• 20.11.2012 11:39

Vettel trainiert in Texas, Alonso spaziert durch New York

Kühler Kopf gegen volles Risiko: Vor dem Saisonfinale der Formel 1 gehen die Rivalen Sebastian Vettel und Fernando Alonso unterschiedliche Wege

(Motorsport-Total.com/SID) - Sebastian Vettel suchte in Texas die Ruhe und tankte Kraft, Fernando Alonso lenkte sich bei Sponsorenterminen und einem Herbstspaziergang in New York ab. Vor dem Showdown von Sao Paulo gehen die beiden Titelrivalen in der Formel 1 völlig unterschiedliche Wege. Der Red-Bull-Pilot blieb nach dem Rennen am Sonntag noch einen Tag in Austin USA, absolvierte leichtes Training und ruhte sich aus. Akku aufladen war angesagt, ehe am Dienstagmittag der Flieger nach Brasilien abhob.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel, Fernando Alonso

Sebastian Vettel und Fernando Alonso liefern sich in Sao Paulo ein letztes Duell Zoom

Dort wird am Sonntag im 20. und letzten Saisonrennen die endgültige Entscheidung um den WM-Titel fallen: "Jetzt geht es zurück an die Arbeit, um unser großes Ziel endlich zu erreichen", so Vettel vor dem Abflug. Nach dem Hattrick in der Konstrukteurs-Wertung will er nun im Herzschlagfinale auch den dritten Fahrertitel in Folge perfekt machen. "Ich hoffe, dass wir in Brasilien gleich mit dem Feiern weitermachen können", sagt er: "Ich weiß aber, dass wir das nicht auf die leichte Schulter nehmen dürfen."

Marko siegessicher

Sein Konkurrent Alonso stürzte sich dagegen ins pralle Leben der Metropole New York und absolviert bis Mitte der Woche noch zahlreiche Sponsorentermine. Zwischendurch suchte auch er die Ruhe, symbolisch twitterte er ein Foto von Fahrrädern und Herbstlaub in Manhattan. Doch eigentlich gibt es für Alonso nur eines: Vollgas. Kühler Kopf gegen Risiko, das ist auch für Red-Bull-Motorsportchef Helmut Marko die Devise am kommenden Wochenende.

"Die Jetons liegen bei uns. Vom Blutdruck her müssen wir jetzt noch eine Woche aushalten", meint der Österreicher: "Alonso muss gewinnen. Er muss volles Risiko fahren. Und Brasilien ist bekannt für verrückte Rennen." Dennoch ist Red-Bull-Motorsportchef Marko siegessicher: "Wir haben das schnellste Auto und einen Fahrer, der keinen einzigen Fehler gemacht hat." Doch keinen Fehler machen, den rettenden vierten Platz nach Hause fahren, das reicht Vettel im Vorfeld nicht als Maßgabe.

Regen in Brasilien angekündigt

Der Titelverteidiger amüsiert sich darüber, wie viele Leute ihm "die verschiedenen Szenarien zu erklären versuchen". Dabei gibt es für Vettel angeblich auch nur eine Rechnung: "Wir wollen das Rennen gewinnen. Und wenn das nicht geht, wollen wir Zweiter oder Dritter werden. Was die anderen machen, liegt nicht in unseren Händen. Also volle Kraft voraus." Das mag sicherlich bis zum Qualifying in Interlagos gelten, das laut Vorhersage zu einer Regenschlacht werden soll.

Wenn die Ampel am Sonntagmittag auf Grün wechselt, wird Vettel auch taktieren müssen. So wie er es in Texas tat, als er nach dem Überholmanöver des späteren Siegers Lewis Hamilton seinen Ärger verdrängte, kein Risiko mehr einging und Rang zwei nach Hause fuhr. So oder so, in den Augen der Experten kann der Champion eigentlich nur Vettel heißen. "Ich garantiere, dass Sebastian Weltmeister wird", prognostiziert 'RTL'-Experte Niki Lauda. Und auch sein 'Sky'-Pendant Marc Surer versichert: "Wir können normalerweise davon ausgehen, dass Vettel das nach Hause fahren wird."