• 14.12.2003 11:22

  • von Marcus Kollmann

Villeneuve hat mit der Formel 1 noch nicht abgeschlossen

Der Kanadier erklärt, unter welchen Umständen er sich seine Rückkehr vorstellen kann und welche Alternativen er hat

(Motorsport-Total.com) - Nachdem Jacques Villeneuve mit dem für ihn enttäuschenden Kapital British American Racing langsam aber sich abgeschlossen zu haben scheint, konzentriert sich der 32-Jährige nun schon einmal gedanklich darauf wie seine Zukunft im Motorsport aussehen könnte.

Titel-Bild zur News: Jacques Villeneuve

Jacques Villeneuve würde ein Angebot von einem Top-Team nicht ablehnen

"Ich habe mit der Formel 1 noch nicht komplett abgeschlossen, weshalb ich, wenn sich eine gute Möglichkeit ergeben würde, diese nicht ausschlagen würde", erklärte der Kanadier am Rande des 24-Stunden-Ski-Wohltätigkeitsrennens in Mont Tremblant, dass eine Rückkehr in die Königsklasse für ihn noch immer vorstellbar ist.

"Gegenwärtig habe ich aber nicht das Gefühl unbedingt fahren zu müssen, denn es ist nichts Gutes verfügbar und ich warte deshalb einfach ab", sagte Villeneuve angesichts der kaum verfügbaren und für ihn nicht besonders attraktiven Cockpits für 2004.

"Die Formel 1 erscheint zwar nicht mehr unbedingt als Möglichkeit, doch man kann nie wissen was passiert. Sollte jemand in einem der Top-Teams aufhören, so könnte es interessant werden", erklärte er weiter, unter welchen Umständen er zurückkehren könnte und fügte an: "Wenn das nicht eintritt, werde ich mir wohl die NASCAR-Serie genauer anschauen."

Die in Amerika äußerst populäre Stockcar-Serie hat es Villeneuve deshalb angetan, weil es "etwas komplett anderes wäre als das was ich bisher gemacht habe und das ist ein großer Bestandteil der Motivation", meinte der Kanadier. Bei den 24 Stunden von Le Mans anzutreten, wäre für ihn zwar auch eine interessante, aber keine dauerhafte Sache, denn mit seinen 32 Jahren möchte Villeneuve noch etwas längerfristiger im Rennsport aktiv sein.

Die NASCAR-Serie müsste er sich aber erst einmal genauer anschauen. "Die einzige aufregende Sache wäre NASCAR, doch das habe ich mir noch gar nicht angesehen. Wer weiß, vielleicht will ich nach einer Stunde im Paddock auch nur noch weg? Ich habe keine Ahnung. Es ist auf jeden Fall ganz anders als in Europa oder in anderen Rennserien. In Europa ist es doch so, dass man mit dem was man erreicht hat, irgendjemanden einen Anlass gibt das zu zerstören. In der NASCAR-Serie ist es andersherum."

Abschließend meinte der noch eine Rechnung mit der Formel 1 offen habende und sich bezüglich seiner Rückkehrchancen an einen Strohhalm klammernde Kanadier noch, dass man sich aber keinen Illusionen hingeben sollte. "Wenn die Top-Teams dich nicht wollen, dann werden sie dich nach einem Jahr in dem du nichts getan hast, schon gar nicht wollen."