• 23.11.2009 10:28

  • von Britta Weddige

Vettel über NASCAR: "Eine ganz andere Welt"

Sebastian Vettel hat nun in Homestead auch erstmals NASCAR-Luft geschnuppert: Begeistert von der Show, Treffen mit Juan Pablo Montoya

(Motorsport-Total.com) - Sebastian Vettel hat die Winterpause genutzt, um erstmal NASCAR-Luft zu schnuppern. Am Wochenende war er mit Red Bull zu Gast beim Rennen in Homestead. Vor Ort waren auch der bisherige McLaren-Pilot Heikki Kovalainen und Hans-Joachim Stuck. Vettel, der zum ersten Mal ein NASCAR-Rennen live verfolgt hat, zeigte sich tief beeindruckt von der für ihn völlig neuen Atmosphäre in der Serie.

Titel-Bild zur News: Scott Speed, Sebastian Vettel

Sebastian Vettel beim Small-Talk mit Scott Speed, der auch NASCAR fährt

"Es ist eine eigene Welt. Es ist einfach etwas ganz Anderes. Die Rennen sind anders, die Autos sind anders, man fährt immer auf einem Oval und man hat viele Autos um sich herum", sagt Vettel gegenüber 'Autosport. "Man hat immer seinen Spotter am Funk, der einem sagt, auf welcher Position man ist, wer hinter einem ist, neben einem, rechts und links. Man hat gewisserweise viel mehr zu tun. Man muss auf sehr viele Dinge achten und das ist anders als in der Formel 1."#w1#

Vettel traf sich in Homestead auch mit Juan Pablo Montoya. Vor allem seit der Kolumbianer in die NASCAR-Serie gewechselt ist, verfolge er die Rennen ein bisschen im TV und beobachte, wie sich Montoya schlägt: "Er war einer von uns und ist nun in einer ganz anderen Welt. Von daher ist es interessant zu sehen, wie es für ihn läuft."

"Er muss nichts sagen. Man schaut ihn an und sieht, dass das Mann happy ist." Sebastian Vettel

Zwar haben sich Vettel und Montoya zu dessen Formel-1-Zeiten nur flüchtig kennengelernt, weil der Deutsche damals noch in der Formel BMW fuhr, doch Sympathie war schon damals vorhanden. "Er war immer schon ein netter Kerl. Er ist jemand, der einen von Anfang an respektiert", so Vettel über Montoya. "Er ist auf dem Boden geblieben, ein ganz normaler Mensch. Er hat ungemein viel Speed und viel Talent. Vielleicht ist er ein bisschen ungestüm, aber jeder hat seine Eigenheiten und er war sicher einer der besten Fahrer seiner Zeit."

Montoya habe sich nicht verändert - und er wirke in der NASCAR sehr glücklich, hat Vettel beobachtet: "Er muss nichts sagen. Man schaut ihn an und sieht, dass das Mann happy ist. Das ist gut." Und Montoya selbst freute sich darüber, die alten Gesichter wieder einmal zu sehen: "Ich habe ein bisschen Zeit mit Sebastian Vettel verbracht, er ist ein cooler Typ. Es war wirklich schön, ihn zu sehen. Ich habe auch ein paar Jungs aus meinem McLaren-Zeiten und Heikki Kovalainen gesehen, es war lustig, alle hier zu treffen", twitterte der Kolumbianer.

Wechsel nein, Test vielleicht schon

Für Vettel ist es derzeit kein Thema, es Montoya gleichzutun und in die NASCAR-Serie zu wechseln. Aber er betont: "Man sollte niemals nie sagen. Als Juan in die Formel 1 kam, wusste er auch nicht, dass er eines Tages NASCAR fahren würde. Ich selbst plane derzeit nicht, hier in den nächsten Jahren zu fahren, aber man kann es nie wissen. Es ist etwas ganz Anderes, es sieht nicht so aus, als ob der Wechsel einfach ist." Auch Montoya habe eine gewisse Zeit gebraucht, bis er sich an die Arbeit in der NASCAR-Serie gewöhnt habe.

Allerdings würde sich Vettel schon dafür interessieren, so ein NASCAR-Auto in einem Oval auszuprobieren. Und die Show rund um so ein Rennen hat es ihm ohnehin angetan. Hier könne auch die Formel 1 noch einiges lernen: "Hier kommen über 100.000 Leute zu den Rennen, es ist immer eine große Show. Und die Leute beschweren sich oft darüber, dass die Formel 1 nicht aufregend genug sei. Ich denke, in Sachen Show können wir hier noch vieles dazulernen. In Amerika versteht man es, Show zu machen und den Sport und die Fahrer in den Mittelpunkt zu stellen."