• 22.07.2010 23:18

  • von Dieter Rencken

Vettel: "Wir wollen dieses Rennen gewinnen"

Red-Bull-Fahrer Sebastian Vettel in seiner Medienrunde über sein Heimrennen, den Showrun in Heppenheim und die Stimmung in seinem Rennstall

(Motorsport-Total.com) - Der Grand Prix auf dem Hockenheimring markiert bereits das zweite "Heimrennen" für Sebastian Vettel binnen weniger Tage - vor einer Woche düste der junge Heppenheimer mit seinem Formel-1-Auto durch seine Heimatstadt. Nun steht der Große Preis von Deutschland auf dem Programm des Red-Bull-Piloten, der erneut den Sieg ins Visier nimmt. In seiner Medienrunde erklärt Vettel, weshalb er sich speziell auf Hockenheim freut und auf was es bei einer schnellen Runde im Motodrom ankommt.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Sebastian Vettel ist vor Hockenheim durchaus guter Dinge - und will gewinnen

Frage: "Sebastian, in deiner Heimatstadt Heppenheim warst du vor vielen Fans unterwegs und nun steht dein Heimrennen auf dem Programm. Wie fühlt sich das an?"
Sebastian Vettel: "Ich hoffe, das kann ich am Sonntag etwas näher beschreiben. Vor zwei Jahren war ich schon einmal hier am Hockenheimring, 2009 fuhr die Formel 1 am Nürburgring."#w1#

"Man hat mir einen immer besseren Empfang bereitet. Immer mehr Leute erkennen, dass Red Bull nicht nur ein Getränk ist, sondern auch ein Formel-1-Team. Es ist klasse, hier zu sein. Wir rechnen mit vielen Fans und mit einer besonders tollen Atmosphäre."

"Letztere muss ich natürlich mit den anderen Deutschen teilen, doch ich erwarte mir ein großartiges Wochenende. Wir wollen eine gute Show auf die Beine stellen und das Bestmögliche erreichen. Alles Weitere werden wir sehen. Hoffentlich kann ich am Sonntag mehr darüber sagen."

"Ich hatte immer das Gefühl, dass diese eine Kurve die Geschwindigkeit für die gesamte Runde vorgibt." Sebastian Vettel

Frage: "Gibt es in Hockenheim eine bestimmte Kurve, die man in der Qualifikation unbedingt perfekt erwischen muss?"
Vettel: "Ich würde sagen: Kurve eins. Einfach, weil dort die Runde beginnt. Das ist eine sehr schwierige Ecke, weil sehr eng und schnell. Ich hatte immer das Gefühl, dass diese eine Kurve die Geschwindigkeit für die gesamte Runde vorgibt."

"Wenn du also Kurve eins prima erwischst, dann gehst du mir einem guten Gefühl in Kurve zwei und nimmst diese positive Stimmung einmal mit um den gesamten Kurs. Versaust du Kurve eins, bist du hingegen etwas wütend, weil du eine Zehntel oder dergleichen hast liegenlassen - hoffentlich nicht mehr."

"Bei diesem Ärger und dem Zwang, den verlorenen Boden wieder gutzumachen, wirfst du das Auto in den kommenden Kurven gerne mal weg. Ein Fehler ist dann schnell passiert. Deshalb ist Kurve eins so wichtig. Du solltest dort genau richtig über die Kerbs räubern, um den Ausgang perfekt zu erwischen. Das ist entscheidend in Hockenheim."¿pbvin|512|2943|hockenheim|0|1pb¿

Silverstone ist bereits abgehakt

Frage: "Wie reagierst du darauf, wenn man dir vorwirft, von Red Bull bevorzugt zu werden?"
Vettel: "Ich denke, man muss sich die Ergebnisse vor Augen führen. Wenn man sich die Sektorzeiten aus der Qualifikation von Silverstone anschaut, kann man erkennen, dass da nicht viel zwischen uns lag. Es war eng und letztendlich sicherte ich mir die Pole-Position. Es wäre nicht fair zu sagen, das liegt an diesem oder jenem."

"Wir haben ja gesehen, wie lange es am Sonntag gut gegangen ist - exakt eine Kurve lang." Sebastian Vettel

"Es geht darum, die Runde zusammen zu bekommen. Wir haben ja gesehen, wie lange es am Sonntag gut gegangen ist - exakt eine Kurve lang. Ich hatte einen schlechten Start, obwohl ich auf der sauberen Seite stand. Das ist selten, aber so war es. Ich hatte nur wenig Grip und Fernando hatte das gleiche Problem. Das war es auch schon. Angesichts des Reifenschadens war es natürlich ein schwieriges Rennen."

"Wir sind meiner Meinung nach aber noch einmal stark zurückgekommen. Seither hatte ich eine gute Zeit. Am vergangenen Wochenende hatte ich einen Showrun in meiner Heimatstadt. Da waren sehr viele Leute am Start. Das war spitze. Ähnliches erwarten wir auch für Hockenheim. Wir hoffen auf viele deutsche und internationale Fans."

Frage: "Wie sehr haben sich die Gemüter nach Silverstone wieder beruhigt?"
Vettel: "Sagen wir es einmal so: Die Gemüter waren nie wirklich erhitzt. Ich habe mich direkt nach dem Rennen von Silverstone gut gefühlt. Ich denke, wir haben noch das Beste aus der Situation gemacht. Das Wochenende in Heppenheim war ebenfalls klasse. Mit diesem tollen Gefühl komme ich nun nach Hockenheim."

"Nach dem Rennen von Silverstone, gab es einen Grund, um Mark zu gratulieren." Sebastian Vettel

Frage: "Sind die Differenzen zwischen dir und Mark Webber, die es angeblich gegeben haben soll, nun endgültig ausgeräumt? Hat die Teamleitung ein Machtwort gesprochen?"
Vettel: "Nach dem Rennen von Silverstone, gab es einen Grund, um Mark zu gratulieren. Genau das habe ich gemacht. Als Sportler muss man anerkennen, wenn man geschlagen wird oder jemand anders eine gute Leistung bringt."


Fotos: Sebastian Vettel, Großer Preis von Deutschland


"Als Teamkollegen hat man auch immer eine gewisse Distanz. Man versucht immer, den anderen zu schlagen, so viel ist klar. Es wäre aber nicht richtig, die Diskussion der vergangenen beiden Wochen anzuheizen. Dafür gibt es auch keinen Grund. Es gibt sehr viel Positives. Ich freue mich auf mein Heimrennen in Hockenheim."

Wer hat die meisten Fans hinter sich?

Frage: "In der Türkei und in Großbritannien gab es größere Zwischenfälle bei euch im Team. Befürchtest du nicht, dass euch solche Situationen unterm Strich den Titel kosten könnten?"
Vettel: "So ist das im Motorsport - manchmal hast du Höhepunkte, manchmal Tiefpunkte. Dann gibt es da noch die berühmten zwei Seiten einer Medaille: Einerseits gibt es die Sichtweise der Öffentlichkeit, andererseits deine Sicht der Dinge."

"Was im Augenblick zählt, ist einzig und alleine dieser Grand Prix." Sebastian Vettel

"Was im Augenblick zählt, ist einzig und alleine dieser Grand Prix. Was geschehen ist, ist Vergangenheit. Was geschrieben wurde, kann man nicht mehr ändern. Wir können aber durchaus beeinflussen, wie die Schlagzeilen von morgen aussehen. Deswegen sind wir hier. Wir wollen dieses Rennen gewinnen und für positive Nachrichten sorgen."

Frage: "Früher waren die Tribünen in Hockenheim immer voller Rotkäppchen. Welche Farbe wird in diesem Jahr vorherrschen? Rot, Silber oder vielleicht Blau?"
Vettel: "Ich denke, es sind noch immer sehr viele rote Kappen im Umlauf. Das wird sich wohl so schnell nicht ändern. Möglicherweise wird es bunt gemischt sein. Wir haben ja viele deutsche Fahrer in der Formel 1 und damit auch verschiedene Farben - von allem etwas. Ich glaube, die Qual der Wahl hat der Fan."

Frage: "Wird ganz Heppenheim in Hockenheim sein?"
Vettel: "Schauen wir einmal. Wenn es der Großteil vom vergangenen Wochenende auch dieses Mal schaffen würde, wäre das natürlich toll. Das ist aber nicht so einfach, weil so günstig ist es nun auch wieder nicht, hierher zu kommen und uns zuzusehen."

"Aktuell ist das Wetter zwar noch nicht allzu traumhaft, doch am Sonntag scheint die Sonne." Sebastian Vettel

"In Deutschland wird die Formel 1 aber gut wahrgenommen. Das müssen wir an einem solchen Wochenende natürlich ausnutzen. Aktuell ist das Wetter zwar noch nicht allzu traumhaft, doch am Sonntag scheint die Sonne."

Frage: "Und wie geht das Rennen aus?"
Vettel: "Ich denke, wir haben sehr, sehr gute Karten. Wir haben eines der besten Autos im Feld und damit eine große Chance, ganz vorne mitzumischen."

Frage: "Habt ihr Neuerungen am Auto?"
Vettel: "Ein paar Kleinigkeiten - nichts Großes oder Revolutionäres. Hier und da etwas Kleines, das uns vielleicht einen Extraschwung verpasst."