• 18.11.2009 08:27

  • von Pete Fink

Piquet und Salo überlegen NASCAR-Zukunft

Während Jarno Trulli seinen NASCAR-Test nur zum Spaß bestreitet, ist sich Nelson Piquet noch nicht schlüssig - Mika Salo hat großes Interesse

(Motorsport-Total.com) - Nelson Piquet, Jarno Trulli und Mika Salo. Gleich drei ehemalige und aktuelle Formel-1-Piloten erlebten in den vergangenen Tagen und Wochen einen sehr intensiven NASCAR-Kontakt - alle drei übrigens mit Toyota-Power. Piquet testete bereits einen Truck, für Salo und Trulli wird es in dieser Woche ernst, wenn die beiden in Florida erstmals Ovalluft schnuppern.

Titel-Bild zur News: Nelson Piquet jun.

Nelson Piquet weiß noch nicht, ob er sich in den USA eine Zukunft vorstellen kann

Nach Montoya, Villeneuve und Co. also eine neue Invasion der Formel-Piloten? "Vielleicht wird die Formel 1 nun zu einer Zubringerserie für die Trucks", scherzte Lee White, der Präsident von Toyota Racing Development am Phoenix-Wochenende. Zumindest Trulli verneinte schon im Vorfeld jegliches ernsthafte Interesse an einem NASCAR-Einstieg, bei Piquet und Salo ergibt sich eine andere Lage der Dinge.#w1#

Zum Beispiel dachte Tom DeLoach, der Teambesitzer von Red Horse Racing, wo Piquet testete, öffentlich nach: "Es gibt 200 Millionen Brasilianer, die noch dazu in derselben Zeitzone wie die Ostküste leben. Aber ich weiß, dass ich als Truck-Teambesitzer keine Chance gegen die F1 habe. Grundsätzlich könnte so etwas schon geschehen, denn die Formel 1 befindet sich im Umbruch."

Der angesprochene Brasilianer ist sich über seine Zukunft noch keineswegs schlüssig. "Alles ist offen", erklärte Piquet am Phoenix-Wochenende gegenüber 'Autosport'. "Wenn ich nach Amerika gehe, dann will ich es sauber angehen und das Ganze von Grund auf lernen." Denn nach seinem Truck-Test weiß der 24-Jährige nun etwas mehr über die NASCAR.

Salo und die Gänsehaut

"Diese Autos zu fahren ist eigentlich ziemlich einfach, kein Vergleich zur Formel 1. Aber der ganz schwierige Teil hier ist das Racing. Hier ist alles so eng, dass du schon genau wissen musst, wie du ein Rennen angehst." Daher auch Piquets Phoenix-Stippvisite. "Wenn ich mich dazu entscheide, nach Amerika zu gehen, dann werde ich das nicht tun, ohne zu wissen, wie die Dinge hier funktionieren."

Mika Salo, Jaime Melo

Neue Ziele: Mika Salo (li.) würde sofort in Richtung NASCAR wechseln Zoom

Während der Brasilianer also noch unentschieden ist, ist Mika Salo da bereits einen Schritt weiter. Der Finne sehnt sich nach vielen Jahren in der American-Le-Mans-Series "nach einer neuen Herausforderung. Die Show ist einfach unglaublich und es ist die einzige Form des Rennsports, die ich bisher noch nicht ausprobiert habe."

Auch der 42-Jährige kennt die NASCAR aus nächster Nähe: "In Charlotte stand ich ausgangs Turn 4 und als die Autos aus der Kurve herausschossen, bekam ich eine Gänsehaut." Seitdem arbeitet Salo in Richtung NASCAR. Er weiß: "Alles ist hier ganz anders, es ist noch richtig menschlich. Wenn du in der F1 eine Feindberührung hast, dann musst du 10.000 Dollar Strafe zahlen. Hier gehört es dazu."