powered by Motorsport.com
  • 19.09.2014 18:02

Vettel: "Uns ist ein bisschen die Zeit abgegangen..."

Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel spricht über seinen Trainingsauftakt in Singapur, seine Motorpanne und seinen Gemütszustand nach etlichen Defekten

(Motorsport-Total.com) - Schon wieder ein technischer Defekt am Auto von Sebastian Vettel (Red Bull). Und dieses Mal war es der Motor, der seinen Dienst quittierte. Mit Konsequenzen für den Fahrplan von Vettel am Freitag vor dem Großen Preis von Singapur: Der viermalige Formel-1-Weltmeister verpasste einen Großteil des zweiten Freien Trainings, griff erst am Schluss für wenige Runden nochmals ins Lenkrad. In seiner Medienrunde schildert Vettel, wie es ihm dabei erging und wie er die Ereignisse aus Singapur einordnet.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Sebastian Vettel kam im Training in Singapur nicht zu so viel Fahrzeit wie seine Gegner Zoom

Frage: "Sebastian, wieder einmal ein technischer Defekt an deinem Auto. Was war es denn dieses Mal?"
Sebastian Vettel: "Wir hatten heute am frühen Abend einen Motorschaden. Wir mussten den Motor wechseln. Das dauert ungefähr drei Stunden. Und deshalb ist uns ein bisschen Zeit abgegangen."

"Zum Schluss konnten wir noch einmal kurz raus. Die Mechaniker hatten alles gegeben. Das ist natürlich klasse. Es war aber schwierig, sich direkt einzuschießen, ohne einen vorherigen Versuch. Es war aber wichtig, ein erstes Gefühl auf den weichen Reifen zu bekommen. Besser als nichts."

Frage: "Es ist dein letzter Motor. Was heißt das für dich?"
Vettel: "Nun ja. Der Motor, der uns jetzt kaputtgegangen ist, hätte im Idealfall noch einen Freitag in Japan fahren sollen. Der fällt jetzt weg. Wir wussten aber sowieso, dass wir irgendwann noch einen aus der Kiste ziehen müssen. Ich glaube, das ändert erst einmal nichts am Plan."

Frage: "Die Fans fragen sich: Wann reißt dir der Geduldsfaden? Von außen betrachtet, kann das alles doch gar nicht wahr sein..."
Vettel: "Ach, das gehört dazu. Es ist natürlich ein schwieriges Jahr. Ich glaube, wir müssen einfach weitermachen. Es geht in die richtige Richtung. Wir kämpfen uns langsam, aber sicher zurück. Über das gesamte Jahr betrachtet bin ich aber nicht sehr viel gefahren. So ist das eben manchmal. Generell sieht es nicht so schlimm aus, wie es von außen immer dargestellt wird."

Frage: "Trotzdem fragen sich die Fans: Wieso geht denn immer bei dir das Auto kaputt?"
Vettel: "Ich glaube, da gibt es keinen Grund. Es gibt natürlich einen Grund, weshalb etwas kaputtgeht. Aber warum es bei dem einen passiert und nicht bei dem anderen, dafür gibt es keine Erklärung, meine ich. Das ist quasi Zufall."

Frage: "Du hast hier ein neues Chassis im Einsatz. Wie hat sich das Auto angefühlt?"
Vettel: "Ich denke, es war in Ordnung. Zumindest am Vormittag. Am Nachmittag war es natürlich schwierig, hinauszufahren und gleich richtig auf Tempo zu sein. Ich war sicher nicht dazu in der Lage, sofort das Beste aus den Reifen zu machen. Ich hatte diese Reifensorte davor ja noch nicht ausprobiert."


Fotostrecke: Fahrer über Singapur: Schmerzen überall

"Insgesamt bin ich aber recht zufrieden. Ich bin davon überzeugt, dass wir das Auto noch verbessern können. Und dann sollten wir uns am Samstag in einer guten Position befinden. Es ist natürlich schwierig, nach dem ersten Tag eine Prognose abzugeben, doch wir scheinen hier näher an Mercedes dran zu sein als bisher. Es ist aber erst Freitag. Am Samstag sehen wir schon mehr. Das Qualifying dürfte eng werden, also schauen wir einmal."

"Wir scheinen hier näher an Mercedes dran zu sein als bisher." Sebastian Vettel

Frage: "Wie hat sich der Funkverkehr seit den Regeländerungen verändert?"
Vettel: "Über Nacht gab es ja noch einmal neue Änderungen. Ich glaube, wir sind nicht das Team, das sehr davon betroffen ist, was das Coaching angeht - oder die Lehrstunden. Ich glaube, wir konzentrieren uns beide aufs Fahren. Da gibt es genug zu tun. Wir dürfen nun ja doch die Sachen gesagt bekommen, die das Motormanagement angehen. Das ist erlaubt. Das macht uns das Leben einfacher. Und ich glaube, das hätte uns am meisten getroffen. So war es kein großer Unterschied."