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Video-Feature: Nachtrennen von Singapur
Die Formel 1 bereitet sich auf das erste Nachtrennen der Geschichte vor - Video-Feature über die speziellen Herausforderungen
(Motorsport-Total.com) - Das Eröffnungsrennen des Großen Preises von Singapur am kommenden Wochenende ist für alle Formel-1-Teams ein Schritt ins Unbekannte. Nicht nur ist dies das erste Mal, dass der Stadtstaat ein Rennen der Formel 1 veranstaltet, es ist auch das erste mal, dass ein Grand Prix bei Nacht stattfindet. Die Insel Singapur liegt an der Südspitze der Malaiischen Halbinsel und ist mit einer Fläche von gut 700 Quadratkilometern nach Monaco und Bahrain das drittkleinste Land, in dem ein Grand Prix ausgetragen wird. Singapur ist eine dynamische Metropole mit über 4 Millionen Einwohnern.

© xpb.cc
Singapur bei Nacht: Es soll zum Grand Prix am Wochenende taghell werden
Der neue Kurs mit einer Länge von 5,067 km und 23 Kurven liegt im Marina-Bay-Entwicklungsgebiet und bezieht Sehenswürdigkeiten wie das weltgrößte Riesenrad "Singapore Flyer", das Kulturzentrum "Esplanade" und den "Raffles Boulevard" ein. Er besitzt nicht nur eine geradezu spektakuläre Auslegung, sondern auch eine Reihe ungewöhnlicher Merkmale - die Autos rasen über die Anderson Bridge, tauchen unter einer Tribüne durch und fegen mit 300 km/h durch Kurve Sechs, die wohl schnellste Kurve aller Straßenkurse in der Formel 1.#w1#
Dieser Cocktail aus Glamour, Reiz des Neuen und Herausforderung lädt natürlich zum Vergleichen ein. "Vom Charakter dieses Straßenkurses her gesehen kann es definitiv ein Monaco des Ostens sein", meint Pascal Vasselon, Senior General Manager Chassis bei Toyota. "Es könnte aber auch der Nürburgring des Ostens sein, weil der Kurs 23 Kurven hat, was schon sehr nach dem alten Nürburgring klingt!"
Toyota-Pilot Jarno Trulli ist ebenfalls gespannt. Er gibt auf Simulationen und Trockenübungen nur wenig. "Ich habe mir die Pläne angesehen und der Grand Prix sieht so weit fabulös aus, auch wenn man die Strecke natürlich erst einmal abfahren muss, um eine brauchbare Vorstellung davon zu bekommen", gibt er zu verstehen.
"Man muss die Kurven und die Geschwindigkeiten verstehen, damit man ein besseres Bild davon bekommt, welches Setup und welche Anpresskräfte man für das Rennen braucht. Es ist eine neue Herausforderung, weil wir die Strecke und die Bedingungen noch nicht kennen, was die Sache interessant macht." Trotz des fantastischen Ortes hat aber eher die Neuerung, dass das Rennen bei Nacht ausgetragen wird, in Formel-1-Kreisen eine Woge der Erwartungen ausgelöst.
Viele Teammitglieder von Toyota besitzen bereits Nachtrennen-Erfahrung aus den Abenteuern beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans, während andere wie zum Beispiel Timo Glock in ihrer Karriere anderswo ähnliche Erfahrungen gesammelt haben. Im Unterschied zu Le Mans wird der TF108 nicht mit Scheinwerfern ausgerüstet. Am Kurs wurden rund 1.500 Leuchten installiert, die den Fahrern eine praktisch taghelle Beleuchtung gewährleisten. Timo ist bereits in seiner Champ-Car-Saison 2005 unter Kunstlicht gefahren, als er im 400-km-Rennen auf dem Las Vegas Motor Speedway Achter wurde, wodurch er besser als die meisten seiner Rivalen auf diese Bedingungen vorbereitet ist.
"Das Hauptproblem ist, dass man zu einer unterschiedlichen Tageszeit fährt", erläutert Glock. "Normalerweise ruht man am Abend aus. In Singapur beginnt das Rennen aber um 8 Uhr abends. Die Strecke wird zwar so gut wie möglich ausgeleuchtet, ich glaube jedoch nicht, dass es tatsächlich in jeder Kurve so hell wie am Tage sein wird. Das ist aber in Ordnung. Es macht doch Spaß, bei Nacht zu fahren, und für die Fans ist das definitiv eine gute Show; das ist das Wichtigste."
Für die Fahrer ist die Anpassung an die verschobenen Uhrzeiten das Hauptthema, für andere Mitglieder des Teams ist dies aber nur einer der Aspekte des Fragenkomplexes Nachtrennen. Ein Beobachtungsteam aus Ingenieuren und Logistikexperten besuchte Singapur im Juli, um einen Beleuchtungstest mitzuverfolgen und zu prüfen, wie der Teambetrieb durch die künstliche Beleuchtung beeinflusst wird.
"Wir haben uns drei verschiedene Dinge angesehen", kommentiert Dieter Gass, Toyota-Chefingenieur für Rennen und Tests. "Wir haben uns zum Beispiel eine Boxentafel angesehen, die auch bei Dunkelheit gut erkennbar ist, und müssen sicherstellen, dass in der Garage und an der Boxenwand alles gut zu sehen ist. Auch das Display im Lenkrad muss eventuell geändert werden, weil es normalerweise sehr hell ist, um auch bei hellem Sonnenschein ablesbar zu sein."
Das Toyota-Video zum bevorstehenden Nachtrennen in Singapur finden Sie in unserer (Video-Rubrik).

