• 18.07.2008 17:23

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Vettel noch "der gleiche Chaot wie früher"

Sebastian Vettel ist in Hockenheim der Mann des Wochenendes, wird als "Baby-Schumi" gefeiert, dabei hat er sich selbst kaum verändert

(Motorsport-Total.com) - Gestern wurde im Rahmen einer Pressekonferenz bekannt gegeben, dass Sebastian Vettel im nächsten Jahr für Red Bull Racing fahren wird. Für den 21-Jährigen bedeutet das einen sportlichen Aufstieg, denn mit dem A-Team des Energydrink-Herstellers rücken möglicherweise sogar erste Podestplätze in den Bereich des Möglichen.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Kommender Superstar: Sebastian Vettel gilt als großes Nachwuchstalent

Vettel gilt als kommender Superstar - und vielen kommt es so vor, als wäre er schon ein alter Hase. Das liegt einerseits an seinem abgeklärten Auftreten, andererseits auch an seiner unverkrampften Art. Dabei vergisst man manchmal darauf, dass er an diesem Wochenende gerade mal seinen 25. Grand Prix bestreitet. Aber dieser mediale Druck lässt Vettel kalt: "Bis jetzt hatte ich nie Probleme damit", sagte er und antwortete auf die Frage, was ihn an der Formel 1 am meisten störe: "Da fällt mir nichts ein."#w1#

Noch genauso viel Spaß wie früher

"Wenn man mal zwei, drei Jahre zurückschaut, dann war ich da noch weit weg von der Formel 1." Sebastian Vettel

"Es macht immer noch genauso viel Spaß wie beim ersten Rennen. Ich denke, ich habe seither viel dazugelernt und Routine gesammelt, aber ich fühle mich nicht so, als wäre ich schon ewig dabei. Vielleicht kommt es einem manchmal so vor, weil man sich an gewisse Dinge gewöhnt, aber wenn man mal zwei, drei Jahre zurückschaut, dann war ich da noch weit weg von der Formel 1. Es ist schon überraschend", so der Toro-Rosso-Pilot.

Verändert hat sich Vettel seit dem Einstieg in die Formel 1 kaum: Er ist immer noch für jeden Blödsinn zu haben, er nimmt immer noch sein Handy ab, wenn ein Journalist anruft, er hat immer noch die gleichen Hobbys. "Ich glaube, ich bin immer noch derselbe Chaot wie früher! Ich glaube, ich habe mich wenig verändert, aber ich hoffe, dass ich mich weiterentwickelt habe, wenn es um mein Wissen und die Formel 1 geht. Alles andere ist nicht so wichtig. Vom Menschlichen bin ich genau wie früher", meinte er.

Familie und Freunde eingeladen

"Heutzutage hat man die Möglichkeit, über Telefon oder Internet in Kontakt zu bleiben." Sebastian Vettel

An diesem Wochenende in Hockenheim genießt er besonders viel Unterstützung durch die Fans, vor allem auch durch seinen Familien- und Freundeskreis, den er an die Strecke eingeladen hat: "Manche schwirren im Fahrerlager rum, manche sitzen auf der Tribüne", so Vettel, der immer noch die gleichen Freunde hat wie früher: "Heutzutage hat man ja die Möglichkeit, über Telefon oder Internet in Kontakt zu bleiben. Wenn ich in Hamburg studieren würde, wäre auch die Frage, wie viel Zeit man in die alten Freundschaften investiert. So kann man das ganz gut vergleichen."

Rein sportlich gesehen ist er in seinem zweiten Jahr in der Formel 1 natürlich schon wesentlich reifer als im ersten, was zum Teil auch daran liegen mag, dass er die Strecken jetzt besser kennt - aber eben nur zum Teil. War das ein Nachteil, Sebastian? "Klar braucht man ein bisschen länger, aber die einzigen Strecken, die mir noch gefehlt haben, waren Montréal und Silverstone. Auf beiden hat es gut funktioniert, von daher sehe ich da weniger ein Problem", entgegnete er.