuve, dass sich für das Ende der Saison 2004 noch eine Chance bei Renault ergeben könnte.

Er erinnert sich: "Ich bekam einen Anruf von einem Freund, der mir sagte: 'Hör zu, Du solltest Flavio (Briatore, Renault-Teamchef; Anm. d. Red.) anrufen, denn sie werden (Jarno) Trulli entlassen.' Also rief ich Flavio an, aber er sagte mir: 'Nein, das geht nicht. Sorry, aber (Franck) Montagny ist unser dritter Fahrer.'" Doch Villeneuve gab nicht auf - und rief daraufhin ganz oben an.

"Da habe ich Patrick Faure angerufen, der Renault (das Formel-1-Team) damals geleitet hat. Innerhalb einer Stunde rief mich Flavio zurück. Er war sauer und sagte: 'Warum rufst Du hinter meinem Rücken an!?'" Doch die Aktion zahlte sich aus, und der Kanadier bekam den Drive für die letzten drei Rennen des Jahres - und konnte letztendlich auch Peter Sauber von dem Plan überzeugen.

Sportlich lohnte sich das das Renault-Gastspiel allerdings nicht, in allen drei Rennen bleib der heute 47-Jährige ohne Punkte. Und auch seine Zeit bei Sauber sei anschließend eine "große Enttäuschung" gewesen. "Die ganze Sauber-Sache war merkwürdig", berichtet Villeneuve und erklärt: "Irgendwann kaufte BMW das Team. Ich bekam einen Anruf und sie sagten mir, dass sie mich nicht mehr im Team haben wollen."


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Mitten in der Saison 2006 wurde Villeneuve durch Robert Kubica ersetzt. Sein letztes Formel-1-Rennen bestritt der Ex-Weltmeister am 30. Juli 2006 in Hockenheim. "Ich war noch nicht bereit, aufzuhören. Ich fuhr noch immer gut und hatte noch eine Menge in mir", ist er überzeugt. Seine Rennkarriere setzte er anschließend unter anderem im Sportwagenbereich und kurzzeitig in der Formel E fort.