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Vettels neuer Chef bei Aston Martin: "Zweiter werden ist nicht gut genug"

Sebastian Vettels neuer Chef Mike Krack spielt jetzt in der "Champions League des Motorsports" und weiß genau, dass der Erfolgsdruck bei Aston Martin enorm ist

(Motorsport-Total.com) - Mike Krack fühlt sich "extrem privilegiert". Seit 1. März ist der gebürtige Luxemburger Teamchef bei Aston Martin, dem Rennstall von Sebastian Vettel in der Formel 1. Und sein Auftrag ist ebenso ambitioniert wie klar: Teameigentümer Lawrence Stroll möchte innerhalb von fünf Jahren um die Weltmeisterschaft kämpfen.

Titel-Bild zur News: Mike Krack, Teamchef von Aston Martin, in seinem Büro in Silverstone, März 2022

Mike Krack hat seinen Job als Teamchef von Aston Martin am 1. März angetreten Zoom

Das Aston-Martin-Team, das aus jenem Rennstall hervorgegangen ist, den einst Eddie Jordan gegründet hat, erinnert Krack an seine erste Station in der Formel 1: Sauber.

"Wir waren insofern in einer ähnlichen Situation, als wir auch manchmal über unseren Möglichkeiten performt haben, und dann hatten wir plötzlich einen großen Partner, der uns neue Möglichkeiten eröffnet hat", sagt er.

Worauf Krack anspielt: Er begann seine Laufbahn in der Formel 1 2001 als Dateningenieur bei Sauber. 2004 und 2005 war er dort Renningenieur von Felipe Massa. 2006 kaufte sich BMW in Hinwil ein. Krack, inzwischen Chefrenningenieur für beide Autos, findet, dass die Situation damals "ähnlich" war wie jene von Aston Martin, hervorgegangen aus Racing Point, heute.

Die Erfahrung von damals war möglicherweise mit ein Grund, warum Stroll seine Headhunter auf Krack losgeschickt hat, um ihn als Nachfolger von Otmar Szafnauer in der Teamchefposition zu verpflichten. Ein Angebot, zu dem Krack, zuletzt seit 2014 Motorsportdirektor bei BMW, nicht Nein sagen konnte.

"Die Formel 1 ist wie die Champions League", sagt er. "Jeder Fußballprofi will irgendwann in der Champions League spielen. Das ist für einen Motorsportingenieur oder einen Rennfahrer nicht anders. Die Formel 1 ist das ultimative Ziel."

"Das hat mir geholfen, diese Entscheidung zu treffen. Die Formel 1 ist per se schon hochattraktiv. Und dann könnte es kein besseres Team als dieses geben, mit all den neuen Herausforderungen, neuen Möglichkeiten, die wir hier haben."

Für Krack ist es die erste derart exponierte Position in der Formel 1. Als Ingenieur bei Sauber spielte er "nur" in der zweiten Reihe und wurde von einer breiten Öffentlichkeit kaum wahrgenommen. Jetzt, als Chef von Sebastian Vettel, bekommt er plötzlich eigene Headlines in der 'Bild'-Zeitung. "So will der Vettel-Boss den Deutschen halten", stand dort vor kurzem.

"Ja, der Druck ist da", sagt Krack über seinen neuen Job bei Aston Martin. "Aber ich denke, man muss das in positiven Druck umwandeln. Ja, wir wollen erfolgreich sein - wir müssen erfolgreich sein. Wenn man so viel Zeit und so viel Budget investiert, ist Zweiter werden nicht gut genug."

Klar sei aber auch, dass sich der Erfolg nicht über Nacht einstellen werde: "Man kann nicht vom ersten Tag an gewinnen. Andere probieren das ja auch schon seit langer Zeit. Es ist eine Riesenherausforderung. Aber auch eine große Chance, die wir da haben. Und mit einer Marke wie Aston Martin haben wir alle Zutaten beisammen, die wir brauchen, um erfolgreich zu sein."