Villeneuve: "Ferrari hat das beste Auto"
Der Kanadier weist auf die Ursache der schwächelnden Konkurrenzfähigkeit von Ferrari und BAR-Honda hin
(Motorsport-Total.com) - Die Kritik an Bridgestone seitens Jacques Villeneuve ist nicht neu, ließ der Kanadier doch in den vergangenen Wochen keinen Zweifel daran aufkommen, wer für ihn der eindeutige Verlierer im "Reifenkrieg" und verantwortlich für die bescheidene Wettbewerbsfähigkeit von BAR-Honda und insgesamt aller mit den japanischen Pneus antretenden Teams ist.

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Villeneuve: Ferrari hat das beste Auto, nur Bridgestone nicht die besten Reifen
Für Villeneuve stellt sich die Frage, wer denn nun dafür verantwortlich ist, dass Ferrari sich einem Team wie BMW-Williams geschlagen geben muss und auch von McLaren-Mercedes und Renault unter Druck gesetzt wird, deshalb nicht. Die Antwort kennt der 32-Jährige schon längst; denn sie lautet Bridgestone.
"Ferrari hat das beste Auto in der Startaufstellung", bescheinigt der Weltmeister von 1997 den Italienern, dass ihr "roter Hai" nach wie vor besser als die Boliden der Konkurrenz ist. "Doch in den letzten Rennen sind sie auf Grund der Reifen ins Hintertreffen geraten. Die positive Sache für Ferrari ist nur die, dass sie sich trotz dieses Umstandes noch immer gut behaupten können", wird Villeneuve in der englischsprachigen Motorsportpresse zitiert.
"Was mich selbst angeht, so hatte ich in diesem Jahr die besten Bridgestone-Reifen beim Australien-Grand Prix", sagt Villeneuve, dessen Rennstall im Lager der Bridgestone-Teams hinter Ferrari die Nummer 2 ist.
Solche Art von Kritik lässt der japanische Reifenhersteller jedoch nur ungern auf sich sitzen. "Unsere Reifenspezifikationen wurden von unseren Partnern ausgesucht", so der Technische Direktor von Bridgestone, der jedoch zugibt, dass die Dinge nicht so einfach sind wie man es angenommen habe. "Wenn es einen Leistungsschub in unserer Reifenperformance gibt, könnten wir die Situation verbessern, doch ich glaube nicht, dass es das alleine ist."
In dieser Woche testet Bridgestone bekanntlich mit allen seinen Partner - mit Ausnahme von Minardi - etliche neue Reifenmischungen und -konstruktionen. Ob man die seit Monaco verstärkt zu vernehmende Kritik, die ja nicht nur von Villeneuve geäußert wurde, zum Ansporn genommen hat auf dem Reifensektor zumindest wieder mit Michelin gleichziehen zu können, wird sich erst in den kommenden Grand Prix herausstellen.

