• 04.10.2014 05:27

  • von Roman Wittemeier

Vettel: "Hat nichts mit den Ergebnissen zu tun"

Sebastian Vettel erklärt seinen Abschied von Red Bull: Die große Chance beim roten Mythos - Ausstiegsklausel macht Weg nach Maranello frei

(Motorsport-Total.com) - Sebastian Vettel und Red Bull gehen nach dem Ende dieser Formel-1-Saison getrennte Wege. Der Heppenheimer, der in den vergangenen vier Jahren alle Titel mit dem Team aus Milton Keynes abräumte, sucht eine neue Herausforderung. Vettel wird offenbar zu Ferrari wechseln, wo Fernando Alonso seinen Platz räumen dürfte. Der Spanier steht bei McLaren hoch im Kurs, weil Honda sich zur Rückkehr 2015 einen Topstar der Szene wünscht.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Noch 89 mal schlafen, dann ist es soweit: Ab Januar wird Vettel Ferrari-Fahrer sein Zoom

"Es ist keine Entscheidung gegen Red Bull, sondern eine für etwas anderes", wird Vettel von 'auto motor und sport' zitiert. Der viermalige Champion wehrt sich gegen die Darstellung, er verlasse Red Bull, weil das Team ihm in diesem Jahr kein WM-verdächtiges Material zur Verfügung stellt. "Red Bull hat nichts falsch gemacht. Wir gehen in Freundschaft auseinander. Es hat auch nichts mit den Ergebnissen zu tun, auch wenn sie nicht dem entsprachen, was ich mir erwartet habe."

Vettels Vertrag mit Red Bull umfasst eigentlich noch das kommende Jahr, doch über eine spezielle Klausel erhielt der Deutsche vor wenigen Tagen die nötigen Freiheiten. Der Kontrakt ist von Vettels Seite kündbar, weil er zum Stichtag 30. September nicht unter den ersten Drei der WM lag. Dieses Datum galt es abzuwarten, um dann die großen Schritte in Richtung Maranello gehen zu können. "Man muss erst eine Tür zumachen, bevor man eine andere aufmacht", sagt der Champion.

"Ich bin loyal und habe auch keinen Vertrag gebrochen. Ich laufe auch nicht vor irgendetwas davon. Aber manchmal braucht man im Leben eben etwas Neues. Und wenn sich die Gelegenheit bietet, muss man zugreifen", erklärt Vettel seine Beweggründe. Im Team erntet der 27-Jährige Verständnis. Dem Mythos Ferrari könne man sich kaum entziehen, so Red-Bull-Motorsportchef Helmut Marko, der den Heppenheimer seit zwölf Jahren im Förderprogramm begleitet hat.

Auch wenn sich eine mögliche Trennung abzeichnete, so kam sie dennoch überraschend. Gewissheit gab es erst am Freitagabend in Suzuka, als Vettel sowohl Marko als auch Teamchef Christian Horner informierte. "Wir haben mit Seb noch das Wintertestprogramm abgesprochen und ihm erzählt, welche neuen Ingenieure an Bord kommen. Außerdem hatte er bereits seine Merchandising-Artikel abgesegnet", schildert Horner den offenbar doch plötzlichen Abschied des Deutschen.

2015 wird Vettel nun also in Rot gegen die "Bullen" kämpfen. Der Wechsel zu Ferrari ist zwar bislang nicht kommuniziert, aber es gilt als wenig gut gehütetes Geheimnis, dass der viermalige Champion das Team aus Maranello an erfolgreiche Schumacher-Zeiten heranbringen soll. Zunächst hieß es von Ferrari, dass man keine kurzfristige Verkündung plane, doch mittlerweile kündigte man eine Pressekonferenz für den Sonntagnachmittag an - erst Rennen fahren, dann Fahrer verkünden.