Vettel möchte Anwesen in der Schweiz ausbauen

Sebastian Vettel möchte auf seinem Bauernhof einen Swimmingpool und einen Tennisplatz bauen, braucht dafür aber noch die Zustimmung der Gemeinde

(Motorsport-Total.com) - Anfang des vergangenen Jahres hat sich Sebastian Vettel den idyllischen Bauernhof "Neumüli" in Ellighausen im Schweizer Kanton Thurgau gekauft. Nun möchte der Formel-1-Star sein Anwesen um eine Freizeitanlage erweitern. Konkret plant er einen Tennisplatz und einen 20 mal sechs Meter großen Swimmingpool.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettels Haus in der Schweiz

Sebastian Vettel möchte seinen Bauernhof in der Schweiz erweitern

Der Haken an der Sache: Vettels Grundstück ist in drei Zonen (Weilerzone, Weiher in der Naturschutzzone und Landschaftsschutzzone) unterteilt. Die für die Freizeitanlage vorgesehene Parzelle liegt in der Landschaftsschutzzone - ein laut Stiftung Landschaftsschutz Schweiz rechtswidriges Vorhaben: "Eine Landschaftsschutzzone kann nicht einfach für einen Swimmingpool umgezont werden", wird die stellvertretende Geschäftsführerin Christine Neff von '20 Minuten' zitiert.#w1#

Kein Promibonus für Vettel

Der zuständigen Gemeinde Kemmental wird vorgeworfen, Vettel einen Promibonus zu gewähren, aber der zuständige Bauverwalter Manuel Puga widerspricht: "Es gibt keinen Promibonus für Vettel." Tatsache ist: Vettel bietet der Gemeinde - das letzte Wort hat am 23. November ohnehin die Gemeindeversammlung - im Gegenzug an, 232 Quadratmeter seines Grundstücks zur Landschaftsschutzzone umzuwidmen. Zudem würde er den zugehörigen Weiher renaturieren.

Die Gemeinde würde ihm dafür eine "Sonderbauzone für Freizeitanlagen" genehmigen. Laut den noch bis September am Gemeindeamt aufliegenden Dokumenten darf diese Swimmingpools, Tennisplätze, Volleyballfelder und Minigolfanlagen beinhalten. Ebenfalls in diesen Dokumenten ist geregelt, dass Vettel den Tennisplatz mit einem 2,5 Meter hohen Maschendrahtzaun (erweiterbar auf 4,5 Meter Höhe während der Spielsaison) eingrenzen darf.

Lebensqualität soll steigen

Um Einsprüchen aus der Bevölkerung vorzubeugen, plant die Gemeinde zudem, eine 1.500 Quadratmeter große Bauparzelle in Alterswilen wieder zur Landschaftsschutzzone zu machen. Auf diese Weise steige die Lebensqualität in der Gemeinde und man stelle sicher, dass Liegenschaften wie die "Neumüli" nicht leer stehen. Außerdem könne man Vettels Bedürfnis, sich in der Nähe seines Wohnhauses für seinen Beruf fit halten zu wollen, durchaus nachvollziehen.

Der Gemeinderat hat den anvisierten Änderungen bereits zugestimmt, die Gemeindeversammlung hat aber das letzte Wort. Sollte Vettels Anliegen blockiert werden, wäre es nicht das erste Mal, dass die Schweizer einem deutschen Formel-1-Piloten in dessen neuer Wahlheimat einen Wunsch verweigern: Michael Schumacher darf auf seinem riesigen Luxusanwesen am Genfersee bis heute keinen Privathafen bauen...