Favoriten voran: Vettel vor Hamilton

Sebastian Vettel und Lewis Hamilton meisterten den "Schnupperkurs" auf dem neuen Streckenabschnitt in Silverstone zunächst am besten

(Motorsport-Total.com) - Von ihrer allerbesten Seite präsentierte sich heute Morgen die auf 5,901 Kilometer umgebaute Strecke in Silverstone, denn während des ersten Freien Trainings herrschte kein britisches Regenwetter, sondern strahlender Sonnenschein mit bis zu 24 Grad Luft- und bis zu 35 Grad Asphalttemperatur. So soll es auch das ganze Wochenende bleiben.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Red Bull und Silverstone, das passt: Bestzeit für Sebastian Vettel!

Zu Beginn dauerte es gut 24 Minuten, bis Jenson Button (McLaren) in 1:37.994 Minuten die erste Zeit setzte, später herrschte dann aber doch jede Menge Fahrbetrieb, schließlich müssen sich Fahrer und Teams erst auf den neuen Arena-Komplex einstellen, der den dritten Sektor zu einer echten Herausforderung macht. Schnellster war am Ende nach 90 Minuten und 22 absolvierten Runden Sebastian Vettel (Red Bull) vor Lewis Hamilton (McLaren).#w1#

Tückische Bodenwelle

Vettel holte besonders im Mittelsektor eine Menge Zeit raus und fuhr dort als einziger Pilot unter 30 Sekunden. Unterm Strich ergab das eine Bestzeit von 1:32.280 Minuten, 0,334 Sekunden vor Hamilton, der in der neuen Abbey-Rechtskurve gleich dreimal neben der Strecke war. Die Stelle entpuppte sich wegen einer Bodenwelle mitten in der Kurve ohnehin als tückisch und warf im Verlauf der Session mehrere Fahrer ab, ohne dass es jedoch einen Unfall gab.

Überhaupt hatten Hamilton und Co. mit dem neuen Streckenabschnitt zu kämpfen, der zu Beginn noch extrem staubig und rutschig war und mit seinen Bodenwellen für Irritationen sorgte. Auch Adrian Sutil (Force India/5./+0,688) und Michael Schumacher (Mercedes/9./+1,675) wurden im Arena-Komplex je einmal überrascht. Noch zwischen den beiden reihten sich Nico Rosberg (Mercedes/6./+1,038) und Nico Hülkenberg (Williams/7./+1,097) ein.


Fotos: Großer Preis von Großbritannien, Freitag


Erste Verfolger der Topfavoriten Vettel und Hamilton waren Robert Kubica (Renault/+0,445) und Mark Webber (Red Bull/+0,467), die mit 21 beziehungsweise 23 Runden auch sehr fleißig trainierten. Am öftesten fuhr aber Senna-Nachfolger Sakon Yamamoto (HRT/+7,393) über die Ziellinie, der trotz 27 absolvierter Runden Letzter wurde, somit auch das Asia-Duell gegen Lotus-Freitagsmann Fairuz Fauzy (+7,230) verlor.

Probleme bei den Nachzüglern

Fauzy rollte kurz vor Ende der Session im letzten Sektor aus und verhinderte durch die gelben Flaggen den letzten Angriff Hamiltons auf die Bestzeit. Bereits zuvor war Lucas di Grassi (Virgin/21./+5,238) einmal langsam an die Box zurückgekommen - und di Grassis Teamkollege Timo Glock schaffte gerade mal elf Runden auf der umgebauten Traditionsstrecke, wurde letztendlich mit 5,050 Sekunden Rückstand 20.

Felipe Massa

Die beiden Ferraris waren im ersten Training eine große Enttäuschung Zoom

Die vielleicht größte Enttäuschung des Vormittags war Ferrari, denn die Italiener hatten gehofft, dass das Valencia-Update in Silverstone erstmals voll anschlagen würde, aber Fernando Alonso (13.) und Felipe Massa (17.) landeten weit außerhalb der Top 10 und hatten über zwei Sekunden Rückstand auf die Spitze - das ist selbst bei unterschiedlichen Benzinmengen zu viel. Auch das abwechselnde Testen mit und ohne F-Schacht brachte keinen Durchbruch.

Button noch nicht auf Topniveau

Lokalmatador Button war im ersten und zweiten Sektor halbwegs dabei, büßte aber im neuen Abschnitt sechs Zehntelsekunden auf Vettel ein und landete damit lediglich auf Rang acht, 1,239 Sekunden hinter der Bestzeit. Stark dafür Williams mit den neuen Teilen: Hülkenberg fuhr wie berichtet locker in die Top 10, Rubens Barrichello wurde genau Zehnter, knapp vor dem Schweizer Sébastien Buemi (Toro Rosso).

Sakon Yamamoto

Sakon Yamamoto begann sein Wochenende als 24. und Letzter Zoom

Die Teams müssen sich nun Gedanken machen, wie sie den neuen Streckenabschnitt und besonders die Bodenwelle bei Abbey am besten meistern können, um dann im zweiten Freien Training mit etwaigen Änderungen zu testen. Daher ist auch das Kräfteverhältnis noch nicht wirklich aussagekräftig. Erst am Ende des Freitags sollte sich ein etwas klareres Bild darstellen, ob irgendjemand Red Bull angreifen kann...