• 27.03.2010 11:22

Vettel: "Hoffentlich gibt es ein langweiliges Rennen..."

Der Red Bull Racing-Pilot ist sich sicher, dass das Rennen für die Zuschauer turbulent wird, hofft für sich aber auf eine langweilige Fahrt bis hin zum Sieg

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Im letzten Sektor bist du auf dem Rand des Randsteins gehangen, du warst überall am Limit..."
Sebastian Vettel: "Im Qualifying bekommt man keine Punkte. Aber natürlich ist es gut, wieder auf der Pole zu stehen. Ich bin auch glücklich, dass ich auf der sauberen Seite stehe. Ich denke, dass dies ziemlich wichtig ist. Ich denke, dass wir das Auto zum Qualifying hin noch einmal ordentlich verbessert haben."

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Sebastian Vettel hofft, dass er im Rennen auf keine Probleme stößt

"Im letzten Teil stellte sich die Frage, ob es regnen würde oder nicht. Alle sind auf die Strecke gegangen. Wir haben etwas gewartet, und die erste Runde war die schnellste. Es hatte überall perfekt gepasst - bis ich die letzten drei Kurven kam. In Kurve 14, der schnellen Rechtskurve, war ich schon am Limit, aber es passte. Danach glaube ich, habe ich etwas Zeit verloren, besonders in der letzten Kurve zurück auf die Hauptgerad. Bis zu diesem Punkt war es eine sehr gute Runde."#w1#

"Ich war sehr glücklich. Das Ergebnis sagt alles aus. Ich freue mich auf den morgigen Tag. Es ist ziemlich gut, von vorne zu starten. Wir wissen jedoch nicht, wie viel Durcheinander es morgen geben wird, ob das Safety Car kommt, oder ob es mich kommt. Im Albert Park passiert immer eine Menge. Es ist jedoch gut, auf der Pole zu stehen. Es ist auch die saubere Seite, ich bin aus diesem Grund sehr glücklich."

Frage: "Du hast über Funk am Ende gesagt, dass 'ihr es ihnen zeigen werdet'. Hast du das Gefühl, dass du etwas zu beweisen hast, und falls ja, wem?"
Vettel: "Allen anderen. Ich bekam die Mitteilung, dass wir auf den Plätzen eins und zwei stehen. Schlussendlich ist man ein Team. Das Ergebnis in Bahrain war für uns beide, mich selbst und für Mark, nicht jenes, was mit dem Auto möglich gewesen wäre. Hier haben wir eine weitere Chance. Es gibt dieses Jahr eine Menge Rennen, aber solche Dinge sind am Funk leicht gesagt. Wir sind alle motiviert und ich freue mich auf das morgige Rennen."

Frage: "Wir haben uns vorhin über den letzten Sektor unterhalten. Dies war auch jener Sektor, in dem beide Red Bull-Autos besonders stark waren. Warum ist dies so?"
Vettel: "Das Auto arbeitet seit gestern gut. In den ersten beiden Trainingseinheiten lag ich ein wenig hinter Mark zurück, über Nacht haben wir einen Schritt nach vorn gemacht. Im Qualifying war es ein weiterer Schritt, da ging es wirklich knapp zu. Wir Teams befinden uns alle in derselben Situation. Wir wussten nicht, ob es regnen würde oder nicht. Es gab die Vorhersage auf ein paar Tropfen, aber man weiß nie, wie stark es sein wird. Das kann deine Runde schnell zerstören."

"Auf meinem ersten Versuch im dritten Qualifying-Durchgang haben die ersten beiden Sektoren gepasst. Im dritten Sektor habe ich in die Kurve 15 etwas spät gebremst und hatte aus diesem Grund keinen allzu sauberen Ausgang auf die Hauptgerade. Das war nicht ideal, aber es reichte aus. Wir alle versuchen, so sehr wie möglich Druck zu machen und alles aus dem Auto herauszuholen."

"Besonders hier in Melbourne ist es schnell passiert, dass man den Kurveneingang verpasst und man aus diesem Grund einen schlechten Ausgang hat. Man kann aber auch am Kurveneingang zu geduldig sein und aus diesem Grund einen guten Ausgang haben, doch dann verliert man im Eingang der Kurve eine Menge Zeit."

"Es ist immer ein Kompromiss, den man finden muss. Ich mag den Kurs. Er ist sehr uneben, sehr rau, aber man muss sich wirklich sehr konzentrieren. Es ist für alle eine großartige Leistung, Pole-Positionen zu holen. Mark ist Zweiter, für das Team ist es also das bestmögliche Ergebnis. Wir können dem Rennen somit entgegen fiebern."

¿pbvin|512|2580|vettel|0|1pb¿Frage: "Du bist hier nie ins Ziel gekommen, warst aber hier erst zweimal gewesen. Was werden die Hauptfaktoren des Rennens sein? Wie schwierig ist es, mit dem Auto auf den Unebenheiten zu bremsen?"
Vettel: "Nun, es ist die Hauptsache, ins Ziel zu kommen, die karierte Flagge das erste Mal zu sehen. Im vergangenen Jahr standen wir kurz davor, waren nur ein paar Runden entfernt. Aber heute war es das Qualifying. Ähnlich wie in Bahrain ist der Samstag im Vergleich zum Sonntag völlig anders."

"Wir haben nun jedoch eine grobe Vorstellung dessen, was am Sonntag passiert. Wir alle werden mit einer Menge Benzin im Auto losfahren, das wird völlig anders sein. Meiner Meinung nach wird es sogar noch mehr Unebenheiten geben und es wird noch schwieriger sein, das alles zu kontrollieren. Es ist ein sehr langes Rennen. Man muss sich auf sein eigenes Rennen fokussieren, das Auto auf der Strecke halten und es gleichzeitig schaffen, mit den Reifen hauszuhalten, das Auto immer am Limit zu halten."

"Hinzu kommt, dass der Albert Park berühmt ist für die Tatsache, dass alle möglichen Dinge passieren. Ich kann mich daran erinnern, dass vor zwei Jahren lediglich sieben Autos ins Ziel kamen. Es könnte Safety-Car-Phasen, Unfälle geben, es könnte ein ziemliches Durcheinander geben. Die Hauptsache wird es also sein, ein sauberes Rennen zu haben und das Auto ins Ziel zu bringen. Wenn man von der ersten Position startet, möchte man natürlich auch dort ins Ziel kommen."

Frage: "Im vergangenen Rennen sah es danach aus, als hättest du auf den weicheren Reifen eine etwas bessere Leistung als Ferrari. Und als du die härteren Reifen verwendet hast, sah es danach aus, als wäre Alonso etwas besser gewesen. Was erwartest du auf Basis des im Freien Training gesehenen in diesem Rennen?"
Vettel: "Das ist ja ein anderer Kurs, wir haben auch andere Reifen, weiche und harte, aber sie sind beide anders als in Bahrain. Die Rundenzeiten am Freitag sind nicht wirklich repräsentativ. Alle tun das, was sie im Hinblick auf ihre Vorbereitung als am besten erachten, ob dies das Qualifying, das Rennen oder etwas dazwischen ist."


Fotos: Sebastian Vettel, Großer Preis von Australien


"Ich denke, dass wir im Rennen ein gutes Auto haben werden. Um ehrlich zu sein denke ich nicht, dass man ein Genie sein muss, wenn man sich den gestrigen Tag anschaut. Wir haben uns nicht allzu sehr auf das Qualifying konzentriert. Das stimmt uns für das Rennen zuversichtlich. Wir sollten ein gutes Auto haben."

"Meiner Meinung nach wird es morgen vielmehr darum gehen, ein sauberes Rennen zu haben, da hier oft eine Menge Dinge passieren können. Ich hoffe auf ein langweiliges Rennen, und dass wir dort in Ziel kommen, von wo wir losfahren. Für euch tut mir das leid, aber wir haben es in Bahrain nicht geschafft, also wollen wir es hier schaffen."

Frage: "Kannst du den TV-Zuschauern ein etwas munteres Rennen versprechen?"
Vettel: "Ich denke ja, denn dieser Kurs hat die Eigenart, dass hier einfach etwas mehr passiert als in Bahrain, es wird also mehr passieren. Der Kurs ist nicht allzu lang, man könnte also mehr Situationen bekommen, in denen Autos überrundet werden. Es kann für dich selbst immer eine gefährliche Situation sein, eine Gruppe zu überrunden, auch für sie."

"Es gibt ja nicht viel Auslaufzonen, wohingegen man in Bahrain einfach neben die Strecke fährt und wieder zurückkehrt, wenn man sich einen Fehler leistet. Hier sieht es im Fernsehen immer schön aus, aber im Auto fühlt es sich schrecklich an, so wie ich das gestern spüren musste. Hier folgt sofort das Kiesbett oder etwas, das nicht so glatt ist."

"Wir werden morgen mehr Aufregung erleben, was zunächst einmal vor allem mit der Strecke etwas zu tun hat. Zweitens denke ich, dass es hier etwas enger zugehen wird als in Bahrain. Es ist auch eine kürzere Strecke, das ist also natürlich."

"Zudem wissen wir nicht, was das Wetter macht. Es gibt für gewöhnlich in Australien Sonnenschein, ich weiß nicht, was da dieses Jahr schief läuft. Man weiß nie, was passiert. Ein paar Tropfen können hier auf dem Kurs einen Unterschied ausmachen. Man versucht das Auto auf der Strecke zu halten und ins Ziel zu bekommen. Für uns ist das Ziel klar."

Frage: "Wir haben gesehen, dass der Red Bull ein schnelles Auto ist, aber die Zuverlässigkeit ist womöglich nicht die beste. Was musste das Team unternehmen, wie hast du mit ihnen gesprochen, um die Probleme zu verhindern, die du in Bahrain hattest? Machst du dir diesbezüglich Sorgen?"
Vettel: "Es gab aus Bahrain wesentlich mehr positive als negative Dinge mitzunehmen. Der Fehler hat uns natürlich gekostet, wir haben deswegen die erste Position verloren. Aber wissen trotzdem Vierter geworden, es war also kein Desaster. Wir sind hier hergekommen, ohne dass sich irgendjemand Sorgen gemacht hat. Die Probleme von Bahrain haben wir im Griff. Morgen sollte alles in Ordnung sein."

"Es ist nicht fair zu sagen, dass wir mit der Zuverlässigkeit Probleme haben. In Bahrain hatten wir natürlich mit dem Defekt etwas Pech. Eine defekte Zündkerze kommt wirklich nicht allzu häufig vor, aber in unserem Fall ist es passiert. Die Hauptsache ist, dass wir weitergemacht haben und immer noch Vierter geworden sind."

"Mark hatte in Bahrain ein solides Rennen. Wenn man sich die Zuverlässigkeit anschaut, so war es meiner Meinung nach für ihn ziemlich langweilig, allen anderen Autos das gesamte Rennen über zu folgen und nicht in der Lage gewesen zu sein, zu überholen, auch wenn er womöglich schneller war."

"Ich denke nicht, dass wir etwas zu befürchten haben. Wir haben gute und starke Leute im Team. Wenn es irgendeinen Hinweis darauf gibt, dass wir hier oder dort eine Schwäche haben - bei den Tests ist dies normal, um ehrlich zu sein - so denke ich, liegt es daran, dass das Auto neu ist. Da hat man immer irgendwelche Probleme, die es hier oder da zu lösen gilt. Wir haben sie gelöst, und bisher hatten wir keine Probleme. In dieser Beziehung bin ich ziemlich zuversichtlich."