Vettel: "So schlecht sieht es nicht aus"
Der Red-Bull-Pilot auf der Pressekonferenz über ein spannendes Qualifying, eine nicht ganz optimale Runde und eine mutige Reifenwahl
(Motorsport-Total.com) - Frage: "Sie starten von der sauberen Seite, was ein Vorteil gegenüber ihrem Teamkollegen sein könnte. Zudem starten Sie auf dem härteren Reifen, was ein Vorteil gegenüber Lewis Hamilton sein könnte. Ist der dritte Startplatz vielleicht gar nicht so schlecht?"
Sebastian Vettel: "Ja, das denke ich auch. Ich bin zufrieden. Das letzte Qualifying war nicht meines, das muss ich zugeben. Ich hätte schon einiges schneller sein müssen, das habe ich nicht hinbekommen. Darüber gibt es nichts zu diskutieren. Am Ende war es wichtig, das Auto in der Runde, die mir zur Verfügung stand, auf den dritten Platz zu stellen."

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Sebastian Vettel gibt zu, dass er seine einzige Runde nicht perfekt hinbekam
"Ich denke, dass morgen alles drin ist. Ob es der richtige Reifen ist, müssen wir abwarten. Das Rennen kann sich natürlich entwickeln, mit Safety-Car und so weiter. Von daher lassen wir uns überraschen. Aber wir haben das gemacht, was unserer Ansicht nach das Beste ist und haben es damit geschafft, noch relativ weit vorne zu stehen. Ich stehe auf der sauberen, beziehungsweise auf der inneren Seite. So schlecht sieht es nicht aus."#w1#
Frage: "Wie beziffern Sie den Vorteil der sauberen Startseite?"
Es ist kürzer bis zur ersten Kurve. Soweit ich weiß, startet die Pole von der linken Seite. Für die ersten Kurve ist dies die innere Seite. Lassen wir uns überraschen."
Frage: "Die anderen Fahrer sagen eigentlich alle, dass die harten Reifen deutlich besser sind - mit der Ausnahme von McLaren-Mercedes. Kommen diese wirklich besser damit zurecht oder ist das Zweckoptimismus?"
Wenn man sich das Freie Training von gestern anschaut, so hatte jeder so seine Schwierigkeiten damit, der eine mehr, der andere weniger. Unter dem Strich waren die weichen Reifen katastrophal. Sie sind sofort verfallen. Ob man drei oder vier Runden mehr schafft als die anderen, ist unter dem Strich immer noch wenig."
"Man weiß nie. Wenn morgen das Safety-Car auf die Strecke kommt, kann dies die richtige Wahl sein. Wir haben das gemacht, was unserer Ansicht nach am meisten Sinn macht. Wir haben es geschafft, trotzdem noch ziemlich weit vorne zu stehen."
Frage: "Wie könnte sich das Rennen entwickeln, da ihr nun auf den härteren Reifen startet?"
Unsere Idee ist ziemlich eindeutig. Wir wissen, dass der weiche Reifen nicht allzu lange hält. Die Strecke wird bis Sonntagnachmittag besser, das ist so. Der weiche Reifen war gestern jedoch auf dem Longrun mit viel Benzin sehr schwach."
¿pbvin|512|2824|vettel|0|1pb¿"Deshalb haben wir auf die harten Reifen gewettet und haben es geschafft, damit weit vorne zu stehen. Deswegen glaube ich, dass die Ausgangsposition nicht schlecht ist. Ob sie jetzt richtig oder falsch ist, wissen wir erst später. Hinterher weiß man immer mehr. Konkret heißt dies, ob ein Safety-Car kommt oder nicht. Das weiß man nie, Garantien gibt es keine."
Frage: "Rechnen Sie unter normalen Bedingungen sogar mit zwei Stopps?"
Ich denke, dass dies absolut eine Möglichkeit darstellt. Die Reifen halten hier nicht allzu lange, die weichen schon gar nicht. Gestern haben auch die harten auf dem Longrun etwas gestrauchelt. Es könnte durchaus sein, dass jeder etwas öfter an die Box kommt."
Frage: "Sie werden morgen wieder neben Ihrem Teamkollegen stehen. Hat die Aussprache nach dem Vorfall vor zwei Wochen in Istanbul ausgereicht, oder wird sie Teamchef Christian Horner morgen noch einmal zur Seite nehmen, damit morgen in der ersten Kurve nichts schief geht?"
Wir wissen generell, was zu tun ist, beziehungsweise, was zu vermeiden ist, selbst wenn es nicht immer klappt. Aber davor ist man nicht gefeit."
Frage: "Trauen Sie sich schon einen Angriff auf Mark vor der ersten Kurve zu?"
Man muss immer abwarten, wie der Start ist. In der Vergangenheit hatte ich relativ gute Starts. Der Weg zur ersten Kurve ist sicherlich nicht allzu weit. Lassen wir uns überraschen. Ich glaube, es ist alles drin. Wenn ich meine Kupplungspedale gebacken bekomme, dann sieht es glaube ich ganz gut aus."
Frage: "Warum hat es Ihnen heute nicht ganz nach vorne gereicht?"
Ich hatte eigentlich ein ganz gutes Gefühl. Generell gefällt mir die Strecke. Vielleicht hatte ich im letzten Qualifying-Teil mit den harten Reifen etwas zu viele Runden. Ich wusste, dass es die ersten beiden Runden auf keinen Fall sind. Ich habe es etwas langsamer angehen lassen und hatte Schwierigkeiten, mich einzufinden."
"Ich hatte am Ende nur eine Runde, diese war ziemlich schlecht. Damit war ich nicht zufrieden. Es hat trotzdem noch für Platz drei gereicht. So offen muss man mit Kritik sein. Es war nicht mein bestes Qualifying, trotzdem stehe ich auf Platz drei. Damit ist morgen alles drin."
Frage: "Wir haben gesehen, wie Sie in einer Ihrer Runden in der letzten Schikane etwas abgekürzt haben. Hätte es vielleicht etwas anders laufen können, wenn Sie dort nicht abgeflogen wären?"
Es war eine ähnliche Runde wie die letzte, aber sicherlich war es das erste Mal, dass ich an diesem Wochenende die Schikane abkürzen musste, und das war natürlich schlechtes Timing. Ich weiß nicht, vielleicht hatte ich in der dritten Qualifying-Einheit mit den fünf Runden zu viel Zeit."
"Man hat nicht das Gefühl, dass dies die entscheidende Runde ist, die man abliefern muss. Also fährt man herum und wärmt seine Reifen auf. Schlussendlich hatte ich nur eine Runde. Ich denke, dass ich hätte deutlich schneller sein können, aber so spielt das Leben manchmal. Es war nicht mein bestes Qualifying, aber es ist immer noch sehr entscheidend, hier im Qualifying an der Spitze zu stehen."
Frage: "Haben Sie seit dem gestrigen Tag viele Veränderungen am Auto vorgenommen?"
Ein wenig, aber nicht zu viele, um ehrlich zu sein. Ich denke, dass wir über eine ziemlich gute Balance verfügen. Ich war nach dem gestrigen Tag ziemlich glücklich. Generell denke ich, dass wir sehr konkurrenzfähig aussehen, vielleicht konkurrenzfähiger, als viele Leute gedacht haben. Wir sind viel näher an McLaren dran, und ich denke, dass wir im Rennen von der Geschwindigkeit her in der Lage sein sollten, wirklich gegen sie zu kämpfen."

