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  • 15.11.2009 14:39

  • von Pete Fink

Trulli vor dem Test: "Ich möchte mir alle Türen offen halten"

Jarno Trulli freut sich auf seine erste NASCAR-Testfahrt, die er zunächst nicht überbewerten möchte: " Für den Moment ist es nur ein Test"

(Motorsport-Total.com) - Für Jarno Trulli war es am Freitag zwar nicht sein erster NASCAR-Besuch, doch seine Stippvisite in Phoenix stand dieses Mal unter ganz besonderen Vorzeichen. Noch in dieser Woche wird der 35-jährige Italiener selbst in einem Toyota Camry von Michael Waltrip Racing (MWR) sitzen und in Florida eine ausgiebige Testfahrt unternehmen.

Titel-Bild zur News: Jarno Trulli

Jarno Trulli beobachtet derzeit intensiv ein NASCAR-Rennwochenende

So beobachtete NASCAR-Gast Trulli das gesamte Trainingsgeschehen aufmerksam vom Kommandostand der Startnummer 47 aus. Dort fährt der zweifache australische V8-Supercar-Champion Marcos Ambrose. Auch Steve Hallam, der ehemalige McLaren-Chefingenieur und aktuelle Vize-Renndirektor bei MWR, war natürlich als Trulli-Informant vor Ort.#w1#


Fotos: NASCAR in Phoenix


"Ich versuche eine Idee dessen zu bekommen, was das Racing hier wirklich bedeutet", erklärte Trulli. "Steve hat mich im Vorfeld darauf aufmerksam gemacht, auf was es zu achten gilt." Möglichst viele Unterschiede zur Formel 1 auszumachen. "Ich versuche zu verstehen, wie sich ein Team technisch und auch fahrerisch auf ein Rennwochenende vorbereitet."

"Also die Bedeutung der einzelnen Trainings, warum man was zu welchem Zeitpunkt macht, und was in der Qualifikation und in den Samstagseinheiten alles passiert. Das Rennen ist ja erst am Sonntag, aber davor gibt es eine ganze Menge Prozesse und Vorbereitungen, die einen erst in die Lage versetzen, um die Wurst kämpfen zu können."

Tipps von Montoya

Auch eine längere Unterhaltung mit Juan Pablo Montoya ("Es ist schön, Jarno Trulli hier zu sehen") gab dem Formel-1-Routinier wertvolle Erkenntnisse. "Juan Pablo ist wohl derjenige, der mir in Sachen Fahrgefühl am Nächsten steht. Er hat das alles schon erlebt und er genießt es hier. Auch er hatte zu Beginn seine Probleme, aber nun ist er als einer der Top-Piloten akzeptiert und etabliert. Er hat mir einige gute Tipps gegeben, um diese Serie besser zu verstehen. Und er gab mir Ratschläge für meine erste Testfahrt."

Trulli und Montoya

Jarno Trulli und Juan Pablo Montoya kennen sich aus der Formel 1 bestens Zoom

Mit Montoya und Red-Bull-Pilot Scott Speed fahren gleich zwei ehemalige Formel-1-Piloten in der NASCAR. "Aber Juan Pablo hat die Türen aufgemacht. Wegen ihm beobachtete ich die Serie und versuchte zu verstehen, was ihn zu diesem Schritt gebracht hat. Wenn du dann einmal hier bist und siehst, wie viele Menschen die NASCAR verfolgen, dann weißt du plötzlich, warum er gewechselt ist."

Für Trulli ist die NASCAR also eine "professionelle Top-Serie. Klar ist das Auto - verglichen mit der Formel 1 - in Sachen Technologie ein alter Hut. Aber das liegt an den Regeln. Sie wollen Chancengleichheit und du musst damit zu Recht kommen. Du musst damit umgehen können und versuchen, das Auto in einem ganz eng gesteckten Rahmen schneller zu machen. Es ist eine Herausforderung, es ist nur eine ganz andere Welt."

Nichts gegen ein Leben in den USA

Auch MWR bekam ein Trulli-Lob: "Die Organisation und die Logistik sind beeindruckend. Sie verfügen über eine Menge Technologie. Sie setzen sie aufgrund des Regelwerks nur anders ein." So herrscht große Vorfreude auf seinen Test. "Wenn ich sagen würde, ich sei aufgeregt, dann wäre das eine blanke Untertreibung. Für den Moment ist es nur ein Test, aber ich möchte mir alle Türen offenhalten. Man weiß ja nie, was passieren wird."

Marcos Ambrose

In so einem Toyota Camry wird Jarno Trulli kommende Woche testen Zoom

Natürlich liegt Trullis Priorität für die Saison 2010 klar und deutlich auf einem Formel-1-Cockpit, "aber ich bin für alles offen. Im Moment möchte ich nur das Auto checken und herausfinden, wie es zu fahren ist. Klar ist das Rennen dann noch einmal eine ganz andere Sache, was man im Test auch nicht simulieren kann. Ich kann mich nur hineinsetzen und es ausprobieren. Danach sehen wir weiter. Aber es wäre viel zu früh, über meine Zukunft oder gar einen Wechsel in diese Serie zu sprechen."

Doch für den Fall aller Fälle würde Trulli nichts in Europa halten. "Ich mag es sehr, in den USA zu leben. Ich besitze bereits ein Apartment in Miami. Das wäre also überhaupt kein Problem. Was ich aber nicht weiß, ist, ob ich das auch machen will. Genau deshalb bin ich extrem daran interessiert, dieses Auto zu testen und eine Idee davon zu bekommen, wie es ist, eines dieser Autos zu fahren."

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