• 17.09.2001 21:53

Vierter Sieg für Michelin

Trotz Blasenbildung konnte Juan-Pablo Montoya mit den Michelin-Reifen in Monza zum Sieg fahren

(Motorsport-Total.com) - Vierter Sieg im 15. Saisonrennen: Das BMW-Williams-Team und Reifenpartner Michelin errangen beim Grand Prix von Italien - der von den tragischen Ereignissen in den USA überschattet wurde - erneut die höchste Stufe des Siegerpodest. Juan-Pablo Montoya setzte im königlichen Park von Monza die dritte Formel-1-Trainingsbestzeit seiner Karriere dank einer taktisch und fahrerisch cleveren Strategie in seinen ersten Grand-Prix-Erfolg um. Montoyas Teamkollege Ralf Schumacher erreichte das Ziel hinter dem Ferrari von Rubens Barrichello als Drittplatzierter. Jaguar-Cosworth-Pilot Pedro de la Rosa rundete das positive Ergebnis für Michelin mit dem fünften Rang ab. Aus Respekt vor und im Andenken an die Opfer des Terror-Infernos verzichteten Fahrer und Teams nach dem Rennen auf die üblichen Feierlichkeiten.

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Hattrick unter traurigen Vorzeichen: Pole Position und Sieg für Juan Pablo Montoya, schnellste Rennrunde von Ralf Schumacher - für Michelin, den Reifenpartner des BMW-Williams- Teams, endete der Große Preis von Italien in Monza zumindest aus sportlicher Sicht erfreulich. Gleich nach dem Start hatte der Südamerikaner die Führung übernommen, musste diese allerdings in der neunten Runde vorerst Rubens Barrichello überlassen, der im Gegensatz zu ihm auf einer Zweistopp-Strategie und damit in einem deutlich leichteren Ferrari unterwegs war. Direkt dahinter hatte sich ein vergleichbares Szenario zwischen den Gebrüder Schumacher abgespielt: Michael stach gleich in der ersten Runde an seinem jüngeren Bruder im BMW-Williams- FW 23B vorbei, da auch dieser mit einem besonders schweren Auto unterwegs war.

Es dauerte nicht lange, da hatte der vierfache Weltmeister die Lücke zu Montoya geschlossen - vorbei hingegen kam er nicht, da sich Montoya keinen Fehler erlaubte. Um nicht mehr Zeit als nötig zu verlieren, entschloss sich der Kerpener zu einem frühen ersten Reifenwechsel. Eine Runde später pfeilte auch Rubens Barrichello an die Box, wo seine Chancen einen Dämpfer erhielten: Der Tankstutzen klemmte. Der Ferrari-Pilot verlor sechs wichtige Sekunden und die Führung an Juan Pablo, der diese mit schnellen Rennrunden zügig ausbaute und es zugleich schaffte, sich das Potenzial seiner Michelin-Pneus bis zu seinem einzigen Routinestopp klug einzuteilen. Als Montoya mit vollen Benzintanks auf die Strecke zurückkehrte, hatte er seinen Platz an der Spitze des Feldes behauptet.

Mit einer taktisch cleveren Strategie fuhr auch Pedro de la Rosa bis in die Punkteränge: Der Jaguar-Cosworth-Pilot, der als Zehnter ins Rennen gestartet war, zögerte seinen einzigen Boxenhalt extrem lange heraus - eine Taktik, die nicht zuletzt erst durch die Langlebigkeit der Michelin-Rennpneus des Spaniers möglich wurde. De la Rosas Teamkollege Eddie Irvine musste seine grüne Raubkatze zuvor mit einem technischen Defekt abstellen - ebenso wie der zweite Deutsche im Formel-1-Fahrerkader des französischen Reifenherstellers, Heinz-Harald Frentzen. Der Mönchengladbacher in Diensten von Teamchef Alain Prost hatte als Zwölfter des Abschlusstrainings erneut für eine Überraschung gesorgt. Für das Rennen setzte der Wahl-Monegasse ebenfalls auf eine Einstopp-Strategie und einen extra langen ersten Turn, musste seinen blauen Boliden aber in Runde 29 nach einem Defekt abstellen. Tomas Enge - als Ersatz für den in Spa-Francorchamps schwer verunglückten Luciano Burti im zweiten Prost-Acer - feierte ein überzeugendes Debüt in der Formel 1. Der erste Tscheche im modernen Grand-Prix-Sport beendete den Großen Preis von Italien als Zwölfter. Mit Benetton-Renault-Pilot Giancarlo Fisichella - der aus der Boxengasse starten musste - und Fernando Alonso im European-Minardi erreichten zwei weitere Michelin-Partner auf den Rängen zehn und 13 das Ziel.