Villeneuve kommt scheinbar langsam auf Touren
Mit einer tadellosen Vorstellung sicherte sich Jacques Villeneuve gestern in Imola die - bitter nötigen - ersten drei WM-Punkte in dieser Saison
(Motorsport-Total.com) - Während der ersten drei Saisonrennen hat Jacques Villeneuve jede Menge Kritik einstecken müssen, weil er mit seinem Sauber-Petronas überhaupt nicht zurechtkam und dementsprechend schlechte Figur machte. Dass er sein Cockpit verlieren würde, galt nur noch als eine Frage der Zeit. Gestern in Imola schlug der Ex-Weltmeister aber beeindruckend zurück.

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Pollock kann wieder lachen: Villeneuve holte gestern seine ersten Punkte
Villeneuve erwischte einen guten Start, fuhr anfangs auf Platz acht mit den Verfolgern der Spitzenreiter mühelos mit, setzte die vom Team ausgeheckte Strategie perfekt um und zeigte in einer Szene mit Mark Webber auch seine Qualitäten als Schlitzohr und Racer. Belohnt wurde diese Performance mit dem sechsten Platz und drei WM-Punkten. Damit dürfte er sich zumindest für die nächsten paar Rennen aus der Schusslinie manövriert haben.#w1#
Pollock erwartet ein schnelles Ende der Kritik
Dieser Meinung ist auch Craig Pollock, Villeneuves Manager: "Wenn die Kritik jetzt auch nicht aufhört, dann wäre das ziemlich armselig", erklärte er gegenüber der Nachrichtenagentur 'Reuters'. "Jacques hat ein sehr starkes Rennen hingelegt, nämlich nicht nur über eine oder zwei Runden, sondern über die gesamte Renndistanz." Platz sechs war dennoch das Maximum für den Sauber-Petronas-Piloten, denn auf dem vor ihm liegenden Takuma Sato fehlte eine halbe Minute.
Pollock glaubt, dass ein paar Veränderungen im Team für die dramatisch verbesserte Leistung seines Schützlings verantwortlich sind: "Aerodynamisch haben sie einen großen Schritt vorwärts gemacht. Ich glaube, dass da eine Menge Potenzial drin steckt. Außerdem haben sie Jacques diesmal beim Abstimmen des Autos zugehört, wodurch er die Möglichkeit hatte, nach seinem Geschmack zu attackieren", meinte der 49-Jährige.
Villeneuve hat es allen noch einmal gezeigt
Gleichzeitig musste er aber zugeben, dass das gestrige Resultat "eine Erleichterung" gewesen sei, was darauf schließen lässt, dass sich selbst Villeneuve und Pollock selbst nicht mehr ganz so sicher waren, ob sie es bei Sauber-Petronas noch einmal auf die Reihe bekommen würden. Villeneuve wurde zum Alteisen geschoben - und als keiner mehr mit ihm rechnete, schlug er auf beeindruckende Art und Weise zurück, ohne dabei auch nur den geringsten Fehler zu machen.
Dass mit der gestrigen Vorstellung aber noch nicht alles vergessen sein kann, was in Australien, Malaysia und Bahrain war, zeigt der Blick auf die Zeiten, denn rein von der Pace her war Villeneuve wieder das gesamte Wochenende über langsamer als sein Teamkollege. Im Qualifying fehlten ihm 1,329 Sekunden, während seine schnellste Runde im Grand Prix um 0,415 Sekunden langsamer war als jene Massas, der allerdings wegen einer Strafversetzung in der Startaufstellung keine Rolle spielte.

