• 06.09.2008 21:14

  • von Dieter Rencken / Fabian Hust

Vettel: Vorzeitiger Wechsel wird nicht diskutiert

Der Toro Rosso-Pilot über sein Qualifying, den Test für Red Bull Racing und Spekulationen über einen vorzeitigen Wechsel zum "großen" Team

(Motorsport-Total.com) - Im ersten Qualifying-Teil konnte Sébastien Bourdais überraschend die Bestzeit herausfahren, am Ende standen beide Toro Rosso in den Top 10: "Das war heute sehr überraschend, das konnten wir mit Sicherheit nicht erwarten", meinte Vettel nach dem Zeitenfahren.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Sebastian Vettel geht davon aus, dass der Motor keine Probleme bereiten wird

"Offensichtlich war der gestrige Tag schwierig einzuschätzen", so der Deutsche weiter. "Das wahre Potenzial war vorab nicht herauszulesen. Das war eine starke Leistung des Teams. Es haben nur drei weitere Teams geschafft, beide Autos ins letzte Qualifying zu bringen. Von daher ist dies nicht schlecht."#w1#

"Ich würde nicht sagen, dass ich an etwas arbeiten muss." Sebastian Vettel

Am Samstag hatte der Heppenheimer jedoch keine Chance, mit seinem Teamkollegen mitzuhalten: "Ich war etwas überrascht, denn ich habe in jenen Segmenten der Strecke Zeit verloren, in denen der Fahrer normalerweise nichts zu tun hat. Wir wissen noch nicht genau warum. Für morgen sollte dies kein Problem sein. Es ist schon so, dass ich auf die Runde gesehen langsamer war als er, das ist schon so. Aber ich würde nicht sagen, dass ich an etwas arbeiten muss."

Im dritten Teil fuhr Vettel nur eine gezeitete Runde: "Das war so geplant. Ich leistete mir im mittleren Sektor einen Fehler, weswegen die Rundenzeit so langsam war. Ich denke jedoch, dass dies nichtsdestotrotz die Position nicht verändert hätte."

"Die Rundenzeit sieht sehr langsam aus, man könnte also annehmen, dass ich sehr, sehr schwer bin", meint der 21-Jährige im Hinblick auf seine Strategie grinsend. "Ich hatte einen Fehler im mittleren Sektor. Das ist gut, denn so können die anderen nicht kalkulieren, wie viel oder wie wenig Benzin ich an Bord habe..."

"Wir haben beide Autos in den Top 10 und wir kämpfen natürlich um Punkte." Sebastian Vettel

Und was erwartet er sich vom Rennen? "Man weiß nicht, was passiert, wir wissen nicht, wie das Wetter wird. Es wird ein sehr langes Rennen und das Wichtigste wird es sein, das Rennen zu beenden. Wir haben beide Autos in den Top 10 und wir kämpfen natürlich um Punkte."

Macht sich Vettel eigentlich angesichts zweiter Motorschäden bei Ferrari nicht auch Sorgen um seinen Motor - schließlich hat auch er ein Ferrari-Triebwerk im Heck stecken? "Man weiß nie, aber ich denke, dass alles in Ordnung sein sollte", so Vettel, der nicht weiß, ob sein Motor aus derselben Charge stammt. "Es ist nicht so, dass wir geheime Informationen erhalten haben und darauf reagieren, wir fahren so wie in den vergangenen Rennen auch. Ich denke, dass das Risiko so ist wie in allen anderen Rennen auch."

Motor ist ein gutes Stichwort. Sieht er es nicht als "Strafversetzung" an, dass er kommendes Jahr für Red Bull Racing fahren muss, obwohl Toro Rosso im Moment stärker ist? "Das glaube ich nicht, denn heute haben wir gesehen, dass der Mark vor uns steht. Gerade nach Valencia gab es in dieser Richtung viele Spekulationen, ob ich dies bedauern würde und so weiter. Man muss jedes Rennen einzeln sehen. In Valencia hat es bei Red Bull Racing augenscheinlich nicht ganz gepasst. Heute war wieder ein ganz guter Tag für sie. Wie man sieht war es kein Weltuntergang in Valencia."

"Wir mussten uns viele Fragen anhören." Sebastian Vettel

"Wir mussten uns viele Fragen anhören, zum Beispiel, ob es eine reine Motoren-Sache ist", blickt der Formel-1-Neuling zurück. "Spa ist ein Kurs, auf dem der Motor eine wirklich größere Rolle spielt, wenn man dies so sieht. Beim Test in Monza waren wir ungefähr gleichauf. Auch in Monza benötigt man einen starken Motor. Das sollte man alles nicht überbewerten."

Nach dem Monza-Rennen steigt Vettel für Red Bull Racing ins Auto, was prompt zu Spekulationen führte: "Das hat sich so ergeben, da es der letzte Test während der Saison ist, der nächste dann erst im Winter folgt. Das hat sich einfach so ergeben. Ich werde am letzten Tag noch die Chance haben, für uns zu testen, um noch einmal alle Parameter zu überprüfen, bevor es in die letzten vier Rennen geht."

Die daraus entstandene Spekulation war jene eines vorzeitigen Wechsels zu Red Bull Racing noch während der laufenden Saison. Glaubt Vettel daran? "Nein, ich denke, wir haben dieses Jahr bei Toro Rosso noch viel vor uns und viel zu tun. Ich glaube, da gibt es keine Diskussion. Da gibt es zwei Fahrer, es ist nicht so, dass dort ein Auto leer in der Box steht."