• 20.11.2009 10:21

  • von Pete Fink

Die NASCAR-Testeindrücke von Trulli und Salo

Jarno Trulli und Mika Salo sind seit dieser Woche um einen Eindruck reicher: Beide saßen jeweils einen Tag lang in einem Toyota Camry von Michael Waltrip Racing

(Motorsport-Total.com) - Zwei Tage lang testeten Mika Salo und Jarno Trulli in dieser Woche einen Toyota Camry von Michael Waltrip Racing (MWR) auf dem New Smyrna Speedway im US-Bundesstaat Florida. Für beide Formel-1-Asse war es der erste NASCAR-Kontakt und "beide haben sich sehr gut verkauft." So urteilte Steve Hallam, der stellvertretende MWR-Renndirektor, der insgesamt 27 Jahre lang in der Formel 1 arbeitete.

Titel-Bild zur News: Michael Waltrip

Der Toyota Camry von Michael Waltrip war das Testfahrzeug von Salo und Trulli

Zusätzlich zu Salo und Trulli hatte MWR auch Nationwide-Youngster Trevor Bayne nach New Smyrna gebracht, der den Toyota Camry mit der Startnummer 55 einem Shakedown unterzog. Anschließend drehte Salo am Dienstag 208 Runden, Trulli absolvierte am Mittwoch fast 300 Umläufe auf dem Halb-Meilen-Oval mit einer Kurvenüberhöhung von 23 Grad.#w1#

Die Reaktionen fielen anschließend sehr positiv aus: "Ich habe mich sehr wohlgefühlt und hatte eine Menge Spaß", erklärte der 42-jährige Finne nach seinem Testtag. "Zum ersten Mal in meinem Leben bin ich in einem solchen Auto gesessen und möchte nun wissen, was wirklich los ist, wenn 42 andere Autos um mich herum sind."

Für Salo war es auch das erste Mal, dass er auf einem Oval unterwegs war. "New Smyrna war ein guter Ort, denn auf einem Hochgeschwindigkeitskurs hätte ich sicher etwas Angst bekommen. Das Auto ist schwer und hat eine Menge Power. Wir haben auch ein paar Dinge ausprobiert und ich konnte nachvollziehen, was passiert ist."

Salo und Trulli mit Testverlauf zufrieden

Mark Martin

Mark Martin besuchte die beiden Formel-1-Asse und gab wertvolle Tipps Zoom

Am Dienstagmittag gab es einen Überraschungsbesuch, als NASCAR-Oldie Mark Martin eine unangemeldete Stippvisite unternahm. Salo: "Plötzlich stand Mark Martin vor mir. Er hat sich zu mir gesetzt und ich habe ihm zugehört. Auch von Michael Waltrip, David Reutimann und Marcos Ambrose habe ich einige Dinge erfahren, als ich das Phoenix-Rennen besuchte."

Trulli wiederum sprach nach seinen ersten Testrunden von einem "Schock. Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich die Boxengasse mit einem Dach über dem Kopf verlassen." Sein Urteil: "Das Cup-Auto bewegt sich sehr viel. Man braucht eine Menge Können, Gefühl und Verständnis, und man muss sehr klug agieren, um zu verstehen, was um einen herum gerade passiert."

Der Italiener zog ein positives Fazit: "Dieser Test war wichtig für mich, denn nun weiß ich, was ich machen muss, um mich zu verbessern. Man muss das Auto verstehen und ihm vertrauen." Zudem wiederholte Trulli seine Aussage aus Phoenix: "Die Welt hat sich verändert und viele schauen sich unterschiedliche Serien an."

Er, so Trulli weiter, "habe noch nirgendwo unterschrieben, aber ich habe mit Teams gesprochen. Meine Türe ist für alles offen." Auch MWR-Besitzer Michael Waltrip gab sich zufrieden: "Sie wollten unseren Toyota testen und unseren Sport kennenlernen. Sie haben sich sehr gut verkauft und sind schnelle Rundenzeiten gefahren. Wir haben diesen Test sehr ernst genommen und sie zu 100 Prozent unterstützt."

Denn MWR setzte in der Sprint-Cup-Saison 2009 drei Toyota Camry ein, möchte in Zukunft aber die maximale Anzahl von vier Teams erreichen. "Wir kennen die Talente derjenigen, die gerade in der NASCAR fahren", sagte MWR-Teammanager Ty Norris. "Insofern war es für uns von großem Interesse, Leute aus anderen Disziplinen zu testen." Zumindest Mika Salo hatte sich im Vorfeld sehr für einen NASCAR-Wechsel interessiert. Der Test dürfte seinen Ambitionen nicht geschadet haben.